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Geschichte der Augenheilkunde Freiburg

Ärztliche Direktoren der Universitäts-Augenklinik Freiburg

Augenheilkunde wurde seit 1818/19 in Freiburg gelehrt.

Carl Joseph Beck

Carl Joseph Beck

Carl Joseph Beck (1794–1838)
war der erste akademische Lehrer, der Vorlesungen über Augenheilkunde hielt

  • 27.06.1794 geboren in Gengenbach
  • 1808 Studienbeginn in Freiburg
  • 1816 Promotion in Freiburg
  • 1825–1826 Dekan der Medizinischen Fakultät Freiburg
  • 1828–1829 Prorektor, Geheimer Hofrat
  • 15.06.1838 gestorben in Freiburg
Wilhelm Manz

Wilhelm Manz

Unter Wilhelm Manz (1833–1911) wurde die Augenheilkunde ein selbständiges Fach (1868) und es wurde eine eigene Klinik errichtet (1876/77)

  • 29.5.1833 in Freiburg geboren, besuchte das Gymnasium
  • 1855 Staatsexamen in Freiburg
  • 1856/57 Ausbildung Prag, Wien, und Paris
  • 1858 Promotion in Freiburg über „Die Akkommodation des Fischauges“
  • 1861 Habilitation
  • 1863 Ernennung zum ersten planmäßigen Vertreter der Augenheilkunde an der Universität Freiburg
  • 1864 Eröffnung einer privaten Augenheilanstalt in der  Kaiserstraße (getrennte Entwicklung der Augenheilkunde von der Chirurgie!)
  • bis 1866 Arbeit am Physiologischen Institut und als Prorektor im Anatomischen Institut Freiburg
  • 1867 Räume der Augenheilkunde im klinischen Hospital
  • 1868 Berufung auf den Lehrstuhl für Augenheilkunde
  • 1877 Bezug der „Manzschen Klinik“ für Augenheilkunde (s. auch Gebäude)
  • 1886 Wahl zum Prorektor der Universität und Erhalt des Titels Hofrat
  • 1901 Emeritierung, Übergabe des Lehrstuhls an Theodor Paul Polykarpos Axenfeld
  • 20.4.1911 gestorben in Freiburg

Das wissenschaftliche Werk von Wilhelm Manz umfasst zahlreiche Veröffentlichungen über die Entwicklungsgeschichte des Auges sowie über Missbildungen des Sehorgans (einschließlich zwei größerer Handbuchartikel 1875). Von ihm stammten die ersten Publikationen über Tuberkel in der Aderhaut (1858, 1863, 1881, 1895). Er prägte den Ausdruck „Retinitis proliferans“ (1880).

Theodor Paul Polykarpos Axenfeld

Theodor Paul Polykarpos Axenfeld

Theodor Paul Polykarpos Axenfeld (1867–1930) übernahm von Wilhelm Manz den Lehrstuhl für Augenheilkunde und wurde Direktor der Augenklinik.

  • 24.06.1867 in Bad Godesberg geboren
  • 1885–1890 Studium der Medizin in Bonn
  • 1901 Berufung nach Freiburg
  • 1904/05 Dekan der Medizinischen Fakultät
  • 1905 Prorektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1906–1907 Leitung des Erweiterungsbaus der Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • 1927–1930 Vorsitzender der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft
  • 29.07.1930 gestorben in Freiburg

Theodor Axenfeld zeigte vielseitige wissenschaftliche Interessen und in seinen Werken spiegelten sich die verschiedensten Facetten der Augenheilkunde wieder. Er war Herausgeber des 1909 im Fischer Verlag veröffentlichten „Lehrbuch für Augenheilkunde“ sowie über 25 Jahre Schriftleiter der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde. Wenn Theodor Axenfeld den Operationsplan vorbereitete, übernahm er die schwierigsten Operationen immer selbst und vermerkte dann zum Patientennamen „ipse“, dadurch bekam er den Spitznamen „Ipse“.

Walther Löhlein

Walther Löhlein

Die Suche nach einem Nachfolger für Theodor Axenfeld dauerte über 2 Jahre. Nachdem Arthur Brückner und Aurel v. Szily Rufe nach Freiburg abgelehnt hatten und die Augenklinik einige Zeit unter kommissarischer Leitung stand, nahm Walther Löhlein (1882–1954) den Ruf an. Doch er hatte nur einen kurzen Aufenthalt an der Universitäts-Augenklinik Freiburg.

