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Freiburg, 29.06.2023

Neuer universitärer Weiterbildungsverbund soll hausärztlichen Nachwuchs sichern

Universitätsklinikum Freiburg, niedergelassene Ärzteschaft und Bezirksärztekammer Südbaden schließen Kooperation für die fachärztliche Weiterbildung Allgemeinmedizin / Strukturierte Weiterbildung soll zu mehr Hausärzt*innen in der Region führen


Es ist ein wichtiger Schritt für eine gute hausärztliche Versorgung in Freiburg und den angrenzenden Landkreisen: Am 28. Juni 2023 haben das Universitätsklinikum Freiburg, die Bezirksärztekammer Südbaden und 10 hausärztliche Praxen in der Region einen Weiterbildungsverbund für die Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin gegründet. Der Weiterbildungsverbund bietet teilnehmenden Ärzt*innen eine Weiterbildung aus einer Hand mit zahlreichen Vorteilen: eine universitäre Qualität in der fachärztlichen Weiterbildung, eine klare Struktur von Anfang an, Unterstützung bei der Rotation der Weiterbildungsstellen und die Möglichkeit zur Weiterbildung in Teilzeit. Parallel stehen ärztliche Mentor*innen für Fragen und zur Begleitung während der Weiterbildung zur Verfügung. Der Verbund ist eingebettet in das Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg (KWBW).

„Wir können die Patient*innen in der Region nur gemeinsam gut versorgen: dafür sind wir als Maximalversorger auf ein enges Netz an niedergelassenen Ärzt*innen angewiesen. Mit dem Weiterbildungsverbund kann das auch in Zukunft gelingen. Davon profitieren vor allem unsere Patient*innen“, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg.

Planbarkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf

In der fünfjährigen fachärztlichen Weiterbildung Allgemeinmedizin erlangen Mediziner*innen nach dem Studium wichtige theoretische und praktische Kenntnisse, um im Anschluss im niedergelassenen Bereich als Hausärztin / Hausarzt tätig zu sein. Zu den verschiedenen Abschnitten der Weiterbildung gehören Stationen im klinischen wie im ambulanten Bereich.

„Mit dem Weiterbildungsverbund schaffen wir wichtige Grundlagen für den Nachwuchs der Allgemeinmediziner*innen und haben dabei auch eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blick. Gleichzeitig profitieren die Ärzt*innen in Weiterbildung Allgemeinmedizin von der akademischen Anbindung am Universitätsklinikum und es gibt Möglichkeiten sich über das Institut für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung an Lehre und Forschung zu beteiligen“, sagt Prof. Dr. Andy Maun, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. „Außerdem wissen wir: Fachärzt*innen für Allgemeinmedizin lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Nähe ihrer letzten Weiterbildungsstationen nieder. Deswegen sind Weiterbildungsverbünde ein gutes Mittel um hausärztlichen Mangel vorzubeugen, das gilt insbesondere auch für die ländlichen Bereiche“, so Maun.

Das Universitätsklinikum Freiburg unterstreicht mit der Initiative zur Gründung des Weiterbildungsverbunds Allgemeinmedizin auch seine besondere Rolle für die Weiterentwicklung des Fachs und bekennt sich zu seiner Rolle als Zentrale der regionalen Versorgung über die wissenschaftliche Verpflichtung der Medizinischen Fakultät hinaus. 

Dr. Paula Hezler-Rusch, Präsidentin der Bezirksärztekammer Südbaden, unterstreicht die Bedeutung der Initiative: „Kooperative und koordinierte Strukturen verbessern die Qualität der Medizinischen Versorgung. Kooperationen zwischen stationärer und ambulanter Weiterbildung verbunden mit einem strukturierten Weiterbildungscurriculum stärken die Versorgung. Sie tragen dazu bei, Schnittstellenproblem zu reduzieren.“

Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben alle eine mehrjährige klinisch-stationäre Weiterbildungszeit hinter sich und wissen um die Bedeutung einer engen Kooperation und einer strukturierten Weiterbildung für die Qualität der ärztlichen Versorgung und für die Nachwuchsgewinnung in den Praxen.

„Die Bezirksärztekammer Südbaden ist nach dem Heilberufe-Kammergesetz die zuständige öffentliche Stelle  für den Regierungsbezirk Freiburg für die Zulassung von Weiterbildungsstätten, die Erteilung von Befugnissen  sowie für  die Abnahme von Prüfungen und die Anerkennung von ärztlichen Weiterbildungsbezeichnungen. Aus den genannten Gründen unterstützen wir die Verbundweiterbildung nachdrücklich.“

Bildunterschrift: Die Partner*innen des universitären Weiterbildungsverbunds Allgemeinmedizin freuen sich über den offiziellen Startschuss
Bildquelle: Universitätsklinikum Freiburg



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