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Spice II Plus

Die Vergiftungs-Informations-Zentrale des Universitätsklinikums Freiburg sammelt im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie als Teil des EU Projektes „Spice II plus“ Daten zu aktuell konsumierten Party-Drogen. In der Studie werden akute Vergiftungen (Symptome und Verlauf) durch neuartige Designerdrogen untersucht.

Ziel der Studie ist es zu erfassen, welche unerwünschte Drogenwirkungen auftreten und zur Inanspruchnahme von medizinischen Notfalleinrichtungen führen, um die Behandlungsmöglichkeiten dieser Vergiftungen zu verbessern und Risikofaktoren zu identifizieren, die das Auftreten von unerwünschten Drogenwirkungen begünstigen. Zur Erfassung derartiger Risikofaktoren wurde ein Fragebogen zu den Konsumumständen in Zusammenarbeit mit dem Centre For Drug Research der Goethe Universität Frankfurt a. M. entwickelt.

Da sich einerseits die Zusammensetzung der sogenannten Kräutermischungen und anderer Drogenzubereitungen in Form von Pulver oder Tabletten von Charge zu Charge ändern kann, und andererseits die Konzentration der beigefügten Substanzen innerhalb eines Tütchens schwanken kann, ist es unerlässlich, die Art der aufgenommenen Droge im Körper zu identifizieren. Das geschieht bevorzugt aus dem Blut (Serum) und ggf. auch aus dem Urin. Zur analytischen Bestätigung des Drogenkonsums  werden Teile der im Rahmen der medizinischen Behandlung entnommenen Serum- und Urinproben nach Anonymisierung zur Untersuchung an die Vergiftungs-Informations-Zentrale weitergegeben.

Auf der Basis dieser Erkenntnisse können Anwender über mögliche Risikofaktoren aufgeklärt werden, um einen riskanten Drogenkonsum zu vermeiden. Die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse tragen außerdem dazu bei, dass die Toxizität der Substanzen besser beschrieben wird und die Notfallversorgung von klinischen Komplikationen optimiert wird.

Einschlusskriterien für die Teilnahme an der Studie:

Unerwünschte Drogenwirkungen nach dem Konsum von

  • sog. Kräutermischungen oder  synthetischem Cannabinoid-Pulver,
  • von sog. ‚Badesalz’ / Powder / Pill,
  • sog. Research Chemicals
  • Reinsubstanzen wie z.B. MDPV ; Methylon / MDMC; Methoxetamin / MXE; Benzo Fury / 5-APB / 6-APB; Methylphenidat (MPH) / Ethylphenidat (EPH) / 3,4-CTMP; Mephedron, oder andere Cathinonderivate. Piperazoinderivate
  • Wenn nach dem Konsum von unbekannten Drogen Komplikationen auftreten und der Konsum von neuartigen Designer-Drogen vermutet wird.
  • Patienten, bei denen nach dem Konsum von Cannabisprodukten unerwartete und auf den Konsum von synthetischen Cannabinoiden verdächtige Symptome auftreten.

Behandelnde Ärzte sind eingeladen sich an der Studie zu beteiligen. Interessenten können telefonisch oder per Mail (giftinfo@uniklinik-freiburg.de) Vergiftungs-Informations-Zentrale folgende Dokumente  anfordern:

  • Einwilligung zur Studienteilnahme
  • Informationen für Ärztinnen und Ärzte
  • Fragebogen Patienten
  • Probenbegleitschein

Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg

Breisacher Straße 86 b
79110 Freiburg
Notfalltelefon +49 (0) 761 19240
Telefax +49 (0) 761 270 44570
giftinfo@uniklinik-freiburg.de