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Freiburg, 27.05.2014

Mit einer Therapiegruppe den Zwang bewältigen

Teilnehmer für Therapiestudie der Deutschen Forschungsgemeinschaft gesucht


Für eine Studie der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu neuen Therapiemethoden für die Behandlung von Zwängen sucht die Klinik für  Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die unter Zwangsstörungen leiden. Die Studie findet in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf statt. „Ziel unserer neuen, groß angelegten Studie ist es, die Wirksamkeit eines neu entwickelten, speziell auf Zwänge zugeschnittenen achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapiekonzeptes mit einer ebenfalls neu entwickelten Coachinggruppe gegen Zwänge zu vergleichen“, sagt Dr. Anne Katrin Külz, Psychologin und Psychotherapeutin in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.  

Zwangserkrankungen stellen die dritthäufigste psychische Erkrankung dar und bedeuten für die Betroffenen zumeist eine massive Belastung im Alltag. Dennoch ist die Versorgungssituation für dieses Erkrankungsbild bislang noch unzureichend. Obwohl Zwangsstörungen mit intensiver Psychotherapie und Medikamenten in vielen Fällen gut behandelbar sind, ist der Anteil der Betroffenen, bei denen die Behandlung keine ausreichende Besserung herbeiführt oder die trotz erfolgreicher Behandlung nach einiger Zeit wieder von Zwängen geplagt werden, nach wie vor erschreckend hoch. Aus diesem Grund erforscht die Arbeitsgruppe Zwangsstörungen des Universitätsklinikums Freiburg unter der Leitung von Dr. Anne Katrin Külz neue Therapiemethoden, die gerade denjenigen Betroffenen helfen sollen, die trotz intensiver Therapieversuche nach wie vor unter Zwangssymptomen leiden.  

Gesucht werden Menschen mit einer Zwangserkrankung im Alter zwischen 18 und 70 Jahren, die in der Vergangenheit bereits an einer Verhaltenstherapie teilgenommen haben oder aktuell teilnehmen.  

Der Ansatz der Achtsamkeit stammt ursprünglich aus der buddhistischen Meditationspraxis und beschreibt eine innere Haltung nicht-wertender Aufmerksamkeit, die auf den gegenwärtigen Moment gerichtet ist. Diese erlernen die Betroffenen durch meditative Einheiten und Körperübungen. Der kognitive Anteil dieser Therapie zielt darauf ab, Wissen über die Erkrankung zu vermitteln und Rückfällen vorzubeugen. In der Coachinggruppe gegen Zwänge geht es primär um Wissensvermittlung und um den Austausch der Teilnehmer untereinander. Je besser die Betroffenen ihren Zwang kennen, desto besser gelingt es ihnen auch, ihm im Alltag etwas entgegenzusetzen. „Die Ergebnisse unserer Pilotstudie, in der wir die Wirksamkeit von achtsamkeitsbasierter kognitiver Therapie bei Zwängen untersucht haben, waren bereits sehr vielversprechend“, so Dr. Külz, „deswegen sind wir gespannt auf die Ergebnisse der weiterführenden Studie.“  

Die achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie wird ebenso wie die Coachinggruppe gegen Zwänge als kostenloses Gruppenprogramm mit acht bis zwölf Teilnehmern durchgeführt. Die Gruppen treffen sich zu acht Sitzungen und üben zwischen den Sitzungen selbstständig weiter. Die Sitzungen finden einmal pro Woche in Räumen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in der Hauptstraße 5 in Freiburg statt. Sie dauern jeweils zwei Stunden. Da die Zuteilung zu den beiden Gruppen nach dem Zufallsprinzip geschieht, sollten die Teilnehmer grundsätzlich Interesse an beiden Gruppenprogrammen haben.  

Einen Infoflyer zur Studie finden Sie untenstehend.

Information und Anmeldung:
Dr. Anne Katrin Külz
Studienleiterin
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Telefon: 0761 270-69780
anne.katrin.kuelz@uniklinik-freiburg.de  

Dipl.-Psych. Sarah Landmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Telefon: 0761 270 68770
sarah.landmann@uniklinik-freiburg.de


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