Zu den Inhalten springen

Darmkrebs rechtzeitig erkennen

Universitätsklinikum Freiburg

(10.03.2022) Jedes Jahr sterben 26.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs: Damit ist Darmkrebs bundesweit die zweithäufigste Todesursache infolge einer Krebserkrankung. Aber durch eine frühzeitige Diagnose sind die Chancen auf eine Heilung hoch. Im Darmkrebs-Monat März machen Expert*innen auf die Früherkennung von Darmkrebs durch eine Darmspiegelung aufmerksam.

Auf die Seite legen und Beine anwinkeln – das reicht schon, um die zweithäufigste Krebsart in Deutschland frühzeitig zu erkennen. In dieser Position führen Gastroenterolog*innen bei Patient*innen die Darmspiegelung (Koloskopie) durch. Durch diese Maßnahme lässt sich die Krebsart bei rechtzeitiger Erkennung verhindern. „Denn schon bei der Koloskopie können beispielsweise Wucherungen im Darm entfernt werden, die sich im späteren Verlauf zu Darmkrebs entwickeln können“, erklärt Prof. Dr. Arthur Schmidt, Ärztlicher Leiter der Interdisziplinären Gastrointernalen Endoskopie der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg.

Durch Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen können Tumore frühzeitig gefunden werden. © psdesgin1 - Fotolia

Ablauf einer Koloskopie

Für die Untersuchung wird ein Koloskop verwendet, ein schlauchförmiges Instrument welches in den Dickdarm eingeführt wird. Mithilfe einer kleinen Kamera untersuchen Ärzt*innen den Darm auf einem Monitor. Sollten Auffälligkeiten auftauchen, können Gestroenterolog*innen Gewebeproben nehmen um sie auf Krebszellen untersuchen zu lassen, oder Wucherungen wie Darmpolypen direkt entfernen.

Eine der erfolgreichsten Krebs-Früherkennungsmaßnahmen

Eine frühe Diagnose ist nicht nur wegen der erhöhten Heilungschancen wichtig, sondern auch, weil dadurch eine Darmkrebsoperation vermieden werden kann. Dies ist ein umfassender chirurgischer Eingriff, der im Voraus und im Nachhinein von einer Chemotherapie begleitet werden muss. Im Gegensatz dazu läuft die Darmspiegelung unkompliziert und komplett schmerzfrei ab. „Die Koloskopie ist eine der einfachsten und erfolgreichsten Krebs-Früherkennungsmaßnahmen überhaupt. Umso früher wir Auffälligkeiten im Darm entdecken, desto besser“, betont Schmidt.

Vor der Koloskopie informieren Gastroenterolog*innen in einem ausführlichen Gespräch die Patient*innen, wie die Koloskopie abläuft. „So klären die Ärzt*innen immer vorab, ob die Patient*innen Medikamente einnehmen oder ob Erkrankungen vorliegen und sie erklären, wie die Patient*innen sich auf die Koloskopie vorbereiten sollen.“

Koloskopie-Angebot rechtzeitig wahrnehmen

„Von den etwa 60.000 Darmkrebs-Neuerkrankungen jährlich ließen sich die meisten vermeiden, wenn alle das Angebot der Darmspiegelung wahrnehmen würden“, ist sich Schmidt sicher. Ab dem 50. Lebensjahr zahlen Krankenkassen alle zehn Jahre für eine Koloskopie. Allerdings ging in den letzten Jahren lediglich jeder fünfte zur Darmspiegelung. Der Gastroenterologe sagt: „Wir entdecken Darmkrebs oft bei Patient*innen im 70. Lebensjahr. Denn zu dem Zeitpunkt spüren die meisten Betroffenen die Symptome, wie beispielsweise starke Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl.“

In diesen Fällen hatte der Tumor jahrelang Zeit sich auszubreiten. Deswegen ist es wichtig, dass Menschen die Voruntersuchung frühzeitig wahrnehmen und nicht erst zur Koloskopie kommen, wenn sie bereits Symptome haben. Denn dann sind die Chancen auf Heilung sehr gering. „Aber wenn wir den Darmkrebs schon in sehr frühen Stadien entdecken, können wir Patient*innen helfen, wieder gesund zu werden“, betont Schmidt.

Ein Formular mit Informationen zur Vorbereitung zur Darmspiegelung finden Sie hier

 

Bitte akzeptieren Sie Youtube um dieses Video anzuschauen.

Weitere interessante Artikel

Ernährung nach Krebs gut gestalten

Die Krebserkrankung ist überstanden, doch wie sieht es danach aus mit der Ernährung? Der Ernährungsexperte empfiehlt eine gesunde Mischkost mit viel Gemüse, Obst und Eiweiß.

Universitätsklinikum Freiburg

Zentrale Information
Telefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de    

 

Unternehmenskommunikation

Breisacher Straße 153
79110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de