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Angst in der Weihnachtszeit

Psychiatrie und Psychotherapie

(17.12.2025) Die Weihnachtszeit kann Ängste verstärken: von sozialem Druck bis zu spezifischen Phobien wie Santaclausophobie oder Entscheidungsangst. Expertin des Universitätsklinikums Freiburg ordnet Phänomene ein.

Die (Vor-)Weihnachtszeit kann für viele Menschen belastend sein. Neben sozialem Druck und familiären Erwartungen die eine soziale Phobie verstärken können, treten spezifische weihnachtliche Auslöser auf – etwa bei der Santaclausophobie (Furcht vor Weihnachtsfiguren), der Decidophobie (Entscheidungsangst beim Schenken) oder der Dendrophobie (Furcht vor Bäumen bzw. Weihnachtsbäumen). 

Weihnachtsspezifische Reize können körperliche Reaktionen verstärken: Schwindel, beschleunigter Herzschlag, Schwitzen oder gastrointestinale Beschwerden. (c)Freepik Stokking

Angst ist ein Signal, das verstanden werden muss

„Gerade die Zeit, in der alles friedlich und besinnlich sein soll, bringt paradoxerweise viele Menschen emotional ins Wanken. Manche erschrecken beim Anblick vom Weihnachtsmann oder Knecht Ruprecht, andere fühlen sich schon beim Klang eines Weihnachtslieds überfordert – bis hin zu Atemnot oder Herzrasen“, sagt Prof. Dr. Dr. Katharina Domschke, Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. „Solche spezifischen Weihnachtsängste zeigen, wie fein unser Angstsystem reagiert. Angst ist ein menschliches Signal, das verstanden werden muss und oft tieferliegende Ursachen hat – unabhängig davon, ob sie durch einen geschmückten Baum, ein Geschenk oder eine erwartete Familienrunde ausgelöst wird.“

Körperliche Reaktionen und emotionale Belastungen

Weihnachtsspezifische Reize können körperliche Reaktionen verstärken: Schwindel, beschleunigter Herzschlag, Schwitzen oder gastrointestinale Beschwerden. Diese Symptome entstehen durch Stresshormone, vegetative Aktivierung und eine erhöhte Sensibilität für Körpersignale und wirken besonders belastend in einer Zeit, die gesellschaftlich mit Freude und Ritualen verbunden ist.

Ansätze zur Bewältigung von Angst

Hilfreich können achtsamkeitsbasierte Übungen, ein bewusster Umgang mit Belastungssituationen, kognitive Verhaltenstherapie und – bei ausgeprägten Angststörungen – medikamentöse Unterstützung sein. Die Identifikation individueller Auslöser, auch solcher mit Weihnachtsbezug, trägt dazu bei, Betroffenen Sicherheit zu geben. Ein ausführlicher Beitrag zum Thema ist in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift erschienen. 

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2596-4136

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