Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)

Im Radiologischen Kooperativen Netzwerk (RACOON), das im Jahr 2020 im Rahmen des Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) gegründet wurde, sind alle Universitätsradiologien Deutschlands miteinander vernetzt. Das Projekt startete im August 2020 mit der Erhebung von Bildgebungsdaten von COVID-19-Patient*innen und Referenzfällen – die erste Förderphase des Projektes endete im Dezember 2021. Zielsetzung war es, Erkenntnisse für epidemiologische Studien, Lageeinschätzungen und Frühwarnmechanismen zu gewinnen. Das Projekt wurde von der Charité Berlin und dem Universitätsklinikum Frankfurt koordiniert. Alle 36 NUM-Standorte waren an dem RACOON-Projekt als Partnerstandorte beteiligt – das ist innerhalb des NUM bisher einzigartig. Darüber hinaus unterstützten drei weitere externe Forschungsinstitute und Projektpartner das Netzwerk als technische Partner: das Fraunhofer Institut für Digitale Medizin, das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Technische Universität Darmstadt. Das Projekt RACOON aus der ersten NUM-Förderphase wurde im Januar 2022 in Form des Folgeprojekts RACOON-Basisinfrastruktur (RACOON-BI) im NUM verstetigt. Das ebenfalls in der zweiten Förderphase bewilligte Forschungsprojekt RACOON-COMBINE nutzt die RACOON-Infrastruktur und stellt den ersten Use Case der RACOON-BI dar.

Innerhalb von sechs Arbeitspaketen wurden unterschiedliche Aspekte (Base, Data, Engine, Knowledge, Project und Application) bearbeitet, wobei alle Projektpartner an allen Arbeitspaketen beteiligt waren. In der ersten Förderphase des Netzwerks RACOON wurde damit begonnen, die Infrastruktur für die Durchführung verschiedener Studien aufzubauen sowie die regulatorischen Voraussetzungen im Hinblick auf Datenschutz- und Ethikfragestellungen zu schaffen. Außerdem wurde die Datenerhebung für die ersten RACOON-Studien vorbereitet. Die Erhebung der RACOON-Daten selbst erfolgte im Anschluss parallel und dezentral an allen beteiligten NUM-Standorten. Zur Qualitätskontrolle wurden Test-Erhebungen und Befundungen an Referenzfällen durchgeführt. Darüber hinaus konnte das Projekt dazu beitragen, radiologische Erkenntnisse zum Thema COVID-19 in Fachkreisen zu teilen und damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Pandemic Preparedness zu leisten. In der Endphase des Projektes wurden weitere radiologische Studien unterstützt, die auf Basis der im Projekt RACOON erhobenen Daten unter der Leitung verschiedener NUM-Standorte geplant wurden.

Am Standort Freiburg wurden im Rahmen der ersten Projektphase von RACOON Bilddaten der Lunge von COVID-19-Patient*innen erhoben. Diese Fälle wurden strukturiert befundet, um ausführliche Informationen für die weitere wissenschaftliche Auswertung zu erhalten. Außerdem wurde eine große Anzahl klinischer Parameter erhoben. Für die Bildbeurteilung wurden neben qualitativen auch quantitative Merkmale analysiert. Zu diesem Zweck wurden Segmentierungen der Lungenbilder erstellt. Da die Segmentierung ein sehr zeitaufwendiger Vorgang ist, wurde zunächst nur ein Teil der Fälle manuell bearbeitet. Anschließend wurden auf Grundlage der manuell bearbeiteten Fälle mit Hilfe von maschinellen Lernalgorithmen Modelle erstellt, die die Segmentierungen für die übrigen Fälle berechnen können.

RACOON (Projekt-Website)

RACOON  (Projektseite im Intranet des Universitätsklinikums Freiburg, nur klinikintern erreichbar)

Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg

Fraunhofer Institut für Digitale Medizin (externer RACOON-Projektpartner)

Deutsches Krebsforschungszentrum (externer RACOON-Projektpartner)

KAAPANA (Open Source Toolkit for medical imaging; wird in RACOON über DKFS genutzt)

Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)