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Kunst & Kultur

Die Kunstwerke

Medizinische Klinik: Fünf Portrait-Büsten, 1928
- Herausragende Mediziner und Forscher-Persönlichkeiten -

von Arnold Rickert

Muschelkalk-Werkstein

Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Straße 55
Medizinische Universitätsklinik
über dem Haupteingang der Medizinischen Klinik

Über dem Haupteingang der Medizinischen Klinik

Die Abbildung stellt folgende Persönlichkeiten dar (von links nach rechts):
Hippokrates v.Kos|Paracelsus|H.Boerhaave|J.L.Schönlein|H.Nothnagel

 


Hippokrates von Kos

* um 460 v. Chr. auf der griechischen Ägäisinsel Kos; † um 370 v. Chr. in Larisa, Thessalien), gilt als der berühmteste Arzt des Altertums.

Hippokrates von Kos war einer der berühmtesten Ärzte der Antike. Er war ein Zeitgenosse Platons und begründete die wissenschaftliche (empirisch-rationale) Medizin, sowie deren theoretische und praktische Basis. Als Sohn des Arztes Herakleidas wurde er von diesem unterrichtet und in die traditionelle Medizin eingeführt; sein Geschlecht führte sich auf den Heilgott Asklepios zurück. Später ging er als Arzt auf Wanderschaft und durchreiste Griechenland und Kleinasien, wobei er landesweit Ruhm und Anerkennung erlangte. Nach seiner Rückkehr nach Kos praktizierte er weiter und schrieb seine Erkenntnisse in über 60 Abhandlungen im Corpus Hippocraticum nieder. Das Entstehungsdatum dieser Schriften reicht vom 4. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. Welche davon Hippokrates selbst verfasst hat, ist weitgehend unbekannt. Er äußert sich darin u.a. zu Krankheitssymptomen, Beschreibungen einzelner Leiden, gibt diätetische Anweisungen, Diagnosen und Prognosen. In einer eigens von ihm gegründeten Schule unterrichtete er Medizin und wurde schon zu Lebzeiten als Halbgott verehrt. Sein Bildnis findet sich auf konischen Bronzemünzen der frühen Kaiserzeit.

Hippokarates stellte das Verhältnis vom Menschen und seiner Umwelt und dessen Abhängigkeit davon in den Vordergrund seiner Betrachtungen; er sah eine Krankheit als Abweichung vom Gleichgewicht der Körpersäfte an. So beobachtete er systematisch, stellte Diagnosen und behandelte anschließend nicht nur die Krankheit selbst, sondern den ganzen Menschen. Durch Diäten, Umstellung der Lebensart, sowie durch pflanzliche Medikamente und chirurgische Eingriffe versuchte er, die natürlichen Heilungskräfte zu unterstützen und zu mobilisieren. Hippokrates Ideologien waren für Platon, den Gründer der griechischen Naturphilosophie (Idealismus), von großer Bedeutung.

Der Name 'Hippokrates' gilt heute für viele Menschen als Synonym für die Attribute eines idealen Arztes mit profunder fachlicher Kompetenz, ethischen Grundsätzen und hoher moralischer Anforderung. Seine Schriften enthalten den berühmten sogenannten hippokratischen Eid, wobei es umstritten ist, ob dieser von Hippokrates selbst stammt.

Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Hippokrates_von_Kos

 

Paracelsus

Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim,
getauft als Theophrastus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus;
* vermutlich 10. November 1493 in Egg bei Einsiedeln; † 24. September 1541 in Salzburg;
Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph.

Phillippus Aureolus Theophrast Bombastus von Hohenheim war Sohn des Arztes und Chemikers Wilhelm Bombast von Hohenheim.

Sein Vater erlaubte ihm schon als Kind, ihn bei Behandlungen von Patienten zu begleiten. Seine Eltern nahmen ihn zum Sammeln von Heilpflanzen mit, erläuterten ihm deren Eigenschaften und Wirkung und er nahm regen Anteil an der Aufbereitung von Kräutern und Mineralien sowie deren Verarbeitung zu Arzneimischungen.

Er besuchte mehrere höhere Schulen, z.B. in Wien und Ferrara, lernte bei einem renommierten Alchimisten unter anderem Dinge wie die Verarbeitung, das Wesen und die Eigenschaften von Mineralien, Salzen, Gesteinen und Metallen, sowie die Herstellung von möglichst reinen Formen von Chemikalien wie Gold, Arsen, Quecksilber und anderem durch verschiedene Scheidetechniken.

Als Student, u.a. in Freiburg und Straßburg, stieß er wegen seiner unkonventionellen und direkten Art häufig auf Widerstand, widersetzte sich häufig den dogmatischen Schematismen seiner Zeit, aber auch den institutionellen Autoritäten. 1510 erwarb er dennoch in Wien den Grad eines Bakkalaureus der Medizin, 1515 wurde ihm in Ferrara in Italien die Doktorwürde in Medizin verliehen.

Sein Weg führte ihn 1524 nach Salzburg, 1527 wurde er als Stadtarzt und damit auch als Hochschullehrer nach Basel berufen, von wo er aber aufgrund seiner Eigenarten und revolutionären Ideen 1528 wieder fluchtartig aufbrechen musste. Den Name "Paracelsus", dessen Herkunft ungeklärt ist, benutzte er erstmals 1529 in einer in Nürnberg gedruckten Schrift. Ruhigere Zeiten verbrachte er in Straßburg, wo er an der Schule für Wundarznei lehrte. Die Wanderjahre durch Süddeutschland, die Schweiz und Österreich charakterisieren seine Umtriebigkeit, seine Abenteuerlust und seinen Wissensdrang. Er unternahm Reisen nach Irland, nach Konstantinopel und nach Russland. Am 24. September 1541 verstarb er im Alter von 48 Jahren verarmt und vereinsamt in Salzburg.

