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Schwerpunkte der Behandlung

Das Kompetenzzentrum Leukämien und Präleukämien der Universitätsklinik bietet das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie von Leukämien und deren Vorstufen an. Weltweit anerkannt ist unser Zentrum unter anderem für die Behandlung älterer Patienten (> 60-70 Jahre) mit akuten Leukämien und deren Vorstufen.

Während jüngere Patienten mittels intensiver Chemotherapie in den aktuellen Therapiestudien oder mit Standardtherapie behandelt werden, findet bei älteren Patienten zunächst eine sorgfältige Evaluation des Gesundheitszustandes statt, um zu entscheiden, ob eine Standard-Chemotherapie möglich ist.

Wenn dies aufgrund von Begleiterkrankungen oder Wunsch des Patienten nicht möglich ist, behandeln wir Patienten nach etablierten Therapiekontrollen mit einer milden Form von Chemotherapie bzw.epigenetischer Therapie, welche in vielen Fällen auch ambulant durchführbar ist. Hierdurch gelingt es, einige Patienten in ihrem Gesundheitszustand so zu verbessern, dass anschliessend doch noch eine höher dosierte Therapie durchgeführt werden kann und eventuell sogar eine Knochenmarkstammzelltransplantation.

Ist aufgrund eines schlechten Gesundheitszustandes eine intensivere Therapie und Heilung nicht möglich, bieten wir Patienten eine Fortführung der epigenetischen Therapie an, welche in vielen Fällen das Fortschreiten der Leukämie über Monate verzögern kann.

Die Universitätsklinik Freiburg zählt darüber hinaus zu den grössten und erfahrendsten Stammzelltransplantationszentren Deutschlands. Auch hier liegt ein Schwerpunkt auf der Behandlung von älteren Patienten mit Transplantationsprotokollen, welche in ihrer Dosierung gegenüber jüngeren Patienten reduziert sind, aber eine sehr erfolgreiche Stammzelltransplantation ermöglichen.

Die Betreuung und Therapie von älteren Patienten mit akuten Leukämien und Präleukämien ist ein Spezialgebiet der Universitätsklinik Freiburg.

Mit steigendem Lebensalter nimmt vor allem die Häufigkeit der akuten myeloischen Leukämie zu. Problematisch ist bei der Behandlung, dass ältere Patienten oft viele Begleiterkrankungen haben und dadurch eine intensive Chemotherapie oder Stammzelltransplantation nicht aushalten würden.

Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass für die Therapieentscheidung nicht alleine das tatsächliche Alter entscheidend ist, sondern das "biologische" Alter. Hiermit ist gemeint, dass es viele ältere Patienten gibt, die zum einen z. B. aufgrund einer gesunden Lebensführung und zum anderen aufgrund fehlender Begleiterkrankungen so fit geblieben sind, dass sie durchaus genauso intensiv behandelt werden können wie jüngere Patienten.

Sollte eine intensive Chemotherapie dennoch nicht möglich sein, gibt es einige Therapiekonzepte bei denen milde Formen der Chemotherapie zum Einsatz kommen. Diese Therapien sind relativ nebenwirkungsarm und können in vielen Fällen ambulant gegeben werden. Eine Heilung gelingt hierbei leider nur selten, allerdings können einige Patienten durch diese milde Form der Chemotherapie in ihrem Gesundheitszustand so verbessert werden, dass eine heilende Stammzelltransplantation möglich wird.

Zusätzlich zur Chemotherapie bieten wir den Patienten eine individuelle Ernährungsberatung während des stationären Aufenthalts an, um sich auch in Phasen geminderten Appetits und bei Mundschleimhautentzündungen optimal mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Darüber hinaus können die Patienten ein auf sie abgestimmtes leichtes Sportprogramm an modernsten Fitnessgeräten und unter Anleitung speziell für hämatologische Patienten geschulter Physiotherapeuten wahrnehmen.

Für viele Patienten mit akuten Leukämien und Präleukämien stellt die Übertragung von blutbildenden Stammzellen eines gesunden Spenders allogene Transplantation die einzige Heilungschance dar. Während diese Stammzellen früher direkt aus dem Knochenmark entnommen werden mussten, können sie heutzutage in fast allen Fällen nach Gabe eines Wachstumsfaktors aus dem Blut der Spender gesammelt werden; ähnlich wie bei einer Blutspende.

Die Chance, daß ein gesundes Geschwister als passender Spender in Frage kommt, liegt bei 25%. Muss ein Fremdspender in der weltweiten Datei gesucht werden, gelingt es in ca. 80% einen Spender zu finden.

Bei geplanter Blutstammzelltransplantation ist es immer das Ziel, die Leukämie zum Zeitpunkt der Transplantation soweit wie möglich beseitigt zu haben, der Idealfall ist die Transplantation in kompletter Remission. Vor der Rückgabe der Spenderzellen wird dann nochmals eine hochdosierte Chemotherapie gegeben, um das Empfängerknochenmark und noch mögliche letzte Leukämiezellen komplett zu beseitigen. Bei Patienten mit ALL kommt häufig eine Ganzkörperbestrahlung hinzu.

Ca. 2-3 Wochen nach Rückgabe der Spenderzellen wachsen diese im Knochenmark des Patienten an, und ein neues Blut- und Immunsystem etabliert sich im Patienten. Ab diesem Zeitpunkt geht es darum, dass die Spenderzellen nicht überreagieren und die Organe (z.B. Haut, Darm oder Leber) als fremd erkennen und angreifen. Dies kann zur Graft-versus-Host-Erkrankung (Spender-gegen-Empfänger) führen. Mit Hilfe von Medikamenten welche das Immunsystem unterdrücken, kann dies jedoch meistens verhindert werden. Auf der anderen Seite ist eine gewisse Reaktion der Spenderzellen gewünscht, weil diese dann noch mögliche übrig gebliebene Leukämiezellen attackieren können.

Der Krankenhausaufenthalt bei einer allogenen Stammzelltransplantion beträgt ca. 6-8 Wochen. Im Anschluss findet eine stationäre Rehabilitation und danach regelmässige ambulante Kontrollen in der Transplant-Ambulanz statt.

Sektion Allogene Blutstammzelltransplantation

Kompetenzzentrum
Leukämien und  Präleukämien

Klinik für Innere Medizin I
Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg

Ambulanz
Angelika Hahn
Telefon +49 (0) 761 270-71512
angelika.hahn@uniklinik-freiburg.de