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Operation gegen Übergewicht

Adipositas und Metabolische Chirurgie

(02.03.2022) Wenn bei Menschen mit starkem Übergewicht Diäten nicht ausreichen, kann eine Verkleinerung vom Magen oder eine Umgehung von Dünndarm helfen. Bei einer guten ärztlichen Betreuung sind die Chancen hoch, Übergewicht und Folgeerkrankungen erfolgreich zu behandeln.

Diabetes, Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen, Herz- und Gelenkerkrankungen, ein erhöhtes Risiko für bestimmte Tumorerkrankungen bis hin zu einer niedrigen Lebenserwartung: Das alles sind Folgen von Adipositas, definiert als starkes Übergewicht ab einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30. Ein Beispiel: Bei einer Größe von 1,80 Metern spricht man ab einem Gewicht von 98 Kilogramm von Adipositas. Das trifft laut Robert Koch Institut (RKI) auf etwa ein Viertel der Deutschen zu.

Ernährungsanpassung und Bewegung bringen nicht notwendige Verbesserung - ein chirurgischer Eingriff kann helfen. © Uniklinik Freiburg

Bringen Ernährungsanpassung und Bewegung nicht die notwendige Verbesserung, kann ein chirurgischer Eingriff helfen. Er kommt ab einem BMI von 40 infrage, also bei 1,80 Meter ab über 130 Kilogramm. Und auch nur „wenn alle anderen Methoden der Gewichtsabnahme nicht erfolgreich waren“, sagt Prof. Dr. Goran Marjanovic. Er ist Leiter der Sektion für Adipositas und Metabolische Chirurgie des Universitätsklinikums Freiburg, welches sich als eines der wenigen zertifizierten Exzellenzzentren in Deutschland seit April 2021 am Standort Bad Krozingen befindet.

Übergewicht langfristig reduzieren

In einer gewichtsreduzierenden (bariatrischen) Operation werden Magen oder Darm auf unterschiedlichen Wegen verändert. Am geläufigsten sind zwei etablierte Verfahren. Beim Magenbypass umgehen Chirurg*innen den größten Teil des Magens und des oberen Dünndarms und verkürzen somit die Nahrungspassage. Eine andere übliche Methode ist, den Magen durch Reduktion um 80% in eine Schlauchform zu bringen, was die Essportionen drastisch verkleinert. Marjanovic betont: „der Großteil der Patient*innen verliert innerhalb von zehn Jahren nach einer bariatrischen Operation im Durchschnitt etwa die Hälfte ihres Übergewichtes. Wenn man vor und nach der Operation gut betreut wird, ist das eine unglaubliche Möglichkeit für sie, um schnell und kontrolliert abnehmen zu können“, erklärt der Vizeralchirurg Marjanovic.

Im Exzellenzzentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie werden jährlich etwa 350 bariatrische Eingriffe durchgeführt – durch diese Operationsfrequenz haben Chirurg*innen des Zentrums am Universitätsklinikum Freiburg sehr viel Erfahrung. „Die Techniken und Behandlungsmöglichkeiten werden fortwährend weiterentwickelt. Wir achten darauf, dass alles auf die Bedürfnisse unserer Patient*innen ausgerichtet ist, von der Größe der Betten bis auf die individuell angepasste Ernährung“, so Marjanovic.

Stetige ärztliche Betreuung unerlässlich

Nach der Operation müssen Patient*innen ihre Essgewohnheiten vollständig umstellen. Sie können manche Lebensmittel nicht mehr verdauen und Vitamine und Nährstoffe nicht mehr gut aufnehmen. „Um Verdauungsprobleme zu vermeiden, bieten wir vorbereitende und postoperative Angebote an. Diese bestehen aus einer Kombination von individueller Ernährungs-, Bewegungs- sowie einer Verhaltenstherapie“, sagt Adipositaschirurg Marjanovic. „Wir wissen, dass Risiken durch gute ärztliche Behandlung gut kontrolliert werden können.“

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