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Blutzuckerwerte sicher im Griff

Endokrinologie und Diabetologie

(22.03.2021) Patient*innen mit Schwangerschaftsdiabetes werden in der Spezialambulanz der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Freiburg intensiv betreut: mit umfassenden Schulungen, wöchentlichen Überprüfungen der Stoffwechsellage sowie einer intensiven Ernährungsberatung.

Häufig tritt er in der Schwangerschaft erstmals auf: der Gestationsdiabetes mellitus, auch Schwangerschaftsdiabetes genannt. Bei sechs von 100 Schwangeren kann der Körper den erhöhten Insulinbedarf in der Schwangerschaft nicht selbst decken, es kommt zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel.

Durch ein konsequentes Management des Blutzuckerspiegels lassen sich unerwünschte Folgen vermeiden.

Aufgrund des oft höheren Durchschnittsalters der Schwangeren sowie von Veränderungen in Lebensstil und Ausgangsgewicht nimmt der Anteil an Frauen mit Gestationsdiabetes in den letzten Jahren stetig zu. Da er zunächst keine Beschwerden verursacht, ist der Glukosetoleranztest um die 25. Schwangerschaftswoche besonders wichtig: So können erhöhte Blutzuckerwerte früh entdeckt und behandelt werden. 

Schwangere und Kind gemeinsam im Blick

„Ein Diabetes mellitus muss in der Schwangerschaft ganz besonders gut eingestellt sein“, sagt Dr. Katharina Laubner, Oberärztin in der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg. Denn durch ein konsequentes Management des Blutzuckerspiegels lassen sich unerwünschte Folgen vermeiden: Von einem erhöhten Risiko für eine Frühgeburt über ein übermäßiges Wachstum des Kindes, das die Geburt schwieriger machen kann, bis hin zu Schädigungen an Leber oder Lunge des Ungeborenen. Um dem vorzubeugen, haben Diabetolog* innen, Geburtshelfer*innen, Diabetesberater* innen, Ernährungsberater* innen und Hebammen die Schwangere und das Ungeborene gemeinsam im Blick.

Oft genügt eine konsequente Ernährungsumstellung

In der Spezialambulanz für Schwangerschaftsdiabetes am Universitätsklinikum Freiburg werden Schwangere mit Gestationsdiabetes besonders intensiv betreut. Der Blutzucker der Frauen wird hier wöchentlich kontrolliert und sie werden geschult, Blutzuckermessungen selbst vorzunehmen und zu beurteilen. Dazu kommt eine umfassende Ernährungsberatung: „Bei den meisten Schwangeren reicht eine konsequente Ernährungsumstellung mit wenig Zucker und Fett in Kombination mit idealerweise 30 bis 60 Minuten körperlicher Bewegung täglich aus, um die Blutzuckerwerte wieder in den Griff zu bekommen“, sagt Laubner. Berücksichtigt werden auch der Tagesrhythmus, die Gewohnheiten, die Erwerbstätigkeit und der soziokulturelle und religiöse Hintergrund, damit die Schwangere die Empfehlungen auch wirklich bis zur Geburt befolgen kann. Stellt sich dadurch noch keine Besserung ein, wird ergänzend mit einer Insulintherapie begonnen.

Langfristige Kontrollen sind wichtig

Auch wenn der Schwangerschaftsdiabetes meist nach der Geburt von selbst verschwindet, sollte nach drei Monaten ein weiterer Glukosetoleranztest durchgeführt und regelmäßig wiederholt werden. „Jede zweite Frau mit einem Schwangerschaftsdiabetes erkrankt innerhalb von zehn Jahren dauerhaft an Diabetes Typ 2“, erläutert Laubner. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind neben einem gesunden Lebensstil und idealerweise mehrmonatigem Stillen wichtige Puzzleteile, um das individuelle Risiko zu senken. Denn auch hier gilt: Je früher er erkannt wird, desto höher ist die Chance, den Diabetes gut in den Griff zu bekommen.

 

Kontakt:
Beratung für Schwangerschaftsdiabetikerinnen Klinik für Innere Medizin II
Universitätsklinikum Freiburg
Abteilung Endokrinologie und Diabetologie

Telefon: 0761 270-35120
Mittwoch 10 – 12 Uhr

E-Mail: med-diabetes@uniklinik-freiburg.de
www.uniklinik-freiburg.de/endokrinologie/fuer-patientinnen-und-patienten/anmeldung-ambulanz

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