Tumoren des Verdauungstraktes
Was ist Speiseröhrenkrebs?
Speiseröhrenkrebs oder Ösophaguskarzinom bezeichnet einen bösartigen Tumor der Speiseröhre. Es handelt sich um eine seltene Krebserkrankung, deren Altersgipfel im 6. Lebensjahrzehnt liegt und von der Männer etwa viermal so häufig wie Frauen betroffen sind. Anhand von feingeweblichen Untersuchungen lassen sich zwei Hauptformen unterscheiden, nämlich Plattenepithel- und Adenokarzinome.
Ursachen
Die wichtigsten Risikofaktoren sind Rauchen und Alkohol, wobei besonders die Kombination noch eine Verstärkung des negativen Effektes bewirkt. Ein anderer wichtiger Aspekt bei der Tumorentstehung ist der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, wodurch sich die Speiseröhre verkürzen und die Schleimhaut verändern kann (so genannter Endobrachyösophagus/Barrett-Ösophagus). Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, bestimmte Ernährungsweisen und eine genetische Veranlagung.
Diagnose
Schluckbeschwerden sind das häufigste Symptom, wobei anfangs insbesondere das Schlucken fester Nahrungsbestandteile schwieriger wird. Dazu können Sodbrennen, Gewichtsverlust und Müdigkeit auftreten.
Im Rahmen der ärztlichen Vorstellung erfolgen ein ausführliches ärztliches Gespräch sowie eine gründliche körperliche Untersuchung. Anhand von Blutuntersuchungen können einzelne Organe analysiert werden.
Um die Diagnose zu sichern, ist die Gewinnung einer Gewebeprobe (Biopsie) zur Beurteilung beim Pathologen notwendig, der dabei den Typ des Krebses sowie den Infiltrationsgrad in tiefere Gewebeschichten festlegt. Hierfür wird eine Spiegelung der Speiseröhre und des Magens (Ösophagogastroduodenoskopie) durchgeführt. Gegebenenfalls werden Spiegeluntersuchungen des Kehlkopfes, der Bronchien und des Darmes angeschlossen.
Zum Nachweis der Ausdehnung des Tumors und von möglicherweise vorliegenden Tochtergeschwülsten (Metastasen) werden bildgebende Verfahren durchgeführt. Dazu zählen Röntgenaufnahmen, Kontrastmittel-Untersuchungen der Speiseröhre, Ultraschall, Computertomographie (CT), evtl. Positronenemissionstomographie (PET) oder Skelettszintigraphie.
Therapie
Je nach feingeweblichem Typ und Stadium des Tumors, Alter und Allgemeinzustand des Patienten wird interdisziplinär, d.h. durch ein fachübergreifendes Gespräch u.a. zwischen Onkologen, Chirurgen und Strahlentherapeuten, ein Therapieplan festgelegt. Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen können somit prinzipiell alle drei üblichen Therapieformen, nämlich Operation, Bestrahlung und Chemotherapie, häufig in Kombination, angewandt werden.
Für weiterführende Informationen bitten wir um Kontaktaufnahme zu Prof. Dr. H. Bertz und zu FOA Dr. R. Fritsch
Was ist Magenkrebs?
Magenkrebs ist eine bösartige Erkrankung, die von entarteten Zellen der Magenschleimhaut ausgeht. Die Erkrankung ist häufiger beim Mann als bei der Frau und der Altersgipfel liegt zwischen dem 55. und dem 65. Lebensjahr. Die Häufigkeit des Magenkrebses hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen, was dadurch erklärt wird, dass Einsalzen, Pökeln oder Räuchern als Konservierungsmethoden vieler Speisen weitgehend vom Tiefkühlen oder Erhitzen abgelöst wurden.
Ursachen
Als Risikofaktoren für den Magenkrebs gelten neben dem Zigaretten- und Alkoholkonsum auch der vermehrte Genuss von geräucherten/gesalzenen Speisen, die Nitrat enthalten, chronische Magengeschwüre, eine Infektion mit Helicobacter pylori, eine chronische Magenschleimhautentzündung, bei der sich die Schleimhaut dauerhaft verändert ("atrophiert"), Magenpolypen und der Zustand nach einer Magenteilresektion.
