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Interprofessionelle Ausbildungsstation

Medizin und Pflege Hand in Hand

Es werden noch PJ-Studierende für unsere interprofessionelle Ausbildungsstation im Zeitraum vom 22.03. bis 01.04.21 gesucht!

Bei Interesse melden Sie sich bitte über unser Sekretariat bei Frau Marie-Claire Szczepanski (marie.szczepanski@uniklinik-freiburg.de). 

  

Im Dezember meisterten Auszubildende der Pflege und Medizinstudierende im Praktischen Jahr gemeinsam die Patient*innenversorgung auf Fedor Krause

Die Medizinstudierenden im Praktischen Jahr Jan Frenking und Paula Tirschmann besprechen mit den Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege Judith Striegel und Aaron Hildebrandt das weitere Vorgehen (v.l.n.r.).

„FRIPANCH“ stand Anfang Dezember in großen Lettern auf den Türen von zwei Patient*innenzimmern auf Station Fedor Krause in der Klinik für Neurochirurgie. Hinter der Abkürzung verbirgt sich ein neues, interprofessionelles Ausbildungsprojekt; das erste seiner Art auf einer neurochirurgischen Station in Deutschland. Im Rahmen der FReiburger InterProfessionellen Ausbildungsstation in der NeuroCHirurgie übernahmen zwei Gesundheits- und Krankenpfleger*innen im dritten Ausbildungsjahr und zwei Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) für zwei Wochen weitgehend eigenständig die Versorgung von ausgewählten Patient*innen. Dabei wurden sie von einem erfahrenen interprofessionellen Team betreut.

Während der zweiwöchigen FRIPANCH betreuen die Auszubildenden möglichst eigenständig ausgewählte Patient*innen. Dabei werden sie eng von erfahrenen Kräften begleitet.

In den zwei Projektwochen verantworteten die Auszubildenden viele Tätigkeiten, für die sonst häufig nur bereits fertig ausgebildete Pflegefachkräfte oder Ärzt*innen zuständig sind. Das vierköpfige Team, bestehend aus Aaron Hildebrandt und Judith Striegel, Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege, sowie Jan Frenking und Paula Tirschmann, Medizinstudierende im PJ, führte unter anderem Aufnahmegespräche, erklärte den Behandlungsverlauf, veranlasste Untersuchungen und stellte die Patient*innen in den neurochirurgischen Konferenzen vor. Die Bilanz ist positiv: „Unsere jungen Kolleg*innen hatten alle eine sehr steile Lernkurve und die Patient*innen sind ebenfalls zufrieden“, berichtet Praxisanleiterin Anita Singh-Carl, die das Projekt auf pflegerischer Seite mitbetreute.

Ausbildung praxisnah gestalten

FRIPANCH soll Auszubildende in der Pflege und Mediziner*innen im PJ optimal auf die Herausforderungen der Praxis und die spätere Zusammenarbeit über Berufsgruppengrenzen hinweg vorbereiten. Denn noch laufen die Ausbildungen von Pflegefachkräften und Ärzt*innen häufig neben- und nicht miteinander. Durch die gemeinsame Patient*innenbetreuung sollen die Arbeitsabläufe, die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis der verschiedenen Berufsgruppen füreinander verbessert werden, was schlussendlich auf den Patient*innen zugutekommt. „FRIPANCH war eine Chance, die andere Seite besser kennenzulernen und wertschätzend miteinander zu arbeiten“, sagt Hildebrandt.

Zudem wurde darauf geachtet, dass das FRIPANCH-Team Patient*innen mit einem möglichst breiten Krankheitsspektrum betreut. „In den zwei Wochen konnten wir Patient*innen mit Schädel-Hirn-Traumata, Erkrankungen der Wirbelsäule und Nerventumoren behandeln. Dadurch habe ich diese Krankheitsbilder viel intensiver kennengelernt“, berichtet Frenking.

Umfassende Begleitung durch erfahrene Kräfte

Die Betreuung der FRIPANCH-Teilnehmer*innen war ebenfalls interprofessionell und lückenlos, was mit viel Zeitaufwand für das Betreuungsteam aus Praxisanleiterin Singh-Carl, Hauptpraxisanleiter Daniel Martin y Simon, Oberarzt Dr. Christoph Scholz und Assistenzarzt Dr. Marco Bissolo verbunden war. Alle Behandlungsverläufe wurden überwacht und täglich mehrfach in Visiten, Lehreinheiten und einer abschließenden Nachbearbeitung besprochen, sodass die bestmögliche Betreuung der Patient*innen sichergestellt war.

Viele Gespräche und Vorbereitungen waren für dieses bislang einzigartige Projekt notwendig: Pflegedirektor Helmut Schiffer hatte das Projekt ursprünglich angeregt, woraufhin die Stationsleitung von Wartenberg und Fedor Krause, Ursula Kimpel, sich sofort dazu bereit erklärte. „Ausbildung hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Durch dieses Projekt können zukünftige Mitarbeiter*innen bestmöglich für die Zeit nach der Ausbildung vorbereitet werden.“ Rund eineinhalb Jahre vergingen bis zur Umsetzung. „Abläufe auf Station mussten angepasst, Räumlichkeiten gefunden und viele Anträge, beispielsweise an Ethikrat und Personalrat, gestellt werden“, berichtet Scholz.

Unterstützung hatte das Betreuungsteam zudem auf mehreren Ebenen: Beteiligt an der Umsetzung waren die Pflegedienstleitung des Neurozentrums Susanne Hall, der Ärztliche Direktor der Klinik für Neurochirurgie Professor Dr. Jürgen Beck, dessen Stellvertreter Professor Dr. Oliver Schnell sowie Gabriele Salrein-Hahn, Leiterin der Krankenpflegeschule an der Akademie für Medizinische Berufe.

Der Aufwand und die intensive Vorbereitung sowie Begleitung haben sich gelohnt, sind sich die Beteiligten sicher. Es laufen schon die Planungen für eine erneute Interprofessionelle Ausbildungsstation in der Neurochirurgie.

 

Autorin: Charlotte Patzer, Unternehmenskommunikation des Universitätsklinikum Freiburg