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Michael Wiesinger

2. Mai bis 20. Juni 2004: Visagen

Im Laufe des 20. Jahrhundert hat sich der Konstruktivismus teilweise zu einem „Spiel mit den Dimensionen“ entwickelt. Um die Fläche als Raum zu empfinden bedarf es nicht mehr der zentralperspektivischen Projektion, sondern der Kombination von flächigen Elementen in räumliche Situationen.  

Michael Wiesinger ist ein Meister der „ars inveniendi“, der Kunst des Findens und Erfindens. Seine Bild-Konstrukte entfalten sich gewissermaßen zwischen den Dimensionen: Der reale Ort, die spezifische Raum-Situation muss gefunden, um mit Hilfe des Artefaktes neu definiert zu werden. Der Raum wandelt sich zum Kunstraum, auch wenn nur ein Teilbereich von ihm verändert wurde.

Die ungarischen Musiker Zsolt Nemeth (am Klavier) und Tibor Szüts (an der Violine) aus Bad Krozingen spielten Stücke von Bach, Fischer und Massenet. An der Wand zwei der sieben Collagen von 1999 (Mischtechnik, 50x50 cm).

Hans-Joachim Müller überraschte in seiner Rede mit einer fantasievollen aber „treffsicheren“ Gedanken-Variation zu Arnold Schmidts melancholischen Wolkenträumen. Im Wolkenkino über uns entdecken wir Gestalten und Gesichter. Hier, in dem „Haus des Heilens“, gilt es, in den Konstruktionen die Visagen auszumachen. Die Wurzeln zum „Wiesinger-Konstruktivismus“, so Müller, liegen bei Schwitters, in dessen heiteren Kompositionen und Konstruktionen. Dada-vertraut und ein wenig spöttisch kommen die „Visagen“ einher – zuweilen wie ein grau-gelber Fries.

Die im Attikageschoss ausgestellte Werkgruppe „Visagen“ (Acryl auf Holz, 40x40 cm) sind im Jahre 2004 entstanden.

Vita

  • 1942 geboren.
  • studierte zwischen 1962 und 1967 Graphik in Basel und Berlin. lebt seit 1968 in Freiburg.