Diagnose
Beschwerden, die für eine Erkrankung an Magenkrebs sprechen, sind meist sehr unspezifisch. Eine ärztliche Abklärung sollte erfolgen bei Appetitverlust und Übelkeit über längere Zeit, bei neu aufgetretener starker Abneigung gegen bestimmte Speisen, sowie bei Schluckbeschwerden oder Schmerzen nach dem Essen und einer Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Zu den ersten Schritten der Diagnostik gehört neben der Anamnese die klinische Untersuchung des Patienten. Im Rahmen einer Blutuntersuchung kann Aufschluss über die Funktion einzelner Organe gewonnen werden. Zur definitiven Sicherung der Diagnose wird eine Gewebeprobe (Biopsie) angestrebt, die anschließend vom Pathologen hinsichtlich Bösartigkeit und Magenkrebstyp untersucht wird. Zur Biopsiegewinnung ist in der Regel eine Spiegelung des Magens notwendig. Um die Ausdehnung der Erkrankung zu bestimmen, ist eine Endosonographie und evtl. eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) zur Gewinnung von weiterem Material für Untersuchungszwecke durchzuführen.
Wenn der Magenkrebs bei der Diagnosestellung schon weiter fortgeschritten ist, können sich über Blut- oder Lymphgefäße bereits in anderen Organen des Körpers Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben. Bei Magenkrebs bilden sich diese typischerweise zunächst in Lymphknoten im Bereich des Magens und den umgebenden Blutgefäßen, dann im Bereich des Bauchfells (Peritonealkarzinose) später besonders häufig in der Leber, der Lunge und in den Knochen. Zur Festlegung des Ausdehnungsgrades folgen daher über einen Zeitraum von Tagen bis Wochen weitere Diagnoseverfahren. Zu diesen gehören Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Computer- und Magnetresonanztomographie (CT/MRT) und Positronenemissionstomographie (PET).
Therapie
Je nach Ausbreitung und feingeweblichem Typ des Magenkrebses wird interdisziplinär, d.h. durch ein fachübergreifendes Gespräch u.a. zwischen Onkologen, Chirurgen und Strahlentherapeuten, ein Therapieplan festgelegt. Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen können somit prinzipiell die drei klassischen Therapien, nämlich Chemotherapie, Operation und Bestrahlung, ggf. in Kombination mit Antikörpern, angewandt werden. Es hat sich gezeigt, dass bei bestimmten Stadien eine Chemotherapie, die vor einer Operation durchgeführt wird, die Häufigkeit eines Rückfalls nach Operation reduziert.
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Was ist Dünndarmkrebs?
Dünndarmkrebs (auch Dünndarmkarzinom) ist eine bösartige Erkrankung, die von entarteten Zellen der Dünndarmschleimhaut ausgeht. Die Erkrankung ist im Gegensatz zum Dickdarmkrebs sehr selten, mit etwa einem neuen Fall pro 100.000 Bundesbürgern im Jahr. Als Ursache für die Seltenheit der Erkrankung wird angenommen, dass die kurze Zeitspanne, in der der Nahrungsbrei den Dünndarm passiert, dazu führt, dass krebsfördernde Stoffe (Karzinogene) wenig Zeit haben die Zellen der Darmwand zu verändern und entarten zu lassen. Der Altersgipfel liegt beim Dünndarmkrebs zwischen dem 60. bis 70. Lebensjahr.
Ursachen
Es wurden einige Risikofaktoren beschrieben, die die Entstehung eines Dünndarmtumors begünstigen. Dazu gehören entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, der vermehrte Genuss von rotem Fleisch, ein hoher Anteil an tierischen Fetten, gepökelte Speisen, das Peutz-Jeghers-Syndrom und die sogenannte familiäre Polyposis. Beim Vorliegen von Immundefekten oder einer einheimischen Sprue ist das Risiko erhöht, ein Dünndarm-Lymphom (vom lymphatischen Gewebe ausgehender Krebs) zu entwickeln.
Diagnose
Beim Dünndarmkrebs treten im Frühstadium der Erkrankung häufig keine oder nur geringe Symptome auf. Diese Tatsache erschwert die Diagnose und führt dazu, dass die Erkrankung häufig erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Beschwerden, bei denen Sie auf jeden Fall den Arzt aufsuchen sollten, sind: länger anhaltende Bauchschmerzen oder -krämpfe, ungewollte Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit und Blut im Stuhl.
