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Modernste Brustkrebsdiagnostik mit 3D-Bildgebung

Radiologie

(17.01.2018)  Die Mammographie wird durch ein neues 3D-Verfahren ergänzt. Vor allem Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe profitieren von präziserer Diagnostik und reduzierter Strahlenbelastung.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Besteht ein Tumor-Verdacht, machen Ärzte bisher meist eine Mammografie. Dabei wird die Brust in zwei Ebenen geröntgt. Doch manchmal erlauben die zweidimensionalen Mammographie-Bilder keine ausreichende Aussage für eine Diagnose. Nun bietet die Klinik für Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg Frauen mit auffälligen Befunden in der Brust das technisch neueste Verfahren an, die Tomosynthese oder 3D-Mammographie. Dabei macht eine sich drehende Röntgenquelle Bilder von der Brust aus verschiedenen Winkeln. Diese werden dann durch einen Computer in ein dreidimensionales Modell umgerechnet.

Bei Verdacht auf Brustkrebs wird an der Klinik für Radiologie die 3D-Mammographie oder Tomosynthese eingesetzt. © Universitätsklinikum Freiburg

„Dank der neuen 3D-Darstellung lässt sich mit großer Sicherheit feststellen, ob Verdichtungen in der Brust auf eine harmlose Überlagerung im Gewebe oder auf ein Karzinom zurückzuführen sind“, erklärt Professor Dr. Mathias Langer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg. „Vor allem Frauen mit dichtem Gewebe oder unregelmäßigem Drüsenkörper profitieren von der neuen 3D-Untersuchung.“

Präzisere Diagnostik möglich

Bei der Befunderstellung können sich die Ärzte auf dem Monitor durch die einzelnen Schichten des Brustgewebes bewegen oder das Bild der gescannten Brust dreidimensional rotieren lassen. „Dank neu entwickelter Rechenverfahren ist die Bildqualität wesentlich höher als bisher, so dass wir Mikroverkalkungen klarer erkennen und Veränderungen leichter als gut- oder bösartig identifizieren können“, erläutert Professor Langer den Ablauf der Diagnostik.

Die Zulassung der Tomosynthese für die Brustkrebs-Früherkennung wird bald erwartet. © Universitätsklinikum Freiburg

Strahlenbelastung wird minimiert

Um einen verlässlichen Befund bei einem dichten Brustdrüsenkörper erstellen zu können, benötigten die Ärzte bisher zwei 2D-Röntgenaufnahmen plus Tomosynthese als Zusatzaufnahme. „Das Tomosynthese-Gerät kann eine der 2D-Aufnahmen aus der 3D-Aufnahme generieren, sodass die Röntgendosis für die Patientinnen um etwa 20 bis 30 Prozent reduziert wird“, sagt Dr. Marisa Windfuhr-Blum, verantwortliche Oberärztin in der Abteilung für Gynäkologischen Radiologie der Klinik für Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg.

Für die Früherkennung noch nicht zugelassen

Bislang ist die Tomosynthese nur für die weiterführende Diagnostik bei einem Verdacht auf Brustkrebs zugelassen. Die Zulassung für die Brustkrebs-Früherkennung wird jedoch bald erwartet. „Die vorliegenden Daten sind aber schon jetzt sehr vielversprechend. Ich gehe davon aus, dass die Tomosynthese nach Durchführung und Prüfung nationaler Studien als führende Technik im Brustkrebsscreening zukünftig eingesetzt werden kann“, sagt Dr. Windfuhr-Blum.

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