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Blutkrebs: Kinder in Deutschland haben beste Überlebens-Chancen

Onkologie

(26.05.2017)  Es ist eine gute Nachricht bei einer schrecklichen Diagnose: Nirgendwo sonst überleben mehr Kinder mit Leukämie als hierzulande. Aber auch weltweit gibt es einen positiven Trend.

Erkrankt ein Kind in Deutschland an Blutkrebs, sind seine Chancen, den Krebs zu überleben, höher als in jedem anderen Land der Welt. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Untersuchung, die Mitte April 2017 im international renommierten Fachmagazin „The Lancet Haematology“ veröffentlicht wurde. Blutkrebs, auch Leukämie genannt, ist die häufigste Krebsdiagnose unter 15 Jahren. Rund 1.800 Kinder erkranken hierzulande jährlich neu daran. „Wir sind froh um jedes Kind, das wir heilen können“, sagt Professor Dr. Charlotte Niemeyer, Ärztliche Direktorin der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Freiburg.

Krebszelle umgeben von roten Blutkörperchen. Bei einer Leukämie kommt es zu einer übermäßigen Vermehrung der weißen Blutkörperchen.

Bei einer Leukämie kommt es zu einer übermäßigen Vermehrung der weißen Blutkörperchen. Mit modernen Therapien kann vielen Betroffenen geholfen werden. © psdesign1 / fotolia.de

Leukämie ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Krankheiten. Die häufigste Form ist die akute lymphatische Leukämie (ALL), die rund 80 Prozent der Erkrankungen ausmacht. Für die Studie werteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der London School of Hygiene & Tropical Medicine und Kollegen Datensätze von fast 90.000 Kindern in 53 Staaten aus.

Dabei untersuchten die Forscher zwei Zeiträume: zwischen 1995 und 1999 sowie zwischen 2005 und 2009. Zwischen den beiden Zeiträumen stieg in Deutschland die Überlebensrate für Kinder mit der Diagnose ALL von 86 Prozent auf 92 Prozent. Das war der höchste Wert, der in der Studie für ein Land ermittelt wurde.

Positive Entwicklung weltweit

„Wir können weltweit einen positiven Trend für die Behandlung von Leukämien erkennen, auch wenn die Unterschiede zwischen einzelnen Regionen und Ländern noch immer enorm sind“, sagt Professor Niemeyer. Einen der größten Schritte im Therapieerfolg machte China, das für ALL eine Verbesserung der Heilungschance von 11 auf 69 Prozent verzeichnete.

Allerdings gibt es auch einige Länder, bei denen das Überleben nach einer Leukämie-Diagnose noch immer sehr niedrig ist. Von den Ländern, aus denen Daten vorlagen, nimmt die Mongolei mit einer Erfolgsquote von 19 Prozent den letzten Rang bei der erfolgreichen Behandlung von ALL ein. „Manche Kinder kommen gar nicht erst in eine Spezialklinik. Oder Behandlungen werden abgebrochen, weil Medikamente nicht bezahlt werden können oder die Belastung für die Familie zu hoch ist“, sagt die Freiburger Krebsspezialistin.

An der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Freiburg werden Kinder mit gut- und bösartigen Tumoren betreut. Experten verschiedener Fachbereiche stimmen die Diagnostik und anschließende Therapie gemeinsam auf den einzelnen Patienten ab. Eine mögliche Behandlung kann Bestrahlung, Chemotherapie sowie eine Stammzelltransplantation umfassen. Aufgrund einer Vielzahl klinischer Studien und Forschungsprojekte erhalten die Betroffenen stets die Möglichkeit, von neuesten Therapieansätzen zu profitieren.

Weitere Informationen:
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Freiburg Umfassende Beschreibung der Behandlung von Bluterkrankungen und Tumoren, 

www.initiative-kinderklinik.de Verein „INITIATIVE für unsere Kinder- und Jugendklinik Freiburg“, der sich beim Neubau eines pädiatrischen Hochleistungszentrums am Universitätsklinikum Freiburg engagiert

www.thelancet.com/journals/lanhae/article/PIIS2352-3026(17)30052-2/fulltext Studie im Fachjournal Lancet Haematolgy

(JF)

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