Zu den ersten Schritten der Diagnostik gehören die ausführliche Anamnese und die klinische Untersuchung des Patienten. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über die Funktion einzelner Organe geben. Zur definitiven Sicherung der Diagnose wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, die anschließend vom Pathologen untersucht wird. Zur Probengewinnung ist in der Regel eine Spiegelung des Darmes notwendig. Wenn dies nicht möglich ist, werden eine Röntgenuntersuchung des Verdauungstraktes mit Kontrastmittel, eine Kapselendoskopie (winzige Digitalkamera, über die die Darmoberfläche beurteilt werden kann) oder evtl. ein Computertomogramm (CT) mit Flüssigkeitsfüllung des Darmes notwendig. Wenn der Dünndarmkrebs fortschreitet, bilden sich in anderen Organen Tochtergeschwülste (Metastasen). Bei Dünndarmkrebs treten diese typischerweise zunächst in Lymphknoten im Bereich des Darmes, später besonders häufig im Bauchfell (Peritoneum), der Leber und der Lunge auf. Zur Festlegung des Ausdehnungsgrades folgen daher Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Computer- und Magnetresonanztomographie (CT/MRT).
Therapie
Je nach Ausbreitung und feingeweblichem Typ des Dünndarmkrebses wird interdisziplinär, d.h. durch ein fachübergreifendes Gespräch u.a. zwischen Onkologen, Chirurgen und Strahlentherapeuten, ein Therapieplan festgelegt. Aufgrund der Seltenheit des Dünndarmkrebses ist die therapeutische Erfahrung begrenzter als beimDickdarmkrebs. Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen werden die drei typischen Therapieformen, nämlich Chemotherapie, Operation und Bestrahlung, bezüglich ihres Einsatzes evaluiert und ggf. kombiniert.
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Was ist Dickdarmkrebs?
Mit Darmkrebs werden bösartige Tumoren des Dickdarms bezeichnet. Mit einem Anteil von ca. 15 % an allen Krebsarten handelt es sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen um die zweithäufigste Tumorerkrankung. Der Altersgipfel befindet sich zwischen dem 50. bis 70. Lebensjahr. Zur Früherkennung wird von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl (Haemoccult-Test) angeboten. Außerdem besteht ab dem 55. Lebensjahr der Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie), die nach zehn Jahren wiederholt wird. Bei frühzeitiger Diagnose sind die Heilungschancen gut.
Ursachen
Wichtige Risikofaktoren sind bestimmte Ernährungsweisen (ballaststoffarm, fettreich, viel Fleisch), steigendes Lebensalter und familiäre Belastung. Weitere Aspekte sind Rauchen, Alkohol, Übergewicht, Bewegungsmangel, Vorliegen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), bereits vorliegende Geschwulste (Adenome) der Darmschleimhaut und vorangegangener Brust-, Gebärmutter- oder Eierstockkrebs. Ein erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs konnte im Rahmen familiärer Syndrome nachgewiesen werden, bei denen ein Komplex aus mehreren Krankheitszeichen besteht, in die zum Teil auch andere Organe eingebunden sind. Hierbei seien die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und das hereditäre, nicht-polypöse kolorektale Karzinom-Syndrom (HNPCC) genannt. Für diese Syndrome sind eine Vielzahl genetischer Mutationen beschrieben worden, die über mehrere Entwicklungsstufen (Adenom-Karzinom-Sequenz) zur Entstehung der Krankheit führen. Beispielhaft sei die Aktivierung des Onkogens k-ras erwähnt.
Diagnose
Frühsymptome sind die Ausnahme, sodass die Erkrankung häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert wird. Symptome, die den Patienten zum Arzt führen können, sind Blut im Stuhl, Blutarmut, veränderte Stuhlgewohnheiten mit häufigem Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, Darmverschluss, Schmerzen, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit.
Im Rahmen der Vorstellung beim Arzt erfolgen ein ausführliches Gespräch sowie eine gründliche körperliche Untersuchung, die eine Tastuntersuchung des Enddarms beinhaltet. Mit Hilfe des Haemoccult-Tests kann der Stuhl auf verstecktes Blut untersucht werden. Anhand einer Blutuntersuchung wird die Funktion einzelner Organe bestimmt.
