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Fieberkrampf – erschreckend, aber meist harmlos

Kinderheilkunde

Bei einem Fieberkrampf steigt das Fieber sehr schnell. Wichtig ist Ruhe zu bewahren. Ein einfacher Fieberkrampf endet nach wenigen Sekunden bis Minuten.

(14.01.2021) Ein Fieberkrampf sieht schlimm aus: Das Kind hat Fieber, wird blass, verdreht die Augen, krampft und wird vielleicht sogar kurz bewusstlos. Wie man sich bei einem Fieberkrampf richtig verhält, erfahren Sie hier.

Was ist ein Fieberkrampf?

Ein Fieberkrampf kann auftreten, wenn die Körpertemperatur durch Fieber schnell ansteigt. Fieberkrämpfe treten zum Beispiel bei virusbedingten Magen-Darm-Infekten oder Atemwegs-Infekten auf, aber auch bei der echten Grippe, Influenza, oder dem sogenannten Drei-Tage-Fieber.

Der schnelle Temperaturanstieg ist eine Abwehrreaktion des jungen Körpers. „Das kindliche Gehirn im Alter zwischen acht Monaten und vier Jahren ist besonders empfänglich für Krampfanfälle. Deshalb können nur Kinder einen Fieberkrampf erleiden, der eine Überempfindlichkeitsreaktion auf die schnell und stark steigende Körpertemperatur darstellt", weiß Dr. med. Alexandra Klotz, Leiterin der Kinderepileptologie an der Klinik für Neuropädiatrie und des Epilepsiezentrums am Universitätsklinikum Freiburg.

Wie äußert sich ein Fieberkrampf?

  • Verdrehen der „offenen“ Augen
  • Bewusstseinsverlust
  • Zucken von Armen und Beinen
  • Anspannung des gesamten Körpers oder Verlust der Körperspannung
  • Kind wird blass
  • Lippen können sich blau färben

Wie verhalte ich mich bei einem Fieberkrampf richtig?

„Die wichtigste Regel heißt, Ruhe bewahren“, betont die Expertin. „Ein Fieberkrampf lässt sich weder aufhalten noch durch fiebersenkende Maßnahmen verhindern. Denn die Krampfanfälle treten häufig beim Fieberanstieg auf und sind daher gar nicht vorherzusehen.“

Das ist zu tun:

  • Das Kind nicht alleine lassen
  • Das Kind so hinlegen, dass es sich nicht stoßen oder verletzen kann
  • Während des Fieberkrampfs das Kind NICHT schütteln
  • Dem Kind wegen Erstickungsgefahr nichts in den Mund stecken und auch keine Flüssigkeit oder Nahrung geben
  • Die Länge des Fieberkrampfes mit einer Uhr messen, wenn möglich.

Ein einfacher Fieberkrampf ist nicht gefährlich

Ein einfacher Fieberkrampf dauert nur wenige Sekunden bis zu fünf Minuten und hört von ganz alleine wieder auf.

„So lebensbedrohlich ein Fieberkrampf auch wirkt, er führt nicht zu einer Schädigung des Gehirns und hat auch nichts mit der neurologischen Krankheit Epilepsie zu tun“, betont die Medizinerin. „Tritt ein Fieberkrampf das erste Mal auf, empfehle ich auf jeden Fall, einen Arzt oder Kinderarzt zu kontaktieren, um abzuklären, ob weitere Untersuchungen notwendig sind. Je nach Situation werden die Kinder stationär aufgenommen“, erklärt Dr. Klotz.

Komplizierte Fieberkrämpfe, die länger als fünf Minuten andauern, sind selten. In diesem Fall sollte der Rettungsdienst gerufen werden. Die Kinder können dann Medikamente zur Unterbrechung des Krampfanfalls erhalten.

Kann ich vorbeugend etwas tun, um einen Fieberkrampf zu vermeiden?

Fieber kommt bei Kindern sehr häufig vor, aber nur ein kleiner Anteil der Kinder erleidet einen Fieberkrampf. Zudem kommen Fieberkrämpfe unvorhergesehen. Vorbeugende Maßnahmen sind daher kaum möglich, aber auch nicht nötig. Etwa ein Drittel der Kinder, die einen Fieberkrampf hatten, bekommen noch einen weiteren im Laufe des Kleinkindalters. Auch hier gilt: Das Fieber sollte nach Ermessen der Eltern so gesenkt werden, wie man es ohne Fieberkrampf auch tun würde. Kinder, die wiederholt einen Fieberkrampf erleiden, bekommen in der Regel ein Notfallmedikament verschrieben.

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