CHIMPS-Studie: Familienberatung für psychisch kranke oder suchtkranke Eltern und ihre Kinder
Familien gesucht: In einer Studie wird untersucht, wie die Familien von psychisch kranken oder suchtkranken Eltern bei der Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit und Lebensqualität unterstützt werden können
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Freiburg beteiligt sich aktuell an einer Studie zur medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern. Ziel der Studie mit dem Namen CHIMPS: children of mentally ill parents ist, die psychische Gesundheit und Lebensqualität von Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen zu verbessern. Darüber hinaus soll die Beratung die Familien bei der Krankheitsbewältigung unterstützen und die Beziehungen innerhalb der Familie sowie das soziale Netzwerk der Familien stärken. Die Studie richtet sich an Familien mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil und mindestens einem Kind, das zwischen drei und 18 Jahren alt ist. An der Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sind bundesweit 20 Kliniken beteiligt.
„Kinder und Jugendliche von Eltern mit einer psychischen oder Suchterkrankung wurden in der Vergangenheit oft in ihren Bedürfnissen übersehen. Das muss sich dringend ändern und diese Studie kann dafür einen wichtigen Impuls geben“, sagt Prof. Dr. Christian Fleischhaker, Kommissarischer Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Freiburg.
Ablauf der Studie
Die Familien erhalten bei Studienteilnahme zu Beginn eine ausführliche Diagnostik und Indikationsstellung und werden nach Grad der individuellen Belastung einer von drei Gruppen zugeteilt. Auf Basis dieser Zuordnung erhalten per Zufall ausgewählte Familien anschließend entweder eine Prävention, eine Multifamilien-Gruppenintervention oder eine spezifische familienorientierte Kurztherapie in jeweils drei bis acht Sitzungen. Die Interventionen werden von Psycholog*innen beziehungsweise Psychotherapeut*innen durchgeführt.
Familien, die nicht für die Intervention ausgewählt wurden, werden in die passende Routineversorgung vermittelt. Alternativ besteht für Jugendliche zudem die Möglichkeit zu einer Teilnahme an einer onlinebasierten Intervention (i-CHIMPS). Der psychische Zustand der Kinder und Jugendlichen wird vor und nach der Intervention sowie mit einigem zeitlichen Abstand nach Therapieende erhoben.
Für wen ist die Studie geeignet?
Die Studie richtet sich an Familien mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil (psychiatrische Vordiagnose erforderlich) und mindestens einem Kind, das drei bis 18 Jahre alt ist. Auch Alleinerziehende können teilnehmen. Die Kinder sollten im Haushalt der Eltern leben oder regelmäßigen Kontakt (mindestens 14-tägig) zum erkrankten Elternteil haben. Die Teilnahme ist unabhängig von der Krankenkassenzugehörigkeit möglich. Die Familien erhalten eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Teilnehmer*innen werden voraussichtlich bis Anfang 2022 gesucht.
Kontakt für Studieninteressierte:
Benjamin Krautheim
Psychologe
Klinische Forschung
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
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benjamin.krautheim@uniklinik-freiburg.de
Kontakt für die Presse:
Prof. Dr. Christian Fleischhaker
Komm. Ärztlicher Direktor
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
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