Beweisend für die Diagnose ist letztlich die Beurteilung einer Gewebeprobe (Biopsie) durch den Pathologen, der dabei den Typ des Dickdarmkrebses sowie den Infiltrationsgrad in tiefere Schichten festlegt. Zur Gewinnung wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt, bei der ein biegsamer Schlauch mit integrierter Optik in den Darm eingeführt wird. Im Biopsat sollte auch untersucht werden, ob eine Mutation des k-ras-Gens vorliegt, da sich dadurch die Wirksamkeit einer bestimmten Therapieoption evaluieren lässt.
Nach der Diagnosesicherung werden im Blut sogenannte Tumormarker bestimmt, die bei Dickdarmkrebs typischerweise erhöht sein können. Außerdem werden bildgebende Verfahren durchgeführt, um den Ausbreitungsgrad der Erkrankung sowie das mögliche Vorliegen von Tochtergeschwülsten (Metastasen) beurteilen zu können. Zu diesem Zweck können Kontrastmittelaufnahmen des Darms, Ultraschall, Röntgenaufnahmen sowie Computer- und Kernspintomographie (CT/MRT) genutzt werden.
Therapie
Je nach Stadium des Tumors, Alter und Allgemeinzustand des Patienten wird interdisziplinär ein Therapieplan festgelegt. Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen können Operation, Bestrahlung und Chemotherapie, häufig in Kombination, angewandt werden. Die primäre Therapie ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Bei Vorliegen von Leber- und Lungenmetastasen kann zum Teil noch eine Heilung erreicht werden. Gelegentlich erfordert die Ausbreitung des Tumors die Anlage eines vorübergehenden oder dauerhaften künstlichen Darmausgangs (Anus praeter oder Stoma).
Darüber hinaus sind in der jüngsten Vergangenheit weitere Therapieoptionen durch Immuntherapie mit monoklonalen Antikörpern und nuklearmedizinische Verfahren bei Lebermetastasen (SIRT = selektive interne Radiotherapie) hinzugekommen.
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Was ist Leberkrebs?
Leberkrebs (Leberkarzinom, Leberzellkarzinom) ist eine Tumorerkrankung der Leberzellen. Mit weniger als 2 % aller Krebserkrankungen handelt es sich um einen seltenen Tumor, von dem Männer mehr als doppelt so häufig wie Frauen betroffen sind. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 50. bis 70. Lebensjahr. Die wirksamste Vorbeugung ist der Verzicht auf Alkohol. Neben den primären Lebertumoren kommen sehr viel häufiger (ca. 90%) Absiedlungen (Metastasen) anderer Tumoren in der Leber vor.
Ursachen
Die wichtigsten Risikofaktoren für primäre Lebertumoren sind Leberzirrhose, welche meistens durch Alkohol verursacht wird, und virale Leberentzündungen (Hepatitis B und C). Weitere Faktoren sind die Aufnahme von Giftstoffen aus Schimmelpilzen, bestimmte Stoffwechselkrankheiten (Hämochromatose = Eisenspeicherkrankheit, Morbus Wilson = Kupferspeicherkrankheit, Alpha-1-Antitrypsinmangel = Eiweißmangelerkrankung) und Rauchen.
Diagnose
Als Früherkennungsmaßnahme bei Risikogruppen, z.B. bei Vorliegen einer chronischen Hepatitis B oder C, können sonographische Verlaufskontrollen (Ultraschall) der Leber sowie regelmäßige Bestimmungen des Tumormarkers Alpha-Fetoprotein (AFP), der häufig bei Entwicklung eines Leberkarzinoms ansteigt, durchgeführt werden.
Zu Beginn eines Leberkarzinoms sind die Beschwerden häufig uncharakteristisch. Meist kommt es erst in fortgeschrittenen Stadien zu Bauchschmerzen, Gelbverfärbung der Haut und der Augen (Ikterus = Gelbsucht), Gewichtsverlust bei gleichzeitiger Zunahme des Bauchumfangs durch Aszites (Bauchwasser), Bluterbrechen oder schwarzem, übel riechenden Stuhlgang (Teerstuhl), Leistungsminderung und Müdigkeit.
