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Kardiotechnik

Unsere hochqualifizierten und zertifizierten KardiotechnikerInnen des Bereiches Extrakorporale Zirkulation und Kreislaufunterstützungssysteme verfügen über umfassende Expertise in der Durchführung der extrakorporalen Zirkulation – einem zentralen Element bei herzchirurgischen Eingriffen. Dabei übernehmen sie insbesondere die verantwortungsvolle Steuerung und Überwachung der Herz-Lungen-Maschine, die während den Operationen die lebenswichtigen Funktionen von Herz und Lunge übernimmt.

Am Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen des Universitätsklinikums Freiburg kommen zudem modernste Herzunterstützungssysteme zum Einsatz – etwa bei Patientinnen mit schwerer Herzinsuffizienz (LINK zu Sektion für mechanische Kreislaufunterstützung). Unsere KardiotechnikerInnen sind nicht nur während der Implantation dieser Systeme als technische Spezialistinnen gefragt, sondern begleiten die Patientinnen auch intensiv in der Nachsorge. Sie übernehmen die technische Schulung im Umgang mit den Geräten und gewährleisten eine kontinuierliche technische Betreuung im postoperativen Verlauf.

All diese Leistungen erbringen unsere Kardiotechnikerinnen für Patientinnen jeden Alters – vom Früh- und Neugeborenen bis hin zu hochbetagten Menschen – stets mit höchster Präzision, Verantwortung und Einfühlungsvermögen.

Darüber hinaus engagieren sich unsere KardiotechnikerInnen aktiv in Forschung und Lehre. Mit ihrem Fachwissen unterstützen sie innovative Projekte und tragen maßgeblich zur Ausbildung der nächsten Generation kardiotechnischer Fachkräfte bei.

Bei den meisten herzchirurgischen Eingriffen kommt eine Herz-Lungen-Maschine (HLM) zum Einsatz – ein hochentwickeltes medizintechnisches System, das während der Operation vorübergehend die Funktionen von Herz und Lunge übernimmt. Dadurch ist es möglich, Operationen am offenen, oft stillgelegten Herzen unter kontrollierten und sicheren Bedingungen durchzuführen.

Das venöse, sauerstoffarme Blut wird über chirurgisch angelegte Kanülen vor dem Herzen und der Lunge aus dem Körper geleitet und über eine Rollen- oder Zentrifugalpumpe – angepasst an das individuell berechnete und erforderliche Herzzeitvolumen – in die künstliche Lunge, den sogenannten Oxygenator geleitet. Dort wird das Blut, ähnlich wie in der natürlichen Lunge, mit Sauerstoff angereichert und gleichzeitig von Kohlenstoffdioxid befreit. Anschließend gelangt das Blut sauerstoffreich über eine Kanüle in der Aorta wieder in den Kreislauf der PatientInnen zurück. Dieses lebenswichtige Verfahren wird als extrakorporale Zirkulation (EKZ) oder kardiopulmonaler Bypass bezeichnet.

Die Bedienung und Überwachung der Herz-Lungen-Maschine liegt in der Verantwortung unserer spezialisierten Kardiotechnikerinnen. Mit höchster Präzision und Fachkenntnis in enger Zusammenarbeit im operativen Team steuern sie sämtliche Funktionen des Systems und passen diese kontinuierlich an den Zustand und die Bedürfnisse der Patientinnen und den Operationsverlauf an.

Am Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen kommen ausschließlich modernste Herz-Lungen-Maschinen zum Einsatz, die sich individuell auf die Anforderungen jeder einzelnen Operation abstimmen lassen. Die Systemkomponenten befinden sich stets auf dem neusten Stand der Technik. Hochmoderne Sensorik, kontinuierliches Online-Monitoring und umfangreiche Sicherheitseinrichtungen sorgen für eine lückenlose Überwachung aller Kreislauf- und Gasaustauschparameter während der gesamten Operation.

Bei Operationen mit erhöhtem Blutverlust, wie etwa Re-Operationen oder komplexen Eingriffen an der Aorta, wird am Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen das Verfahren der autologen Blutaufbereitung eingesetzt. Dabei wird das während der Operation verlorene Blut mithilfe des Verfahrens maschinelle Autotransfusion gesammelt, sorgfältig gewaschen und konzentriert. Anschließend kann das aufbereitete körpereigene Blut den PatientInnen unmittelbar wieder zugeführt werden.

