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Fokussierter Ultraschall (HiFUS), was ist das? *

(* Lieber Leser. Die hier abgelegten Informationen ersetzen nicht das persönliche/therapeutische Gespräch sondern dienen lediglich Ihrer allgemeinen Information. Wenn Sie Fragen haben, mailen Sie uns unter u.a. Email-Adresse.)

Fokussierter Ultraschall (eigentlich hochintensiver Ultraschall = HiFUS) ist eine moderne, nicht-invasive Behandlungsmethode für Erkrankungen des Gehirns, bei der Schallwellen gebündelt und präzise auf einen bestimmten Bereich im Gehirn gerichtet werden. Sie finden auch die Begriffe FUS oder MRgFUS (MR-gestützter fokussierter Ultraschall). Diese Abkürzungen bedeuten alle das Gleiche.  Im Gegensatz zu herkömmlichen neurochirurgischen Eingriffen wird dabei die Schädeldecke nicht geöffnet.

Die innovative Technik HiFUS nutzt Energie von Ultraschallwellen, um gezielt kleine Areale im Gehirn zu behandeln, ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen.

Funktionsweise HiFUS

Der Fokussierte Ultraschall funktioniert nach einem einfachen, aber effektiven Prinzip:

◼ Ultraschallwellen sind für das menschliche Ohr nicht hörbare Schallwellen 

◼ Bei der Behandlung werden hunderte einzelner Ultraschallstrahlen präzise auf einen kleinen Zielpunkt im Gehirn gerichtet 

◼ Durch diese Bündelung entsteht am Zielpunkt eine lokale Erwärmung bis auf etwa 60°C 

◼ Diese Wärme führt zu einer kontrollierten, präzisen und dauerhaften Deaktivierung der Nervenzellen im Zielbereich, der nur wenige Millimeter durchmisst (Abb. 1) 

◼ Das umgebende Gewebe bleibt dabei völlig unversehrt

Anwendungsgebiete

Der Fokussierte Ultraschall kann bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen eingesetzt werden:

ZUGELASSENE INDIKATIONEN: 

◼ Essenzieller Tremor: Unkontrolliertes Zittern der Hände, oft bei Alltagsbewegungen 

◼ Parkinson-Tremor: Zittern als Symptom der Parkinson-Krankheit 

◼ Parkinson-Erkrankung: Verschiedene oft überwiegend einseitige Symptome (Unter-/Überbeweglichkeit, Steifigkeit) können behandelt werden 

◼ Bewegungsstörungen: Verschiedene Arten von unwillkürlichen Bewegungen 

◼ Neuropathische Schmerzen: Chronische Schmerzen durch Nervenschädigungen 

ZUKÜNFTIGE INDIKATIONEN (IN ENTWICKLUNG): 

◼ Epilepsie: Bei bestimmten Formen, die auf Medikamente nicht ansprechen 

◼ Depression 

◼ Zwangsstörung 

Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, ob die HiFUS-Behandlung für Ihre spezifische Erkrankung geeignet ist

Bitte beachten Sie, dass zunächst nur einseitige Behandlungen durchgeführt werden.

Ihr HiFUS Team

Wer ist für die Behandlung nicht geeignet?

Patienten die...

◼ keine MRT-Untersuchung bekommen können (z.B. bei Implantaten oder bestimmten Herzschrittmachern)

◼ wegen Platzangst ein MRT nur unter beruhigenden Medikamenten bekommen können 

◼ an einer Demenz leiden 

◼ bereits starke Gangunsicherheit und Gehprobleme haben, da sich diese durch die Behandlung stark verschlechtern könnten 

◼ Sprachprobleme haben, die einerseits die Kommunikation bei der Behandlung behindern bzw. sich verschlechtern könnten

Die gesamte HiFUS Broschüre zum Download

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Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie

Univ.-Prof. Dr. Volker Arnd Coenen

Ärztlicher Leiter

Abteilung Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie
Klinik für Neurochirurgie
Neurozentrum
Universitätsklinikum Freiburg
Breisacher Str. 64
D-79106 Freiburg
Telefon: 0761 270-50630
Telefax: 0761 270-50100
E-Mail:   nez.sekretariat.coenen@uniklinik-freiburg.de