Im Rahmen der Vorstellung beim Arzt erfolgen ein ausführliches Gespräch sowie eine gründliche körperliche Untersuchung, die ein genaues Abtasten des Bauches, der Leber und auch des Enddarms zum Ausschluss eines Darmkrebses, der in die Leber gestreut haben könnte, beinhaltet. Es werden verschiedene Labortests aus dem Blut gemacht, die Aufschluss über die Funktion der Leber und anderer Organe geben. Weiterhin werden bildgebende Verfahren genutzt, um die Struktur der Leber und die Ausdehnung der Erkrankung inklusive möglicher Metastasen einschätzen zu können. Dafür können die Sonographie, Röntgenaufnahmen, Computer- und Kernspintomographie (CT/MRT) sowie die Skelettszintigraphie eingesetzt werden. Häufig wird auch eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt, um auszuschließen, dass es sich um Lebermetastasen handelt, die von einem Darmkrebs ausgehen. Vor einer Operation wird evtl. noch eine Röntgendarstellung der Lebergefäße (Angiographie) durchgeführt. Letztlich beweisender und damit wichtiger Bestandteil der Diagnostik ist die feingewebliche Beurteilung einer Gewebeprobe (Biopsie) durch den Pathologen.
Nach Diagnosestellung werden im Blut sogenannte Tumormarker, die typischerweise bei Leberkrebs erhöht sein können, bestimmt. Abschließend kann das Stadium des Leberkrebses anhand verschiedener Klassifikationssysteme eingestuft werden, die teilweise neben dem Ausbreitungsgrad des Tumors auch funktionelle Charakteristika (Leberfunktion, Albumin, Bilirubin, Tumormarker) berücksichtigen. Dadurch lässt sich die Prognose der Erkrankung zuverlässiger einschätzen.
Therapie
Je nach Stadium des Leberkrebses, Alter und Allgemeinzustand des Patienten wird interdisziplinär, d.h. unter Einbeziehung verschiedener Fachdisziplinen, ein Therapieplan festgelegt. Prinzipiell sind chirurgische Verfahren, Chemotherapie und seltener Strahlentherapie sowie einige neuere Therapieansätze möglich. In ausgewählten Fällen ist eine Lebertransplantation zu diskutieren.
Eine Besonderheit ist die Verfügbarkeit spezieller lokaler Therapieverfahren. Dabei kann mit Hilfe eines Katheters über arterielle Blutgefäße die Chemotherapie direkt in ein Tumorareal appliziert werden, wobei im Anschluss gegebenenfalls noch ein künstlicher Verschluss (Embolisation) der zum Tumor führenden Arterien herbeigeführt wird, um die Blutversorgung des Tumors zu unterbinden (TAC oder TACE). Ein andere Option ist das Spritzen eines Verödungsmittels durch die Bauchdecke in den Tumor (PEI = perkutane Äthanolinstillation). Außerdem gibt es die Möglichkeit, den Tumor durch Wärmeapplikation zu veröden (RFTA = Radiofrequenz-Thermoablation, LITT = Laser-induzierte Thermotherapie). Schließlich hat sich in den letzten Jahren ein nuklearmedizinisches Verfahren (SIRT = selektive interne Radiotherapie) etabliert, bei dem radioaktiv strahlende Kügelchen die Tumorgefäße verstopfen und zusätzlich eine lokale Bestrahlung bewirken.
Zu den neuen Therapieansätzen gehören biologische Verfahren („zielgerichtete Therapien“) auf molekularer Ebene sowie antihormonelle Behandlung.
Die Impfung gegen Hepatitis B, die mittlerweile im normalen Impfprogramm bei Kindern enthalten ist, ermöglicht eine indirekte Prophylaxe gegen Leberkrebs. Diese ist auch besonders gefährdeten Erwachsenen, z.B. medizinischem Personal oder Drogenabhängigen, diese Impfung zu empfehlen.
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Was ist Krebs der Gallenblase und Gallenwege?
Mit ca. 1,5 % aller Krebserkrankungen ist Krebs der Gallenblase oder der Gallenwege sehr selten, wobei Frauen etwa dreimal so häufig wie Männer betroffen sind. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 60. bis 80. Lebensjahr. Am häufigsten tritt dieser Tumor im Bereich der Leberpforte auf.
Ursache
Zu den bekannten Risikofaktoren gehören das Vorliegen einer chronischen Entzündung der Gallenwege (PSC = primär sklerosierende Cholangitis) und des Darms (Colitis ulcerosa), Geschwülste (Polypen, Adenom) oder Zysten der Gallenblase oder des Gallenganges, Gallensteine, Porzellangallenblase, chronische Parasiteninfektionen (z.B. Leberegel), Rauchen und steigendes Lebensalter.
