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Tipps gegen häufige Reisekrankheiten

Ratgeber

(07.06.2017) Ob lange Flugreise, Kreuzfahrt oder Kletterurlaub: Reisekrankheiten können jeden treffen. Was bei Durchfall, Seekrankheit und anderen Symptomen hilft, erklären Experten des Universitätsklinikums Freiburg.

Der Urlaub ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Reise selbst Beschwerden verursacht. Doch einige der häufigsten Reisekrankheiten lassen sich mit einfachen Tipps vermeiden oder lindern – oft sogar ohne Medikamente. Wie das geht, erklären vier Ärzte des Universitätsklinikums Freiburg.

Weißer Sandstrand mit Palmen. Auch hier drohen Reisekrankheiten

Sommer, Sonne, Strand: Reisekrankheiten können die Urlaubsidylle schnell vermiesen. Einfache Tipps helfen dagegen. © Pakhnyushchyy/ fotolia.de

Gefäßverstopfungen durch langes Sitzen

Wer sich bei langen Reisen im Auto, Bus oder Flugzeug kaum bewegt, bei dem fließt das Blut langsamer als sonst durch die Venen. Dadurch kann es zu einem Gerinnsel verklumpen und eine Venenthrombose entstehen. „Eine solche Thrombose kann dann gefährlich werden, wenn sich das Blutgerinnsel löst, in die Lunge gelangt und dort ein Blutgefäß blockiert“, sagt Professor Dr. Christoph Hehrlein, Ärztlicher Leiter des Interdisziplinären Gefäßzentrums am Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen. 

Wichtig ist darum, sich regelmäßig die Füße in den Gängen zu vertreten. Auch im Sitzen lassen sich die Beine bewegen. Spezielle Stützstrümpfe sind für Menschen mit Risikofaktoren sinnvoll. Wer schon mal ein Blutgerinnsel hatte, stark übergewichtig, schwanger oder sehr alt ist, östrogenhaltige Medikamente einnimmt oder vor kurzem eine Operation hatte, sollte vorab mit seinem Arzt sprechen.

Viel trinken bei Reisedurchfällen

Durchfallerreger fühlen sich bei warmen Temperaturen und einem feuchten Klima besonders wohl. Urlauber nehmen die Erreger meist durch verunreinigte Nahrungsmittel auf. Dies kann an Lebensmittelständen auf der Straße passieren, aber auch im Hotel, wenn sich das Küchenpersonal nicht ausreichend die Hände gewaschen hat. Eiswürfel sollte man meiden und Wasser nur aus versiegelten Flaschen trinken.

Als Faustregel gilt: Lebensmittel sollten gekocht, gebraten oder geschält werden. Rohes Fleisch und Mayonnaise vom Buffet lieber meiden, da dort E.coli-Bakterien oder Salmonellen lauern können. „Reisedurchfälle dauern meist ein paar Tage an. Wichtig ist es, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen“, sagt Professor Dr. Winfried Kern, Leiter der Abteilung für Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg. Dazu eignen sich Wasser oder leicht gezuckerte Tees. Außerdem sollte man gut darauf achten, sich regelmäßig die Hände zu waschen, insbesondere nach der Toilette und vor dem Kochen und Essen.

Tageslicht gegen Jetlag

Wer für seinen Urlaub tausende Kilometer entfernt wegfliegt, hat am Reiseziel wahrscheinlich mit Jetlag zu kämpfen. Bis der Biorhythmus wieder im Takt ist, dauert es mindestens einen Tag. Hierbei gibt es aber Unterschiede, je nach dem, in welche Richtung man geflogen ist. Bei Flügen in Richtung China oder Japan muss die innere Uhr vorspulen. Bei Flügen gen Westen bekommt man einige Stunden geschenkt, quält sich meistens jedoch gerade nach der Anreise durch den Tag.

„Am besten ist es, dem Tagesrhythmus am Urlaubsziel zu folgen, sich viel im Tageslicht zu bewegen und sich nicht vor der Schlafenszeit ins Bett zu legen“, rät Professor Dr. Dieter Riemann, Psychologe und Leiter des Schlaflabors an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

Bei Seekrankheit den Horizont im Blick behalten

Sie kann beim kleinen Bootstrip ebenso wie auf dem Kreuzfahrtschiff auftreten: Die Seekrankheit äußert sich mit einem flauen Gefühl im Magen und Schwindel im Kopf. „Die Augen vermelden dem Gehirn, dass der Körper stillsteht, jedoch signalisiert das Gleichgewichtsorgan, dass der Körper sich bewegt“, erklärt Professor Dr. Dr. Roland Laszig, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Ein Blick auf den Horizont hilft. Wer sich in die Mitte des Schiffes setzt, spürt die Schwankungen weniger. Wer schon weiß, dass er oder sie besonders empfindlich ist, kann bereits vor Beginn der Reise mit Medikamenten der Übelkeit vorbeugen.

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