Diese Methode reduziert nicht nur den Bedarf an Fremdbluttransfusionen erheblich, sondern trägt auch zur Senkung transfusionsbedingter Risiken bei. Sie ist insbesondere für PatientInnen von großer Bedeutung, die aus medizinischen, immunologischen oder persönlichen Gründen keine Fremdblutgabe wünschen.

Die autologe Blutaufbereitung stellt somit eine effektive, verträgliche und individuell anpassbare Maßnahme zur Optimierung der Patientensicherheit und -versorgung dar. Unsere KardiotechnikerInnen steuern das Verfahren und gewährleisten, dass jede Transfusion höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entspricht.

Auch in der Notfall- und Intensivmedizin spielt die Kardiotechnik eine zunehmend wichtige Rolle. Unsere Kardiotechniker*innen sind integraler Bestandteil des Versorgungsteams bei lebensbedrohlichen kardiopulmonalen Krisen und kommen in hochakuten Situationen zum Einsatz – sowohl im klinischen Umfeld als auch außerhalb der Klinik.

Zum Spektrum zählen unter anderem:

  • Etablierung und Betreuung von VA-und VV-ECMO- (extrakorporale Membranoxygenierung) bei schwerem Herz- oder Lungenversagen
  • Prähospitale ECPR-Einsätze (extrakorporale Reanimation), bei denen im Rahmen spezialisierter Notfallkonzepte die Herz-Lungen-Maschine bereits am Einsatzort angewendet wird
  • Sichere Begleitung und Überwachung von PatientInnen unter ECMO/ECLS während inner- und außerklinischer Transporte, etwa zwischen Zentren bodengebunden oder auf dem Luftweg

In diesen hochdynamischen Szenarien sind neben technischem Know-how auch schnelle Entscheidungsfähigkeit, Teamarbeit und höchste Präzision gefragt. Unsere Kardiotechnikerinnen tragen maßgeblich zur Stabilisierung und zum Überleben kritisch erkrankter Patientinnen bei – rund um die Uhr und auch unter extremen Bedingungen.

Angehende KardiotechnikerInnen haben am Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen des Universitätsklinikums Freiburg die Möglichkeit, ein praxisorientiertes Semester im Rahmen ihres Studiums zu absolvieren. Darüber hinaus bieten wir engagierten Studierenden die Gelegenheit, ihre Bachelor- oder Masterarbeit in unserem Bereich anzufertigen – mit direktem Bezug zu aktuellen klinischen und wissenschaftlichen Fragestellungen.

Das Praktikum umfasst unter anderem folgende Inhalte:

  • Einführung und strukturierte Schulung an der Herz-Lungen-Maschine
  • Durchführung der extrakorporalen Zirkulation unter fachkundiger Anleitung
  • Einweisung in moderne Kreislaufunterstützungssysteme sowie deren Anwendung im klinischen Alltag
  • Mitarbeit an innovativen Forschungsprojekten im Bereich der experimentellen und chirurgischen Medizin

Wir freuen uns über Ihr Interesse und stehen für Rückfragen oder Bewerbungen gerne zur Verfügung.

Bereichsleiter Extrakorporale Zirkulation und Kreislaufunterstützungssysteme

Marius Schimmel, M.Sc.

Telefon: 0761 270 24500 (OP Freiburg)
             07633 402 6405 (OP Bad Krozingen)
             0761 270 25880 (Büro Freiburg) 
Email:    marius.schimmel@uniklinik-freiburg.de

STV. Bereichsleiter Extrakorporale Zirkulation und Kreislaufunterstützungssysteme

Patric Diel, B.Sc.

Telefon: 0761 270 24500 (OP Freiburg)
Telefon: 0761 270 25880 (Büro Freiburg)
Email:    patric.diel@uniklinik-freiburg.de

 

Ihre Ansprechpartner

Marius Schimmel, M.Sc.
Bereichsleiter Extrakorporale Zirkulation und Kreislaufunterstützungssysteme (standortübergreifend)
Telefon: 0761 270-24500 (OP)
Telefon: 0761 270-25880 (Büro) 
Email: marius.schimmel@uniklinik-freiburg.de

 

Patric Diel, B.Sc.
STV. Bereichsleiter Extrakorporale Zirkulation und Kreislaufunterstützungssysteme (standortübergreifend)
Telefon: 0761 270-24500 (OP)
Telefon: 0761 270-25880 (Büro)
Email: patric.diel@uniklinik-freiburg.de