Diagnose
Die Symptome basieren meistens auf dem behinderten Abfluss der Galle in den Darm. Wichtigstes Merkmal dabei ist eine Gelbverfärbung von Haut und Augen (Ikterus = Gelbsucht). Weiterhin wird der Urin dunkel, der Stuhlgang entfärbt sich und die Haut kann jucken. Es können Schmerzen im rechten Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust auftreten.
Im Rahmen der Vorstellung beim Arzt erfolgen ein ausführliches Gespräch sowie eine gründliche körperliche Untersuchung. Beim Abtasten des rechten Oberbauches ist möglicherweise eine vergrößerte, nicht schmerzhafte Gallenblase tastbar. Es werden verschiedene Labortests aus dem Blut gemacht, die Aufschluss über die Funktion der Leber und Gallenwege geben. Weiterhin werden bildgebende Verfahren genutzt, um die Struktur der Leber und der Gallenwege inklusive möglicher Metastasen einschätzen zu können. Dafür werden Ultraschall, Kernspintomographie (MRT) sowie gegebenenfalls die Positronenemissionstomographie (PET) eingesetzt.
Weitere wichtige Verfahren zur Darstellung der Gallenwege sind die endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP), die Magnetresonanz- Cholangiopankreatikographie (MRCP) und die perkutane transhepatische Cholangiographie (PTCD). Gewebeproben (Biopsien) werden endoskopisch gewonnen und zur feingeweblichen Untersuchung dem Pathologen vorgestellt. Durch die oben genannten Verfahren kann bei Verlegung der Gallengänge durch Einlage einer Drainage der Gallefluss wiederhergestellt werden.
Neben der Diagnosestellung anhand einer Biopsie wird ein Tumor der Gallenblase bzw. Gallenwege auch zufällig nach operativer Entfernung der Gallenblase diagnostiziert. Nach der Diagnosesicherung werden im Blut sogenannte Tumormarker, die typischerweise bei diesen Tumoren erhöht sein können, bestimmt.
Therapie
Je nach Stadium des Tumors, Alter und Allgemeinzustand des Patienten wird interdisziplinär, d.h. unter Einbeziehung verschiedener Fachdisziplinen, ein Therapieplan festgelegt. Prinzipiell sind Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie möglich. Die primäre Behandlung ist die operative Entfernung des Krebses, bei der oft zusätzlich größere Teile der Leber entfernt werden müssen.
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Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Beim Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Pankreaskarzinom handelt es sich um einen Tumor des exokrinen Organteils. Mit 2-3 % aller Krebsarten ist es eine eher seltene Erkrankung. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 60. bis 80. Lebensjahr, wobei Männer und Frauen etwa gleich häufig betroffen sind. Diese Tumorart wird meistens erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, in dem eine Heilung nicht mehr erreicht werden kann. Der Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine besonders aggressive Tumorart mit raschem Verlauf.
Ursachen
Die wichtigsten Risikofaktoren sind Rauchen, Alkohol und eine familiäre Belastung. Weitere Risikofaktoren sind chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis), die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), eine genetische Veranlagung und die Exposition zu bestimmten chemischen Schadstoffen.
Diagnose
Im Frühstadium treten keine typischen Beschwerden auf, sodass in aller Regel die Erkrankung erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Zu den Symptomen gehören u.a. Leistungsminderung, Gewichtsverlust, gürtelförmige Oberbauch- und Rückenschmerzen, Verdunkelung des Urins, Entfärbung des Stuhlgangs sowie Gelbverfärbung von Haut und Augen (Ikterus = Gelbsucht). Insbesondere ein Ikterus ohne begleitende Schmerzen als erstes Krankheitszeichen ist verdächtig auf einen bösartigen Tumor.
Im Rahmen der Vorstellung beim Arzt erfolgen ein ausführliches Gespräch sowie eine gründliche körperliche Untersuchung. Beim Abtasten des Bauches ist möglicherweise ein Tumor oder eine vergrößerte, nicht schmerzhafte Gallenblase tastbar. Es werden verschiedene Labortests aus dem Blut gemacht, die Aufschluss über die Funktion von Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenwegen geben. Weiterhin werden bildgebende Verfahren genutzt, zu denen Ultraschall, Röntgenaufnahmen, Computer- und Kernspintomographie (CT/MRT) sowie gegebenenfalls Positronenemissionstomographie (PET), Skelettszintigraphie und Magendarmspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie) gehören.
