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Freiburg im Breisgau, 01.10.2025

Auszeichnung für Freiburger Rheumatologie-Forschung

Forschende des Universitätsklinikums Freiburg erhalten John Grube Preis für Arbeit zu seltener Gefäßentzündung


Drei Wissenschaftler*innen der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Freiburg sind mit dem John Grube Forschungsförderpreis 2025 ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Marta Rizzi, Prof. Dr. Jens Thiel und Prof. Dr. Nils Venhoff erhielten den mit 20.000 Euro dotierten Preis für ihre Studie zur Granulomatose mit Polyangiitis – einer seltenen Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Blutgefäße angreift. Die Auszeichnung wurde beim Deutschen Rheumatologiekongress 2025 in Wiesbaden verliehen. Die prämierte Arbeit liefert neue Erkenntnisse darüber, wie sich bestimmte Therapien langfristig auf das Immunsystem auswirken – mit dem Ziel, die Behandlung für Betroffene sicherer und wirksamer zu gestalten.

„Unsere Ergebnisse helfen zu verstehen, warum die eigentlich sehr wirksame Therapie bei manchen Patient*innen das Immunsystem stark belastet“, sagt Prof. Dr. Nils Venhoff, Leitender Oberarzt an der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Freiburg. „Das Wissen kann helfen, Therapien gezielter anzupassen und Belastungen für Patient*innen zu vermeiden.“

Immunsystem greift körpereigene Blutgefäße an

Bei der Granulomatose mit Polyangiitis greift das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Blutgefäße an. Zur Behandlung dieser seltenen Erkrankung wird unter anderem der Antikörper Rituximab eingesetzt. Er schaltet vorübergehend B-Immunzellen aus, die an der Krankheitsentstehung beteiligt sind, und bremst so die fehlgeleitete Abwehrreaktion.

„In unserer Studie konnten wir zeigen, dass einige Patient*innen schon vor Beginn der Behandlung weniger neue B-Zellen im Knochenmark bildeten“, erläutert Prof. Dr. Marta Rizzi, Forschungsgruppenleiterin an der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Freiburg und der Medizinischen Universität Wien. „Nach der Gabe von Rituximab verstärkte sich dieser Effekt.“ Auch Monate später fanden die Forschenden nur wenige neu gebildete Zellen.

„Unsere Erkenntnisse könnten helfen, Rituximab künftig gezielter einzusetzen – etwa mit individuell angepassten Therapieabständen oder einer genaueren Kontrolle nach der Behandlung“, sagt Venhoff. Die Freiburger Forschenden wollen nun klären, welche Patient*innen besonders betroffen sind und wie sich Rückfälle frühzeitig erkennen lassen.


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