Online-Vortrag: Epigenetik – Schnittstelle zwischen Risiko und Resilienz bei psychischen Erkrankungen
Wie Lebenserfahrungen auf die Gene wirken und welche Bedeutung die Epigenetik bei Depression und Angsterkrankungen hat, erforscht Prof. Dr. Dr. Katharina Domschke am Universitätsklinikum Freiburg / Online-Vortrag am 9. Juni
Traumatische Ereignisse und andere Erlebnisse hinterlassen Spuren in unserem Erbgut in Form von epigenetischen Veränderungen. Diese betreffen nicht das Erbgut selbst, sondern die Aktivität von Genen. So können sie beispielsweise die körperliche Reaktion auf Stressereignisse beeinflussen. Prof. Dr. Dr. Katharina Domschke,Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, erforscht seit langem diese Verbindung zwischen Umwelt, Genen und psychischen Erkrankungen. Im Online-Vortrag „Epigenetik – Schnittstelle zwischen Risiko und Resilienz bei psychischen Erkrankungen“ am Mittwoch, 9. Juni 2021 um 18.30 Uhr berichtet sie über ihre Forschung und neue vielversprechende Ansätze für die Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen. Der Livestream des Vortrags wird unter www.uniklinik-freiburg.de/1hspitzenforschung übertragen. Nach dem rund 40-minütigen Vortrag gibt es Gelegenheit für Fragen.
Zentrales Thema des Vortrags ist der aktuelle Forschungsstand zur Rolle der Epigenetik in Krankheitsentstehung und Therapie psychischer Erkrankungen. Exemplarisch für Angsterkrankungen und Depression werden Befunde zu epigenetischen Mechanismen und deren Wechselwirkungen mit Lebensereignissen vorgestellt. „Epigenetische Mechanismen scheinen eine zentrale Scharnierfunktion an der Schnittstelle zwischen Genen und Umwelt einzunehmen. Damit sind sie für das Vulnerabilitäts-Stress-Modell psychischer Erkrankungen über die Lebensspanne von enormer Bedeutung“, sagt Domschke. Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell gibt Auskunft über die Verletzlichkeit eines Menschen und die damit zusammenhängende Anfälligkeit psychisch zu erkranken. Zukünftig könnten epigenetische Profile im Sinne einer personalisierten Medizin als Hinweise auf das individuelle Erkrankungsrisiko und Therapieansprechen nutzbar werden.
Zur Person:
Prof. Dr. Dr. med. Katharina Domschke, M.A. (USA) hat an der Universität Münster sowie an der University of Dublin, Irland, Medizin und an der Boston University, USA, Psychologie studiert. Nach medizinischer Promotion, Habilitation sowie Forschungs- und klinischer Tätigkeit am Universitätsklinikum Münster und einer Promotion zum PhD an der Universität Maastricht, Niederlande, ging sie 2012 als W2-Professorin an die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg, zuletzt als stellvertretende Direktorin. Seit 2016 ist Domschke Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. 2011 bis 2016 gehörte sie der Jungen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina an, seit 2017 ist sie Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina.
Die Vortragsreihe:
Der Vortrag ist Teil der Reihe „Eine Stunde Spitzenforschung“ des Universitätsklinikums Freiburg und der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, in der Freiburger Mitglieder der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina einem breiten Publikum Einblicke in ihre Forschung geben. Die Reihe wird durch die Leopoldina unterstützt.
Bildunterschrift: Prof. Dr. Dr. med. Katharina Domschke
Bildquelle: privat
Weiterer Termin:
Mittwoch, 7. Juli 2021, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Charlotte Niemeyer, Ärztliche Direktorin der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Erbliche Veranlagung als Risikofaktor für Leukämie
Kontakt:
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