Zu den Inhalten springen

Dem Rücken etwas Gutes tun

Universitätsklinikum Freiburg

(15.03.2022) Der 15. März gilt als Tag der Rückengesundheit. Denn Kreuzschmerzen gelten als Volkskrankheit. Welche Therapiemöglichkeiten von akuten und chronischen Rückenschmerzen es gibt, erläutern eine Schmerzmedizinerin sowie zwei Wirbelsäulenexperten.

„Zeig Herz gegen Rückenschmerz“ lautet das Motto des diesjährigen Tags der Rückengesundheit am 15. März 2022. Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzen überhaupt. Die gute Nachricht: Rückenschmerzen verschwinden in den meisten Fällen von alleine. Hinweise auf eine gefährliche Ursache der Schmerzen sind Ausfallserscheinungen wie Lähmungen oder Taubheitsgefühle oder Störungen bei der Blasen- oder Darmentleerung. Diese müssen dann sofort abgeklärt werden. Auch am Universitätsklinikum Freiburg werden zahlreiche Patient*innen behandelt, die mit akuten und chronischen Rückenbeschwerden die Expert*innen aufsuchen. In einer regelmäßigen, interdisziplinären Wirbelsäulenkonferenz werden komplexe Fälle vorgestellt und von Schmerztherapeut*innen, Orthopäd*innen, Neurochirurg*innen, Neurolog*innen und Neuroradiolog*innen gemeinsam besprochen.

Wenn Kreuzschmerzen nicht mehr aufhören, ist das für die Betroffenen häufig eine schwere Belastung. © selimaksan / istock

Schmerztherapie so früh wie möglich

„Wir ziehen hier alle an einem Strang“, sagt Dr. Kristin Kieselbach, Ärztliche Leiterin des Interdisziplinären Schmerzzentrums (ISZ) am Universitätsklinikum Freiburg. Zu ihr kommen viele Patient*innen, die oft schon lange unter Rückenschmerzen leiden. Dabei werden laut der Nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerzen schon nach drei Monaten als chronisch eingestuft. Schmerzpatient*innen mit einer haus- oder fachärztlichen Überweisung werden im Schmerzzentrum umfassend untersucht. „Wenn Kreuzschmerzen nicht mehr aufhören, ist das häufig eine schwere Belastung“, sagt Kieselbach. Bei einem plötzlichen Kreuzschmerz wie einem Hexenschuss können kurzzeitig Schmerzmittel durchaus helfen. „Aber anhaltende Rückenschmerzen haben oft ganz unterschiedliche Ursachen. Wir schauen uns in einer sorgfältigen Diagnostik alle Vorbefunde wie auch das soziale und berufliche Umfeld unserer Patient*innen an.“ Denn chronische Schmerzen im Kreuz rühren nicht nur von Fehlhaltungen, Abnutzung der Wirbelgelenke oder muskulären Problemen her, sondern häufig auch von verschiedensten Belastungsfaktoren oder Stress.

Akuten Rückenschmerzen vorbeugen

Zu Dr. Peter Obid, Sektionsleiter der Wirbelsäulenchirurgie in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, in die Sprechstunde kommen Patient*innen, die sich wegen einer möglichen Operation vorstellen oder eine Zweitmeinung einholen möchten. „Bei akuten nicht-spezifischen Rückenschmerzen operieren wir aber nicht“, sagt der Wirbelsäulenchirurg. Da helfen zunächst konservative Mittel wie Wärme, Schmerzmittel oder Physiotherapie. Eine Operation kommt bei konservativ nicht zu beherrschenden Schmerzen aufgrund Bedrängung von Nerven oder Deformitäten der Wirbelsäule in Frage. Um dem Volksleiden Rückenschmerzen vorzubeugen, rät Obid grundsätzlich zu viel Bewegung an der frischen Luft, Übergewicht zu reduzieren und nicht zu rauchen. Auch älteren Menschen empfiehlt er ein moderates Krafttraining zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur, weil diese Übungen den Knochen stärken und damit das Risiko von Wirbelfrakturen senken können.

Schonendes Operieren

Konservative Behandlungen und Operationen an der Wirbelsäule werden auch in der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg angeboten. „Unser Spektrum zur Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen an der Wirbelsäule ist sehr breit“, sagt der Neurochirurg Prof. Dr. Ulrich Hubbe, Leiter der Wirbelsäulenchirurgie und Wirbelsäulentherapie der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. So werden zur Diagnostik neben der gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung, wenn nötig die spezielle manualmedizinische Diagnostik, Infiltrationen und natürlich Bildgebung eingesetzt. Zu den behandelten Erkrankungen gehören beispielsweise degenerative Wirbelsäulenerkrankungen mit Rückenschmerzen oder ausstrahlenden Beschwerden wie Bandscheibenvorfälle, Stenosen oder Instabilitäten, Fehlbildungen, entzündliche Erkrankungen, Wirbelsäulen- und Rückenmarkstumoren oder osteoporotische Wirbelbrüche. Alle Krankheitsbilder werden so schonend wie möglich behandelt und wenn nötig minimal-invasiv operiert. 

Weitere Informationen:

  • Das Universitätsklinikum Freiburg hat im Jahr 2020 das Rückenschmerz-Portal https://tala-med.info mit zahlreichen Informationen zum Thema Kreuzschmerz entwickelt.

Weitere interessante Artikel

Ernährung nach Krebs gut gestalten

Die Krebserkrankung ist überstanden, doch wie sieht es danach aus mit der Ernährung? Der Ernährungsexperte empfiehlt eine gesunde Mischkost mit viel Gemüse, Obst und Eiweiß.

Universitätsklinikum Freiburg

Zentrale Information
Telefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de    

 

Unternehmenskommunikation

Breisacher Straße 153
79110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de