Pollenallergie: Behandlung und Tipps
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde(06.05.2025) Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint: Der Frühling ist da. Für viele ist das ein Grund zur Freude, allerdings nicht für alle, denn die Pollensaison beginnt. Wie man Pollenallergien behandeln kann, erklärt eine Expertin.
Haselnuss, Erle, Buche, Eiche und Esche. Auf diese sogenannten Frühblüher, reagieren zwischen 20 bis 30 Prozent der Pollenallergiker mit laufender Nase, Niesreiz oder juckenden Augen. Häufig führen Erle und Haselnuss zu allergischen Reaktionen, da deren Pollen schon im März bei Temperaturen um die 15 Grad Celsius durch die Luft fliegen. Besonders Allergiker*innen die auf Birkenpollen reagieren, sind im Frühjahr von Heuschnupfen betroffen. „Ein Teil der Allergene von Birke und anderen Frühblühern sehen für das Immunsystem praktisch identisch aus, deswegen reagieren Menschen mit Birkenallergie häufig pauschal auf alle Frühblüher“, weiß PD Dr. Tanja Hildenbrand, Oberärztin an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Mit dem Frühling beginnt auch die Pollensaison. Viele Allergiker*innen reagieren mit laufender Nase, Niesreiz oder juckenden Augen. ©Aleksej Sarifulin/iStock
Was passiert bei Heuschnupfen in unserem Körper?
„Unser Immunsystem reagiert auf harmlose Pflanzenpollen fälschlicherweise mit der Produktion von Antikörpern. Kommt es zu einem erneuten Kontakt, werden Stoffe wie Histamin freigesetzt“, erklärt Hildenbrand. Dadurch können die typischen Symptome einer allergischen Reaktion eintreten:
- Tränende Augen
- Gereizte Bindehaut
- Laufende Nase
- Ständiges Niesen
„In jedem Fall sollte man bei ersten Heuschnupfensymptomen den Verdacht ärztlich abklären lassen“, so Hildenbrand. Denn viele Pollenallergiker*innen verwechseln die laufende Nase und das Jucken der Augen mit einer Erkältung. Dabei kann eine zu späte Behandlung der Allergie nach Jahren zu einer Ausweitung der Allergien auf weitere Allergene und einem allergischen Bronchialasthma führen.
Behandlungsmöglichkeiten gegen Heuschnupfen
Grundsätzlich können Antihistaminika und Kortisonpräparate die Symptome mildern und Abhilfe verschaffen. Antihistaminika werden zur örtlichen Behandlung in Form von Sprays, Tropfen, oder als Tabletten verabreicht. Für die Behandlung der Beschwerden im Bereich der Nase werden Kortisonpräparate, vorzugsweise als Nasenspray, eingesetzt. Die Expertin betont: „Eine Medikation sollte immer mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden. Von der Einnahme und Nutzung von Tabletten und Sprays auf eigene Faust ist abzuraten. Wir wissen, dass nur wenige Allergiker wirklich ausreichend behandelt sind“.
Verschaffen die Präparate nicht die erwünschte Linderung und sind die allergischen Beschwerden über mehr als zwei Jahre vorhanden, gibt es die Möglichkeit eine spezifische Immuntherapie (SIT) durchzuführen. „Den Patient*innen wird der individuelle Allergieauslöser als Tablette, Tropfen, oder Spritze über mehrere Jahre verabreicht. Durch diese Behandlung kommt es zu einer Veränderung der Immunantwort gegen das Allergen, sodass es während der Pollensaison nicht mehr zu starken allergischen Reaktionen kommt“, erklärt Hildenbrand. Die Hyposensibilisierung ist sehr erfolgreich: Bei etwa 70 Prozent der Pollenallergiker*innen lässt sich die Allergie dadurch gut zurückdrängen.
Diese Soforttipps helfen bei Pollenallergie
- Informieren Sie sich, wann sich die Pollen der Pflanzen in der Luft befinden, gegen welche Sie allergisch sind. Eine gute Orientierung hierfür bietet der Pollenflugkalender. Die regionale Pollenflugvorhersage sollten Sie ebenfalls im Auge behalten.
- Gehen Sie an die frische Luft, wenn der Pollenbestand niedrig ist: Lüften Sie beispielsweise in der Stadt frühmorgens und gehen Sie am besten nach einem Regenschauer spazieren – zu diesen Zeiten befinden sich nur wenige Pollen in der Luft.
- Es kann helfen, die Wohnung regelmäßig zu putzen. Staubsaugen ist hier besonders wichtig, idealerweise mit einem sogenannten „HEPA-Filter“, einem Schwebstofffilter, der Pollen besonders gründlich entsorgt.
- Vermeiden Sie es, die Wäsche zum Trocknen draußen aufzuhängen. Denn dadurch setzten sich jede Menge Pollen an den Kleidungsstücken fest, wodurch sich Heuschnupfen-Symptome verschlimmern können.
- Für einen erholsamen Schlaf ziehen Sie getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer aus und legen Sie sie dort auch nicht ab.
- Allergiker*innen sollten am besten abends duschen und die Haare waschen.
Weitere interessante Artikel
Universitätsklinikum Freiburg
Zentrale InformationTelefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de
Unternehmenskommunikation
Breisacher Straße 15379110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de