Gebärmutterschleimhautkrebs
Was ist Gebärmutterschleimhautkrebs?
Gebärmutterschleimhautkrebs (Synonyme: Endometriumkarzinom, Korpuskarzinom oder einfacher Gebärmutterkrebs) beschreibt einen bösartigen Tumor der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers. Es handelt sich um den häufigsten Krebs der weiblichen Geschlechtsorgane. Mit einem Anteil von ca. 6 % an allen Karzinomen ist der Gebärmutterschleimhautkrebs die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen überhaupt. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 65. und 70. Lebensjahr.
Ursachen
Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterschleimhautkrebs spielt das Ungleichgewicht der weiblichen Hormone während der Wechseljahre. Es kommt zu einem Übergewicht von Östrogenen, die die Gebärmutterschleimhaut zu ständigem Wachstum anregen, wobei schließlich Zellen entarten können. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden Patientinnen während der Wechseljahre vorzugsweise mit einem Kombinationspräparat aus Östrogenen und Gestagenen behandelt.
Weitere Risikofaktoren sind eine genetische Veranlagung, Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Bluthochdruck, frühe erste bzw. späte letzte Menstruation und Kinderlosigkeit. Außerdem besteht eine Assoziation zu den folgenden Vorerkrankungen: polyzystisches Ovarialsyndrom, Größenzunahme der Gebärmutterschleimhaut (atypische Endometriumhyperplasie), vorherige Erkrankung an Brust- oder Darmkrebs und damit assoziierte Strahlenbehandlung oder Einnahme des Medikaments Tamoxifen.
Diagnose
Beim Auftreten der folgenden Symptome sollte ein Arzt aufgesucht werden: Zwischenblutungen (jegliche Blutung aus der Scheide, die außerhalb der normalen Menstruationsblutung auftritt), verlängerte Dauer der Menstruationsblutung, Blutungen nach den Wechseljahren, Unterbauchschmerzen und Gewichtsverlust.
Nach einem ausführlichen Arztgespräch und einer gründlichen körperlichen Untersuchung, die eine gynäkologische Untersuchung und eine Beurteilung des Lymphknotenstatus beinhaltet, folgen weitere diagnostische Schritte. Im Rahmen von Labortests aus Blut und Urin kann die Funktion einzelner Organe bestimmt werden.
Letztlich ist eine Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut zur Untersuchung beim Pathologen notwendig, um die Ursache für die ungewöhnlichen vaginalen Blutungen zu klären. Dafür kann unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose von der Scheide her eine Ausschabung (Abrasio) der Gebärmutter durchgeführt werden.
Außerdem werden bildgebende Verfahren genutzt, um den Ausbreitungsgrad der Erkrankung zu bestimmen. Dafür stehen Ultraschall, Röntgenaufnahmen, Computer- und Kernspintomographie (CT/MRT) sowie evtl. Spiegelung (Endoskopie) von Blase bzw. Darm und Kontrastmitteldarstellung der Nieren und ableitenden Harnwege zur Verfügung. Nach Abschluss der Untersuchungen wird das Stadium der Erkrankung festgelegt, wofür mehrere Klassifikationssysteme existieren.
Therapie
Die Wahl der Therapie ist abhängig vom Stadium des Tumors, dem Alter und Allgemeinzustand der Patientin. Als Therapieoptionen können chirurgische Verfahren, Strahlenbehandlung, Chemo- und Hormontherapie genutzt werden, wobei häufig Kombinationen optimale Ergebnisse erzielen. Bei Diagnose im Frühstadium beträgt die Heilungschance fast 100 %.
Manchmal entscheidet sich erst während des operativen Eingriffs, welche Organe entfernt werden müssen. Dies hängt damit zusammen, dass trotz der Bildgebung erst während der Operation genau erkannt werden kann, ob andere Organe bereits durch die Erkrankung befallen sind.
Für weiterführende Informationen bitten wir um Kontaktaufnahme zu Prof. Dr. Waller.