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Säuren und Zähne: Wie bleiben die Zähne gesund?

Zahnmedizin

(24.04.2024) Frisch gepresster Orangesaft gehört für viele zu einem gesunden Frühstück dazu – doch ist er auch gesund für die Zähne? Ein Experte des Universitätsklinikums erklärt, worauf man beim Verzehr und der Zahnpflege achten sollten.

Beim Frühstück darf für viele Menschen ein frisch gepresster Orangensaft nicht fehlen. Allerdings enthalten Fruchtsäfte wie dieser auch eine Menge Zucker und Fruchtsäuren. Diese sauren Speisen können den Zahnschmelz, die äußere Schutzschicht der Zähne, schädigen. „Ganz grundsätzlich löst Säure wichtige Mineralien wie Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz heraus. Dieser kann dadurch auf Dauer dünner und die Zähne in der Folge empfindlicher werden“, erklärt Prof. Dr. Fabian Cieplik, Ärztlicher Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg. Neben Säuren aus Lebensmitteln und Getränken kann auch Magensäure die Zähne schädigen, zum Beispiel bei Reflux, das heißt beim Rückfließen von Magensaft in die Mundhöhle („Aufstoßen“).

Säure in Fruchtsäften und anderen Lebensmitteln kann auf Dauer die Zähne schädigen. Deshalb sollten Zähne regelmäßig gut geputzt werden. © mitarart - adobe.stock.com

Zahnerosion erkennen

Der Zahnschmelz ist normalerweise stark genug, um den sauren Angriffen unserer Nahrung standzuhalten. Dennoch kann übermäßiger und wiederholter Kontakt mit sauren Lebensmitteln im Laufe der Zeit durch das stetige Herauslösen von Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz zu Schäden führen. Dies wird als Erosion bezeichnet und kann zu empfindlichen Zähnen und Zahnverfärbungen führen. „Leichte Erosionen bleiben in der Regel unbemerkt, weil sie keine Beschwerden verursachen“, erklärt Cieplik. „In diesem Stadium haben die Zähne manchmal ihren Glanz verloren und erscheinen matt.“

Schreitet die Erosion fort, kann es zu Temperaturempfindlichkeit, Dellen auf den Zähnen und Verfärbungen kommen. „Dann ist nicht nur die oberste Schicht der Zähne betroffen, sondern das tiefer gelegene Zahnbein, das sogenannte Dentin – das sollte unbedingt zahnärztlich behandelt werden“, sagt Cieplik.

Fluorid stärkt den Zahnschmelz

„Damit es nicht zu weiteren Schäden kommt, sollte in erster Linie die Zufuhr saurer Lebensmittel reduziert und fluoridhaltige Zahnpasta oder Zahngels verwendet werden, um die Zähne zu schonen“, empfiehlt Cieplik. Wenn die Erosion bereits zu leichten Dellen oder Mulden geführt hat, können Füllungen oder Versiegelungen erforderlich sein, um die beschädigten Stellen zu reparieren und den Zahn zu schützen. „Bei schweren Schäden kommen auch Kronen oder Veneers, das sind hauchdünne Verblendschalen aus Keramik, die auf die Zähne geklebt werden, zum Einsatz“, sagt Cieplik.

Essensreste schnell entfernen

Ein bekannter Rat lautet, sich nicht unmittelbar nach dem Verzehr von säurehaltigen Getränken oder Lebensmitteln die Zähne zu putzen. „Das ist ein Mythos: Zwar stimmt es, dass die Säure den Zahnschmelz schädigt – gerade deshalb ist es aber wichtig, den Zahn schnellstmöglich davon zu befreien“, sagt Cieplik. Er empfiehlt, mindestens zwei Mal täglich gründlich die Zähne zu putzen. Die gute Nachricht: Ein Glas frisch gepresster Orangensaft zum Frühstück kann bei ausreichender Zahnpflege durch seinen hohen Vitamin-C-Gehalt ein wertvoller Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung sein. Zudem besteht weniger Gefahr für Erosionen, wenn den sauren Getränken ausreichend Kalzium zugesetzt ist, wie dies bei manchen Orangensäften der Fall ist.

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