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Chris Popovic

9. Oktober bis 4. Dezember 2005: Malerei

Chris Popovic studierte in Ludwigsburg und Stuttgart Kunst und Mathematik. Was für eine Studienkombination! Man möchte damit die „Klärung der Form“ in Verbindung bringen mit der „Entfaltung von Emotionen“. Das scheint der Künstlerin und Kunsterzieherin gelungen zu sein. Das Konzept ist stimmig: Vom Konstruktivismus ließ sie sich zu dynamischen Bildstrukturen inspirieren, um dem Bild eine neue artistische Wendung zu geben: Sie wählt Bezugsstoffe für Matratzen aus und spannt sie auf Keilrahmen. Das Material verschmilzt mit der Struktur mittels farbiger Bearbeitung. Aber auch „Momentaufnahmen“, die Ausschnitte von Betten zeigen, werden geschickt kombiniert und ins Bild gebracht – sei es mit Acryl oder mit Öl.Der Aufenthalt vor ihren Arbeiten ist angenehm – nicht nur, weil er einen Augenschmaus verspricht, sondern weil wir sanft daran erinnert werden, dass wir einen großen (wenn nicht den größten) Teil unseres Lebens im Bett verbringen. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Staufen.

Große Gelegenheit I, Acryl auf Matratzenstoff auf Holz, 1997

Cubicularium IX, Öl auf Leinwand, 2003

Blick in den Ausstellungsflur auf Cubiculum #3, Öl auf Leinwand, 80x80 cm, 2005

Bezug, Doppelkasten, 2001

Der artistische Funke vom voluminös gemalten Bett springt über in die sublim mit Mini-Scharnieren aufgebaute Bett-Skulptur. Oder soll man von einem Bett-Modell sprechen, das als „Zusatzliege“ in Hotels oder Gästezimmern Verwendung finden könnte?

Der ironische Aspekt spielt in leisen Tönen mit ...

Bezug, 2001  

Die Zusammenstellung der Doppelkästen sorgt für aufregende Perspektiven. Die Betrachter können sich ein „eigenes Betten-Bild“ machen und bestimmen, ob sie eine konstruktivistische Skulptur betrachten oder vor einem surrealen Schaufenster eines Möbelgeschäfts stehen.

Cubicularium V, Öl auf Leinwand, 80x110 cm, 2001