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CODEX

COVID-19 Data Exchange Platform

Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) baut mit der Forschungsdatenplattform CODEX eine sichere, erweiterbare und interoperable Plattform zur Bereitstellung von komplexen Forschungsdatensätzen zu COVID-19 (darunter klinische Daten, Bilddaten und Daten zu Bioproben) auf, die alle Universitätskliniken bundesweit verbindet. Mit Hilfe von CODEX sollen der Wissenschaft strukturierte und qualitativ hochwertige Daten zur Verfügung gestellt und neuartige Auswertungen ermöglicht werden, sodass auch komplexe Forschungsfragen auf breiter Datenbasis beantwortet werden können. Somit kann die Plattform zu einem besseren Verständnis der Erkrankung COVID-19 beitragen, als Grundlage für politische Entscheidungen dienen sowie die Entwicklung von innovativen und qualitativ hochwertigen Diensten und Anwendungen für Gesundheitseinrichtungen, Bürgerinnen und Bürger voranbringen Während der Projektlaufzeit (01.08.2020 – 31.12.2021) von CODEX wurde aus unterschiedlichen Datenquellen eine möglichst kurzfristig verfügbare Datenbasis geschaffen, die den Anforderungen der Forschungsethik (sog. FAIR-Prinzipien) und der EU-Datenschutzgrundverordnung entspricht. In der Startphase kam hierfür die klinische Forschungsplattform des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) zum Einsatz. In der zweiten NUM-Förderphase werden die Datenintegrationszentren aus der Medizininformatik-Initiative (MII) genutzt. Die Gesamtprojektleitung des Projekts CODEX lag bei der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) e.V. (Sebastian C. Semler) und der NUM-Koordinierungsstelle an der Charité in Berlin (Herrn Ralf Heyder). Alle NUM-Standorte waren als Betreiber der Plattform und Datenlieferanten am CODEX-Projekt beteiligt. Einige Standorte arbeiteten zusätzlich direkt in den sonstigen CODEX-Arbeitspaketen mit. Die CODEX-Plattform wurde in der zweiten NUM-Förderphase in die NUM-Routinedatenplattform (RDP)-Infrastruktur überführt. Das NUM 2.0-Forschungsprojekt CODEX+ erweitert die CODEX-Plattform aus der ersten Förderphase um technische und organisatorische Aspekte.

Das DZHK betrieb bereits vor der COVID-19-Pandemie eine klinische Forschungsplattform für klinische Studien im Herz-Kreislauf-Bereich, die grundlegende Anforderungen einer COVID-19-Datenplattform erfüllte und mit der bereits über 120 Kliniken in ganz Deutschland arbeiteten. Das System war sofort einsetzbar und wurde im Rahmen von CODEX vorübergehend und in nur zwei Monaten an die Erfordernisse der COVID-19-Forschung angepasst. Dadurch konnte die Rekrutierung von Erkrankten und Infizierten unverzüglich beginnen. Von Oktober 2020 bis November 2021 wurden komplexe Datensätze von 3.740 Patientinnen und Patienten aus den drei NAPKON-Kohorten in der Plattform erfasst und erste Forschungsprojekte damit durchgeführt. Der DZHK e.V. hat Ende 2021 die Koordination der klinischen Forschungsplattform an das NUM übergeben. Da sich das Erfassen der Daten bewährt hat, werden die Infrastrukturpartner des DZHK auch in Zukunft als direkte Partner des NUM die NAPKON-Patienten erfassen. Die klinische Forschungsplattform von CODEX ergänzt somit die auf Routinedaten ausgerichtete Forschungsdatenplattform der Medizin-Informatikinitiative (MII).

Der Standort Freiburg beteiligte sich im Rahmen von CODEX am Aufbau der Forschungsdatenplattform sowie an damit verbundenen COVID-Forschungsarbeiten. Weiterhin fand im Rahmen von CODEX eine Beteiligung am internationalen 4CE-Projekt statt. Ziel des 4CE-Projekts ist es, Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen und die Öffentlichkeit durch gesundheitsdatengetriebene Studien zur COVID-19-Pandemie zu informieren.

Ausgewählte Publikationen zum Projekt mit Beteiligung des Universitätsklinikums Freiburg

Schüttler J, Mang JM, Kapsner LA, Seuchter SA, Binder H, Zöller D … Prokosch, H.-U. (2021): Letalität von Patienten mit COVID-19: Untersuchungen zu Ursachen und Dynamik an deutschen Universitätsklinika. Anästh Intensivmed 2021;62:244–257.

Online-Publikation 

Kapsner, L. A., Kampf, M. O., Seuchter, S. A., Gruendner, J., Gulden, C., Mate, S., Mang, J. M., Schüttler, C., Deppenwiese, N., Krause, L., Zöller, D., Balig, J., Fuchs, T., Fischer, P., Haverkamp, C., Holderried, M., Mayer, G., Stenzhorn, H., Stolnicu, A., … Prokosch, H.-U. (2021). Reduced Rate of Inpatient Hospital Admissions in 18 German University Hospitals During the COVID-19 Lockdown. Frontiers in Public Health, 8.

Online-Publikation

Kontaktinformationen

Prof. Dr. Harald Binder

Forschungsleiter Standort Freiburg

Institut für Medizinische Biometrie und Statistik (IMBI) am Universitätsklinikum Freiburg

Direktor IMBI, Präsident GMDS, Gewähltes Mitglied des Senats der Universität Freiburg

+49 761 270-83744 / direktion@imbi.uni-freiburg.de

 

Weiterführende Links

CODEX (Projektseite auf der NUM-Website)

CODEX (Projektseite auf der Website der Medizin-Informatikinitiative (MII))

Institut für Medizinische Biometrie und Statistik (IMBI) am Universitätsklinikum Freiburg

Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)