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Kurt Lehmann und Heinz Thielen

3. Februar bis 19. April 2002

Der 1956 in Düsseldorf geborene Heinz Thielen studierte unter anderem bei K.R.H. Sonderburg an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Nach dem Abschluss seines Studiums im Jahre 1986 erhielt er ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seine großformatigen Gemälde bieten ein faszinierendes Spektrum von gestisch-tachistischen Formen in Verbindung mit monochromen Rechtecken. Exakt ausgegrenzte und eingefärbte Bildbereiche stehen kontrastreichen malerischen Strukturen gegenüber.

Die Betrachter mögen durch diese ungewohnten Kombinationen angezogen werden, um die gegensätzlichen Bildmotive harmonisch zusammenklingen zu lassen. Genau das macht den Reiz der Gemälde aus: Die Betrachter werden zu Künstlern eines selbst inszenierten Seh-Vorgangs. Sie können die Rechtecke über das Bild wandern lassen, um immer wieder neue Bildformationen zu kreieren oder Bildausschnitte zu erkunden.

Die durch die Komposition erzeugte fragmentarische Form löst eine seltene Bilddynamik aus. Man glaubt, am Entstehungsprozess des Bildes teilzuhaben und gerät in Versuchung, die Formenrudimente zu einem komplexen Ganzen zusammenzufügen.

Parallel zur Gemälde-Ausstellung werden Skulpturen von Kurt Lehmann in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Staufen-Breisach und der Kurt Lehmann-Stiftung präsentiert.

Der 1905 in Koblenz geborene Bildhauer zog im Jahre 1970 nach Staufen. Er starb im Jahre 2000 in Hannover. Der mit vielen bedeutenden Kunstpreisen ausgezeichnete Bildhauer erhielt im Jahre 1949 eine Professur an der Technischen Hochschule in Hannover.

Seit 1951 war er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Zwei Jahre vor seinem Tod, 1998, kehrte er nach Hannover zurück. Zahlreiche Ausstellungen begleiteten seinen künstlerischen Weg. Seine Werke befinden sich in Museen, auf Straßen und Plätzen zahlreicher Städte.

In der Eingangshalle sind Skulpturen von Kurt Lehmann zu sehen.

Die Kleinplastiken Lehmanns veranschaulichen sein artistisches Vermögen, die menschliche Figur in wechselnden Bewegungsmotiven darzustellen. Die kompakten Gestalten wären auch als Großplastiken denkbar. Tatsächlich dienten ihm viele seiner „Miniaturen“ als Modelle für größer dimensionierte Arbeiten.

Im Attika-Geschoss hängen die Bilder von Heinz Thielen. Die Begegnung von tachistischen und konstruktivistischen Elementen sorgt für eine ungewöhnliche Bilddynamik. Die Konfrontation von Bewegung und Ruhe auf engstem Raum scheint die Bildbegrenzung zu sprengen. Die Komposition „ufert aus“ und ist bei längerer Betrachtung als „raumgreifendes Phänomen“ zu erfahren. Die Gegensätze schließen sich zusammen zu einem harmonischen Ganzen.