Ein weiteres wichtiges Verfahren zur Diagnosefindung ist die Darstellung der Gallen- und Bauchspeicheldrüsengänge anhand der endoskopisch-retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP). Dabei können auch Gewebeproben (Biopsien) zur feingeweblichen Untersuchung beim Pathologen gewonnen werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Verlegung der Gänge durch Einlage einer Drainage der Gallefluss wiederhergestellt werden kann.
Ein anderes Verfahren zur Biopsiegewinnung ist die Punktion des Tumors durch die Bauchdecke hindurch. Weiterhin besteht die Option der Laparoskopie als minimal-invasives und damit schonendes chirurgisches Verfahren, um intraoperativ eine Streuung (Metastasen) auszuschließen bzw. um Biopsien aus Leber, Lymphknoten oder Bauchfell zu gewinnen. Wenn ohnehin eine operative Eröffnung der Bauchhöhle zur Entfernung des Tumors geplant ist, kann auf eine vorherige Sicherung der Diagnose anhand einer Biopsie verzichtet werden. Nach der Diagnosestellung werden im Blut sogenannte Tumormarker, die typischerweise bei Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht sein können, bestimmt.
Therapie
Je nach Stadium des Tumors, Alter und Allgemeinzustand des Patienten wird interdisziplinär, d.h. unter Einbeziehung verschiedener Fachdisziplinen, ein Therapieplan festgelegt. Prinzipiell können Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie durchgeführt werden, wobei Kombinationen möglich sind. Neue Medikamente werden auf ihren Stellenwert untersucht.
Nur bei ca. 10-20 % der Patienten kann aufgrund des Stadiums des Tumors eine Operation mit dem Ziel der Heilung durchgeführt werden. Die Operation ist dabei zum Teil sehr ausgedehnt mit Entfernung von Tumor, Teilen der Bauchspeicheldrüse und des Magens, Zwölffingerdarm, Gallenblase und Gallengang (Whipple-Operation). Nach der Entfernung der Bauchspeicheldrüse ist eine lebenslange medikamentöse Ersetzung von Insulin, Bauchspeicheldrüsenenzymen und fettlöslichen Vitaminen notwendig. Abgesehen davon können zur Linderung von Beschwerden eine Schmerztherapie, künstliche Ernährung oder eine Ableitung der Gallenflüssigkeit durch eine Drainage durchgeführt werden.
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Was ist ein gastrointestinaler Stromatumor?
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) gehören zu den sogenannten Weichteiltumoren (Sarkomen). Sie sind am häufigsten im Magen oder Dünndarm zu finden, können aber in jedem Abschnitt des Magen-Darm-Traktes von der Speiseröhre bis zum Enddarm sowie in seltenen Fällen auch außerhalb davon entstehen.
Diagnose
Die Symptome sind unspezifisch. Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Blutungen, eine Eisenmangelanämie sowie eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes können im Zusammenhang mit einem GIST auftreten. Bisher existieren keine Laboruntersuchungen, anhand derer ein GIST festgestellt oder ausgeschlossen werden kann. Mit bildgebenden Verfahren wie Sonographie, Computer- oder Magnetresonanztomographie (CT/MRT) und Positronenemissionstomographie (PET) kann die Tumorausbreitung genau bestimmt werden. Die endgültige Diagnosestellung erfolgt schließlich anhand einer Biopsie, die in der Regel durch eine Magen- oder Darmspiegelung gewonnen werden kann. Durch die zusätzliche Analyse der Wachstumsgeschwindigkeit und der Tumorgröße können Tumoren mit sehr niedrigem, niedrigem, intermediärem und hohem Risiko hinsichtlich einer Metastasierung oder eines Rezidivs unterschieden werden.
Therapie:
Behandelt wird der Tumor üblicherweise durch eine vollständige chirurgische Entfernung. In Abhängigkeit vom biologischen Verhalten des Tumors wird anschließend eine Behandlung mit einem Medikament, das das Wachstum von GIST-Tumoren unterdrücken kann, einem sog. Tyrosinkinasehemmer, angeschlossen. Aufgrund der systemischen Wirksamkeit dieser Substanz ist auch eine Behandlung von GIST möglich, die bereits bei der Erstdiagnose oder bei einem Wiederauftreten der Erkrankung Metastasen gebildet haben. Gegen eine klassische zytostatische Chemotherapie oder Bestrahlung zeigen sich GIST weitgehend resistent.
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