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Kunst & Kultur

Künstlerinnen und Künstler

* 1959 in Grevenbroich; deutscher Bildhauer, lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Wilhelm Mundt (*1959) gehört zu den herausragenden Bildhauern der mittleren Generation. Mundt, der unter anderem bei Tony Cragg an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, zählt seit den 1980er Jahren zu den wegweisenden Künstlern der so genannten Postmoderne. Er hat mit grossformatigen, meist ortsbezogenen Rauminstallationen begonnen, die industrielle Herstellungsprozesse und funktionsabhängige Formfindungen in autonome künstlerische Kontexte stellten.

Die künstlerische Gestaltung wurde und wird von Mundt oft als "Werkperformance" in Szene gesetzt. Das performative Moment seiner Arbeit dokumentiert sich unter anderem in Musikauftritten wie auch in Filmen, die er parallel zu seinen plastischen Werken aufnimmt. In dieser Beziehung kann Mundt als einer der bedeutenden Vertreter jener Künstlergeneration gesehen werden, die ein multimediales beziehungsweise multivalentes kulturelles Crossover praktizieren: eine Ineinanderblendung von Kunst und Leben, von Alltag und ästhetischer Praxis.

Der umfassende künstlerische Ansatz, Ästhetik und Ethik, Ironie und Ernst verbindend, hier durchaus auch Joseph Beuys oder Roman Signer verwandt, prägt Mundts Arbeit bis heute. Aus diesem Grund reichen seine Werke auch weit über neodadaistische Spielereien oder puristisch selbstbezogene Formexperimente hinaus. Sie sind im besten Sinne Ver- oder Umwandlungen des (banal) Erlebten oder (trivial) Gelebten in bedeutungsvolle, sinnlich erfassbare Schönheit.

Besonders die Werkserie der "Trashstones", die Wilhelm Mundt 1989 mit dem Stein 001 begonnen hat, zeigt den Künstler als Persönlichkeit, welche die bildhauerischen Traditionen oder Konventionen der Moderne (beziehungsweise ihre Formbrüche) reflektiert und zugleich im "Gehalt", in der intellektuellen und handwerklichen Durchdringung, erneuert. Damit wird Mundt zu einem der innovativsten Bildhauer der Gegenwart.

Die Trashstones, die "Abfallsteine", die gerade nicht Trash sind, obwohl das Ausgangsmaterial tatsächlich aus Müll, Atelierrückständen beziehungsweise einfach vorgefundenen, manchmal auch für die Biographie des Künstlers signifikanten Gegenständen besteht, werden in einem komplexen, sehr arbeitsintensiven Prozess von Mundt gestaltet. Nach der Bündelung der Gegenstände – vom Schaumstoff über Farbkübel bis zum Fahrrad, nach der Ummantelung mit verschieden dichten Folien werden die so entstandenen Rohlinge von mehreren GFK-Schichten umhüllt, dann geschliffen und poliert.

Den Steinen ist neben der ästhetisch hohen Wertigkeit auch aktuelle gesellschaftliche Relevanz zuzusprechen. Nicht nur, dass mit den Steinen Gattungsüberschreitungen wie jene von Hans Arp oder Frank Stella weitergeführt und neu definiert werden, vielmehr, dass auch ökonomisch-ökologische Problemstellungen "eingebaut", objektimmanent vergegenwärtigt werden: Kunst als wertsetzendes Recyclingsystem; Ideen und Dinge werden nicht gleichgültig behandelt oder weggeworfen, sondern umwertend erhalten – ein Kreislauf vom Geistlosen zum Sublimen.

aus: www.museumliner.ch

wikipedia de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Mundt

 

 

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