Trotz seines unsteten, strapaziösen Lebens hinterließ er nahezu zweihundert wissenschaftliche Werke, in denen er zahlreiche Behandlungsarten für Krankheiten aller Art niederschrieb. Seine Heilmittel waren stets Arzneien aus der "Natur-Apotheke", die dem Kranken keinerlei Schaden zufügen sollten. So befasste er sich mit der Wirkung des Wassers auf den Menschen und fand neue Wege in der Behandlung von Gicht, Rheuma, Gallen- und Nierensteinen. Sein Interesse an Alchimie führte zu grundlegenden Erkenntnissen auf dem Gebiet der Chemotherapie. Paracelsus war der erste, der davon ausging, dass Lungenkrankheiten bei Bergarbeitern nicht von bösen Geistern, sondern durch Einatmen metallischer "Dämpfe" verursacht wurden. Er konstatierte als erster einen Zusammenhang zwischen niedrigem Mineralgehalt im Trinkwasser und der Verbreitung von Kröpfen. Seine Abhandlung über Syphilis war bahnbrechend, in ihr wurde erstmals eine Behandlung mit einer Quecksilbermischung vorgeschlagen. Eine der bekanntesten Thesen von ihm ist: " Dosis facit venenum" (Die Menge macht das Gift).
Wie Hippokrates glaube Paracelsus an eine Behandlung, die vom Körper als einem Ganzen ausgeht und an die Heilkräfte des Körpers selbst. Unter den Medizinern seiner Zeit war Paracelsus ein krasser Außenseiter. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Heilerfolge erwarb er sich aber im Laufe der Jahre den Ruf eines Wunderdoktors, sehr zum Ärger der etablierten Ärzteschaft, die ihn der "Quacksalberei" bezichtigte. Seine Kollegen, bei denen die Hippokratischen Grundsätze nicht mehr galten, beschimpfte er als Kurpfuscher, die nur an ihren eigenen Geldbeutel dächten. Von ihm ist u.a. der Ausspruch überliefert: "Viel Herren und Kaiser müssen vorzeitig sterben, weil ihre Ärzte ihnen mehr zum Tod als zum Leben verhelfen."
Auch die Pharmazeuten brachte er gegen sich auf, indem er sie als Helfershelfer der Ärzte und Hersteller von "Drecksmedizin" bezeichnete. Dieser Vorwurf begründete sich auf die damals gängige Praxis der Apotheker, z.B. zerriebene mumifizierte Leichenteile, getrocknete Kräuter, vermischt mit Exkrementen und anderes als Heilmittel anzupreisen.

Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Paracelsus

 

Hermannus (Herman) Boerhaave

* 31. Dezember 1668 in Voorhout bei Leiden; † 23. September 1738; niederländischer Mediziner und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet "BOERH."

Galt in seiner Zeit als herausragender Kliniker und medizinischer Lehrer. Er ist Begründer der akademischen Medizin-Vorlesungen, sowie der modernen klinischen Krankenbeobachtung. Er führte u.a. das Thermometer und die Lupe bei der Krankenversorung ein und erteilte als einer der Ersten praktischen Unterricht am Krankenbett.

Siehe auch de.wikipedia.org/wiki/Boerhaave

 

 

Johann Lukas Schönlein

* 30. November 1793 in Bamberg; † 23. Januar 1864 Bamberg; deutscher Arzt

Durch die Einführung naturwissenschaftlicher Methoden in der Diagnostik reformierte und modernisierte er grundlegend die deutsche Medizin. Er bediente sich neuartiger physikalischer und chemischer Untersuchungsverfahren, dem Abklopfen und Abhören der Körperoberfläche (Perkussion, Auskultation) sowie Blut- und Urinanalysen.

 

Siehe auch de.wikipedia.org/wiki/Johann_Lukas_Sch%C3%B6nlein

 

 

 

Carl Wilhelm Hermann Nothnagel

* 28. September 1841 in Alt-Lietzegöricke in der Mark Brandenburg; † 7. Juli 1905 in Wien; deutscher Internist

1872-1874 Professor für medizinische Poliklinik und Arzneimittellehre, Medizinische Fakultät in Freiburg.

Er betrieb experimentelle Forschungen über die Nervenbewegungen der Gehirngefäße, über die Entstehung von Zuckungen, Über- und Unempfindlichkeiten bei Neuralgien, Nervenentzündungen sowie Reflexlähmungen. Besondere Anerkennung erhielt er für seine experimentellen Untersuchungen über die Funktionen des Gehirns. Auf Grund seiner Erfahrung und seiner dokumentierten Beobachtungen legte er fest, in wieweit aus Krankheitszeichen auf die Lokalisierung einer Störung innerhalb des Gehirns geschlossen werden kann.

UB Uni-Heidelberg
Aufsatz von Grete Mecenseffy

Erinnerung an Prof. Dr. Nothnagel
Samstag, 8. Juli 1933, aus 'Badener Zeitung' (Österreichische Nationalbibliothek)

 

Siehe auch de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Nothnagel

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Die Abbildung stellt folgende Persönlichkeiten dar (von links nach rechts):
Hippokrates v.Kos|Paracelsus|H.Boerhaave|J.L.Schönlein|H.Nothnagel

 


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