  • 05.01.1882 in Berlin geboren
  • 1909 Habilitation
  • 1914 außerplanmäßiger Professor
  • 1918 Leitung der Universitäts-Augenklinik Dorpat
  • 1920 Ordinarius in Greifswald
  • 1923/1924 Rufe nach Jena, beim 2. Ruf angenommen
  • 1931 Ruf nach Freiburg
  • 1932–1934 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • 1934 Ruf nach Berlin, Chef der Universitäts-Augenklinik Berlin
  • 1949 Niederlegung aller Ämter aus politischen Gründen
  • 14.5.1954 gestorben in Essen

Walther Löhlein wurde beim Ruf nach Freiburg der Neubau der Augenklinik zugesagt, der allerdings nicht durchgeführt wurde. Dies war wohl mit einer der Gründe, warum Walther Löhlein Freiburg bereits nach 2 Jahren wieder verließ und den Ruf nach Berlin angenommen hatte. Allerdings soll seine Verehrung gegenüber Albrechts von Graefe eine noch größere Rolle gespielt haben.

Wilhelm Wegner

Wilhelm Wegner

Nach dem Weggang von Walther Löhlein wurde Wilhelm Wegner (1898–1972), der 1932 mit ihm nach Freiburg gekommen war, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg.

  • 15.01.1898 in Thorn a. d. Weichsel geboren
  • 1919 Studium in Marburg
  • 1922 Staatsexamen und Promotion in Greifswald
  • 1923 Assistent bei Walther Löhlein in GreifswaldAssistent bei Walther Löhlein in Greifswald
  • 1927 Habilitation
  • 1932 Begleitung von Walther Löhlein nach Freiburg
  • 1934 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • 1935–1937 Dekan der Medizinischen Fakultät
  • 1966 Emeritierung
  • 02.11.1972 gestorben in Freiburg

Wilhelm Wegner war der einzige Ärztliche Direktor, der die Universitäts-Augenklinik Freiburg in drei verschiedenen Gebäuden leiten musste. Durch die Zerstörung der Augenklinik in der Albertstraße musste in die Wonnhalde ausgewichen werden. Erst kurz vor seiner Emeritierung am 25.05.1965 wurde der Einzug in das Gebäude in der Killianstraße offiziell gefeiert.

Günter Mackensen

Günter Mackensen

Schweren Herzens übergab Wilhelm Wegner sein Amt an seinen Nachfolger Günter Mackensen (1918–2000). Dies zeigt sich auch daran, dass er nicht selbst, sondern zwei seiner Mitarbeiter am Morgen des 1. Aprils 1967 den neuen Chef am Eingang empfingen und ihm einen kurzen Begrüßungsbrief samt Schlüssel aushändigten.

  • 07.10.1918 in Braunschweig geboren
  • 1940–1944 Studium in Göttingen, mit Unterbrechungen aufgrund des Krieges, Staatsexamen und Promotion
  • 1953–1967 Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik Tübingen
  • 1956/57 Habilitation
  • 1963 außerordentlicher Professor
  • 01.04.1967 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • 1972/73 Dekan der Fakultät II
  • 1975/76 Dekan der wieder vereinigten Medizinischen Fakultät
  • 1980/81 Prorektor für Medizin
  • 1987 Emeritierung
  • 06.06.2000 gestorben in Freiburg

Das Leben und Wirken von Günter Mackensen verdeutlichte sein Nachfolger Heinich Witschel in seiner Laudatio zum Tod von Günter Mackensen während des 191. Augenärzteabends am 13.10.2000 in besonderem Maße.

Heinrich Witschel

Heinrich Witschel

Mit Heinrich Witschel (1937-2019) wurde der wirtschaftliche Aspekt der Krankenversorgung innerhalb der Augenheilkunde in Angriff genommen. Die Reduzierung der Bettenzahl erforderte kürzere Liegezeiten, besonders vor dem Hintergrund, dass mehr Patienten versorgt werden mussten.

  • 12.7.1937 in Nürnberg geboren
  • 1958–1964 Studium der Medizin in Erlangen, Freiburg und Nürnberg
  • 1965 Promotion in Erlangen
  • 1977 Habilitation in Freiburg
  • 1979 außerplanmäßiger Professor in Freiburg
  • 1984–1988 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Steglitz der Freien Universität Berlin
  • 1988–2002 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg
  • 14.12.2019 gestorben in Freiburg

Mit der Übernahme der Klinik durch Heinrich Witschel konnte die histologische Diagnostik weiter verbessert werden, er engagierte sich bis kurz vor seinem Tod und nahm regelmäßig an den histopathologischen Befundbesprechungen teil.

Prof. Dr. Thomas Reinhard

Prof. Dr. Thomas Reinhard

Seit 01.07.2003 ist Prof. Dr. Thomas Reinhard Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg.

Weitere Informationen Prof. Reinhard

 

Weiter mit der Geschichte: Räumlichkeiten

Klinik für Augenheilkunde

Killianstraße 5
79106 Freiburg

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Information 0761 270-40010