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Freiburg, 19.08.2021

Fragebogenaktion zu Long-Covid

Long-Covid: Erste Phase der vom Land geförderten epidemiologischen Studie zu bleibenden Beschwerden nach einer akuten Covid-19-Infektion startet


Das Universitätsklinikum Freiburg und das Gesundheitsamt Breisgau-Hochschwarzwald/Freiburg starten mit einer vom Land Baden-Württemberg geförderten Studie zu verzögerter Heilung und bleibenden Beschwerden nach einer akuten Covid-19-Infektion. An die im letzten Winter in der Region Breisgau-Hochschwarzwald/Freiburg an Corona erkrankten Menschen werden in den nächsten Tagen durch das Gesundheitsamt rund 8.000 Fragebögen postalisch verschickt. Darin werden Angaben zur damaligen SARS-CoV-2-Infektion, zur Entwicklung der Beschwerden bis heute und zur aktuellen Gesundheitssituation und Lebensqualität abgefragt. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert nicht länger als 15 Minuten. Ein frankierter Rücksendeumschlag liegt bei. „Wir hoffen, dass möglichst viele Angeschriebene den Fragebogen ausfüllen“, sagt Prof. Dr. Winfried Kern, Leiter der Infektiologie des Universitätsklinikums Freiburg. „Die Fragen sollten bitte auch dann beantwortet werden, wenn die Infektion mild verlief und/oder alle Beschwerden wieder komplett verschwunden sind“, ergänzt der Leiter des Gesundheitsamts Breisgau-Hochschwarzwald/Freiburg, Dr. Oliver Kappert.

Das Projekt wird in den nächsten Wochen auch im Landkreis Emmendingen sowie in den Regionen um Tübingen, Heidelberg und Ulm fortgesetzt. Die Forscher*innen sind sich sicher, dass sie mit dieser großen bevölkerungsbezogenen Studie in Baden-Württemberg rasch zu einem besseren Verständnis des Krankheitsbilds und zur Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten beitragen können.

Über die EPILOC-Studie

Eine ganze Reihe von Patient*innen berichtet von einer verzögerten Heilung und bleibenden Beschwerden über Wochen bis Monate nach einer akuten SARS-CoV-2-Infektion. Dabei stehen neben Brustschmerzen und Luftnot auch Erschöpfung bei körperlicher Belastung sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen im Vordergrund. Dieses Krankheitsbild – vielfach „Long-Covid“ genannt – und seine Behandlung sind noch nicht gut erforscht. Die Universitätsklinika in Baden-Württemberg haben daher spezielle Ambulanzen für die Versorgung dieser Menschen, aber auch zur besseren Erforschung von Long-Covid, eingerichtet. Die Landesregierung fördert nun die sogenannte EPILOC-Studie, in der Art und Häufigkeit von langanhaltenden Beschwerden nach COVID-19 genauer ermittelt werden sollen – mit dem erhofften Ziel, wirksame Therapien zu entwickeln. In der ersten Phase werden von ausgesuchten Gesundheitsämtern im Einzugsbereich der Universitätsklinika die Fragebögen an ehemals COVID-19-Erkrankte verschickt. Die Fragebögen sollen bereits im September ausgewertet werden. Patient*innen mit besonders ausgeprägtem Long-Covid-Syndrom werden anschließend zu einer ambulanten Untersuchung in der jeweiligen Universitätsklinik eingeladen. Die diagnostischen Tests, mit denen die Beschwerden dann näher untersucht werden können, sollen auch ehemaligen SARS-CoV-2-Patient*innen ohne solche Beschwerden angeboten werden. Über den Vergleich der Ergebnisse in diesen beiden Gruppen versuchen die Wissenschaftler*innen zu erforschen, welche Faktoren bei den Long-Covid-Patient*innen für die langanhaltenden Beschwerden und fehlende Heilung verantwortlich sein könnten. Die Teilnahme an der Erhebung und den späteren Untersuchungen ist freiwillig.

Kontakt für Pressevertreter:

Prof. Dr. Winfried Kern
Leiter der Infektiologie
Klinik für Innere Medizin II
Universitätsklinikum Freiburg
winfried.kern@uniklinik-freiburg.de

Matthias Fetterer
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald
Stabsbereich Koordination und Presse
matthias.fetterer@lkbh.de
 


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