Internationales Konsortium mit zwei Millionen Euro gefördert
Institut für Evidenz in der Medizin des Universitätsklinikums Freiburg leitet Projekt zur Beratung von EU-Mitgliedsstaaten in ihren Entscheidungen zu nationalen Impfempfehlungen
Ein internationales Konsortium unter der Leitung des Instituts für Evidenz in der Medizin (IfEM) am Universitätsklinikum Freiburg konnte sich in einer Ausschreibung für ein Gesundheitsprojekt der Europäischen Union durchsetzen. Ziel der vierjährigen Zusammenarbeit ist es, die Mitgliedsstaaten der EU in ihren Entscheidungen zu nationalen Impfempfehlungen methodisch zu unterstützen, vor allem auch in Hinblick auf COVID-19 und mögliche neue Virusvarianten. Die Arbeit des Konsortiums startet bereits im Oktober. Die Projektmittel belaufen sich auf zwei Millionen Euro. Rund 400.000 Euro gehen nach Freiburg.
Konkret vereinbart ist die Erstellung von 16 systematischen Reviews. Sie sollen dazu dienen, den aktuellen Wissensstand zu Impfstoffen und Impfprogrammen in den Mitgliedsstaaten der EU beziehungsweise im Europäischen Wirtschaftsraum zu bewerten und zusammenzufassen. Neben den Reviews selbst wird das Konsortium auch Online-Schulungen zu den Methoden für die Beurteilung der Evidenz erarbeiten und durchführen.
Profitieren sollen von diesem Projekt vor allem die Nationalen Technischen Beratungsgruppen für Immunisierung (National Immunization Technical Advisory Groups, NITAGs) in Europa. Sie setzen sich aus unabhängigen Expert*innen verschiedener Disziplinen zusammen und sind in die nationalen Immunisierungsprogramme eingebunden. Die NITAGs empfehlen Impfstoffe sowie die entsprechenden Strategien und Programme in den einzelnen Staaten. Sie werden durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt.
Weitere Partner sind die Cochrane-Zentren in Österreich (Donau-Uni Krems) und Irland (University of Galway), sowie das Robert-Koch-institut und für das Projektmanagment PricewaterhouseCoopers Luxembourg. Auf EU-Ebene ist die Europäische Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HaDEA) beteiligt.
Kontakt:
Prof. Dr. Jörg Meerpohl
Direktor
Institut für Evidenz in der Medizin
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