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Nobelpreisforschung hilft Augenpatienten

Augenheilkunde

(05.10.2018) Die Korrektur von Fehlsichtigkeit, Grünem Star oder Hornhauttransplantationen: All diese Beschwerden können heute gut behandelt werden – dank der Laser-Forschung von zwei diesjährigen Nobelpreisträgern.

Anfang Oktober wurden die diesjährigen Nobelpreise für Physik verliehen. Von den Entdeckungen der Forscher profitieren auch viele Kurz- oder Weitsichtige sowie Menschen, die eine Hornhauttransplantation benötigen. Möglich wurden diese Verfahren, weil die beiden Physiker Donna Strickland und Gérard Mourou einen Weg fanden, extrem leistungsstarke, präzise und trotzdem gewebeschonende Laser zu entwickeln.

Höchst präzise Laser kommen nicht nur bei der Korrektur der Fehlsichtigkeit zum Einsatz, sondern auch bei Hornhauttransplantationen und Grünem Star. © Maksim Šmeljov/Fotolia

Kurzsichtigkeit lasern

Um Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren, wenden die Ärzte des Universitätsklinikums Freiburg das LASIK-Verfahren an. Dabei wird die Hornhautkuppe des Auges mit dem sogenannten Femtosekundenlaser eingeschnitten und nach oben geklappt, um dann mit einem Excimerlaser feine Schichten der 0,5 Millimeter dünnen Hornhaut abzutragen. „Durch diesen Eingriff verändert sich die Brechkraft der Hornhaut, so dass die Umgebung wieder genau auf der Netzhaut abgebildet und damit als „scharf“ wahrgenommen werden kann“, erklärt Professor Dr. Philip Maier, Leiter des Schwerpunkts LASIK in der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Augrund individueller Gegebenheiten ist eine Lasik jedoch nicht bei jedem Menschen möglich. Dies kann anhand einiger weniger Untersuchungen festgestellt werden. In solchen Fällen gibt es verschiedene weitere operative Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Hierzu zählen das Einsetzen einer Kunstlinse zusätzlich zur eigenen Linse sowie der vollständige Linsenersatz.

Experten der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg informieren alle Interessierten in regelmäßigen Info-Abenden über die Operation und beantworten ihre Fragen. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Behandlung bei Grünem Star

Laser sind in der Augenheilkunde aber nicht nur bei der Korrektur von Fehlsichtigkeiten im Einsatz. Der Femtosekundenlaser wird auch für Hornhauttransplantationen eingesetzt und der Excimer-Laser dient zur Behandlung verschiedener Erkrankungen der Hornhautoberfläche. „Auch beim Glaukom, dem sogenannten „Grünen Star“, bei dem nicht die Hornhaut, sondern der Sehnerv durch einen zu hohen Augeninnendruck geschädigt werden kann, kommt dieser Laser zum Einsatz“, erklärt Professor Maier.

Im Gegensatz zum Glaukom wird der sogenannte „Graue Star“ übrigens entgegen häufiger Vermutung nicht mit einem Laser behandelt. Hierbei wird die getrübte Linse mit Hilfe einer speziellen Ultraschalltechnik operativ entfernt und durch eine künstliche ersetzt. Nicht selten werden jedoch Operationen für Hornhauterkrankungen, Glaukom und Katarakt kombiniert durchgeführt.

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