Fragebogenaktion zu Long-Covid geht in die letzte Runde
Long-Covid: Erste Phase der vom Land geförderten epidemiologischen Studie zu bleibenden Beschwerden nach einer akuten Covid-19-Infektion erfolgreich gestartet – jetzt zurückgeschickte Fragebögen können noch berücksichtigt werden
Das Universitätsklinikum Freiburg und die Gesundheitsämter Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen haben Anfang September die vom Land Baden-Württemberg geförderte Studie zu verzögerter Heilung und bleibenden Beschwerden nach einer akuten Covid-19-Infektion gestartet. An die im letzten Winter in diesen Regionen an Corona erkrankten Menschen wurden jetzt die letzten Fragebögen versandt.
„Wir hoffen sehr und bitten darum, dass jetzt alle, die noch nicht dazu gekommen sind, den Fragebogen noch ausfüllen und zurückschicken“, sagt Prof. Dr. Winfried Kern, Studienleiter in der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Freiburg. „Eine sehr hohe Teilnahmerate ist wichtig, um repräsentativ zu sein und zuverlässiger als bisher Angaben zu diesem Krankheitsbild machen zu können“ ergänzt der Leiter des Gesundheitsamtes Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald, Dr. Oliver Kappert. Die Fragen sollten bitte in jedem Fall auch dann beantwortet werden, wenn die Infektion mild verlief und/oder alle Beschwerden wieder komplett verschwunden sind.
Mit der Erhebung werden Informationen zur damaligen SARS-CoV-2-Infektion, zur Entwicklung der Beschwerden bis heute und zur aktuellen Gesundheitssituation und Lebensqualität abgefragt. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert nicht länger als 15 Minuten. Ein portofreier Rücksendeumschlag liegt bei. Das Projekt wurde in den Regionen um Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm gestartet. Die Forscher*innen sind sich sicher, dass sie mit dieser großen bevölkerungsbezogenen Studie in Baden-Württemberg rasch zu einem besseren Verständnis des Krankheitsbildes und zur Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten beitragen können.
Über die EPILOC-Studie
Eine ganze Reihe von Patient*innen berichten von einer verzögerten Heilung und bleibenden Beschwerden über Wochen bis Monate nach einer akuten SARS-CoV-2-Infektion. Dabei stehen neben Brustschmerzen und Luftnot auch Erschöpfung bei körperlicher Belastung sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen im Vordergrund. Dieses Krankheitsbild – vielfach „Long-Covid“ genannt – und seine Behandlung sind noch nicht gut erforscht. Die Universitätsklinika in Baden-Württemberg haben daher spezielle Ambulanzen für die Versorgung dieser Menschen, aber auch zur besseren Erforschung von Long-Covid eingerichtet. Die Landesregierung fördert nun die sogenannte EPILOC-Studie, in der Art und Häufigkeit von langanhaltenden Beschwerden nach COVID-19 genauer ermittelt werden sollen – mit dem erhofften Ziel, wirksame Therapien zu entwickeln. In der ersten Phase wurden von ausgesuchten Gesundheitsämtern im Einzugsbereich der Universitätsklinika die Fragebögen an ehemals COVID-19-Erkrankte verschickt. Die Fragebögen sollen demnächst ausgewertet werden, können aber derzeit noch angenommen werden. Patient*innen mit besonders ausgeprägtem Long-Covid-Syndrom werden anschließend zu einer ambulanten Untersuchung in der jeweiligen Universitätsklinik eingeladen. Die diagnostischen Tests, mit denen die Beschwerden dann näher untersucht werden können, sollen auch ehemaligen SARS-CoV-2-Patient*innen ohne solche Beschwerden angeboten werden. Über den Vergleich der Ergebnisse in diesen beiden Gruppen versuchen die Wissenschaftler*innen zu erforschen, welche Faktoren bei den Long-Covid-Patient*innen für die langanhaltenden Beschwerden und fehlende Heilung verantwortlich sein könnten. Die Teilnahme an der Erhebung und den späteren Untersuchungen ist freiwillig.
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