Zu den Inhalten springen

Gebärmutterhalskrebs

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Beim Gebärmutterhalskrebs oder Zervixkarzinom handelt es sich eine bösartige Entartung der Schleimhaut im Bereich des Gebärmutterhalses. Es existieren Krebsvorstufen sowie eine Vielzahl verschiedener Typen des Gebärmutterhalskrebses. Insgesamt beträgt der Anteil ca. 5 % an allen Karzinomen bei Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 50 Jahre, wobei zwei Altersgipfel zwischen dem 35. bis 50. und zwischen dem 65. bis 75. Lebensjahr bestehen.

Von den gesetzlichen Krankenkassen wird ab dem 20. Lebensjahr eine einmal jährlich stattfindende Vorsorgeuntersuchung angeboten. Dadurch besteht die Möglichkeit zur Erkennung eines Früh- oder Vorstadiums, in dem die Heilungschancen bei nahezu 100 % liegen. Außerdem besteht seit einigen Jahren die Möglichkeit, sich gegen Humane Papillomaviren (HPV) als Hauptverursacher der Erkrankung impfen zu lassen. Diese Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen und wird als Leistung ebenfalls von den Krankenkassen übernommen.

Ursachen

Mittlerweile ist gesichert, dass bei fast allen Fällen von Gebärmutterhalskrebs bestimmte Subtypen der HPV für die Entstehung verantwortlich sind. Diese Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Somit besteht für die Frau ein Risiko durch das häufige Wechseln von Sexualpartnern, da dabei die Möglichkeit der Übertragung neuer Viren besteht. Viele Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV, wobei normalerweise die Infektion durch das körpereigene Abwehrsystem effektiv bekämpft wird. Bei etwa 2 % der infizierten Frauen überleben jedoch die Viren, die dann Zellveränderungen an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses verursachen können, auf deren Boden im Laufe der Zeit echte Krebszellen entstehen können.

Ein weiterer Risikofaktor ist früher erster sexueller Kontakt, mangelnde Sexualhygiene, Immunschwäche, Rauchen und ungesunde Ernährung.

Diagnose

Beschwerden treten beim Gebärmutterhalskrebs erst ab einer gewissen Größe des Tumors auf. Dabei können außerhalb der Monatsregel, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr leichte Blutungen oder ein gelblich-brauner Ausfluss auftreten. Es werden Schleimabsonderungen und ein unangenehmer Geruch aus der Scheide bemerkt. Außerdem können Leistungsminderung, Gewichtsverlust und Schmerzen auftreten.

Im Rahmen der ärztlichen Vorstellung erfolgen ein ausführliches ärztliches Gespräch sowie eine gründliche körperliche Untersuchung inklusive einer gynäkologischen Untersuchung mit Abstrich der Schleimhaut vom Gebärmutterhals. Die dabei gewonnenen Zellen werden vom Pathologen mit einer speziellen Technik gefärbt (PAP-Test) und anschließend durch das Mikroskop beurteilt. Diese Früherkennungsuntersuchung wird von den Krankenkassen angeboten.

Bei auffälligem bzw. unklarem Befund können Kontroll- bzw. Folgeuntersuchungen angeschlossen werden. Dabei kann auf das Vorliegen von HPV getestet werden. Außerdem kann eine größere Gewebeprobe (Biopsie) im Rahmen der Kolposkopie oder durch eine so genannte Konisation entnommen werden. Bei letzterer handelt es sich um das Herausschneiden eines kegelförmigen Gewebestücks aus dem Gebärmutterhals in Vollnarkose.

Weiterhin werden Labortests aus dem Blut gemacht, durch die Aufschluss über die Funktion einzelner Organe erhalten werden kann. Außerdem werden bildgebende Verfahren durchgeführt, zu denen Röntgenaufnahmen, Kontrastmitteldarstellung der Nieren und der ableitenden Harnwege bzw. des Darms, Ultraschall, Spiegeluntersuchungen (Endoskopie) von Harnblase und Darm sowie Computer- und Kernspintomographie (CT/MRT) gehören. Nach der Diagnosesicherung werden sogenannte Tumormarker bestimmt, die typischerweise bei dieser Krebsart erhöht sein können. Abschließend wird anhand mehrerer Klassifikationssysteme das Stadium der Erkrankung bestimmt.

Therapie

Die Wahl der Therapie ist abhängig vom Stadium des Gebärmutterhalskrebs, dem Alter und Allgemeinzustand der Patientin. Als Therapieoptionen können chirurgische Verfahren, Strahlen- und Chemotherapie genutzt werden, wobei häufig durch Kombinationen optimale Ergebnisse erzielen.

Für weiterführende Informationen bitten wir um Kontaktaufnahme zu Prof. Dr. Waller.