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CAR-T-Zelltherapie in der Uroonkologie – neue Wege gegen Prostatakrebs

Die CAR-T-Zelltherapie gehört zu den vielversprechendsten Ansätzen der modernen Krebsmedizin. Sie nutzt gentechnisch veränderte Immunzellen, um Krebszellen gezielt zu erkennen und zu eliminieren. In der Forschungsgruppe Prof. Wolf arbeiten wir daran, diese innovative Therapieform erstmals für urologische Tumoren – insbesondere das Prostatakarzinom – anwendbar zu machen. Ziel ist es, neue Behandlungsperspektiven für Patient:innen mit fortgeschrittener Erkrankung zu eröffnen.

Wie funktioniert die CAR-T-Zelltherapie?

Ein kurzer Erklärfilm zeigt Schritt für Schritt, wie aus körpereigenen T-Zellen
eine zielgerichtete Therapie gegen Krebs entsteht.

Von der Blutprobe zur personalisierten Therapie – Stationen der CAR-T-Zellentwicklung

Die natürliche Abwehr stößt an Grenzen

T-Zellen sind spezialisierte Immunzellen, die krankhaft veränderte Zellen im Körper erkennen und zerstören sollen. Doch viele Krebszellen entziehen sich dieser Kontrolle: Sie tarnen sich oder besitzen keine typischen Merkmale, an denen T-Zellen andocken könnten. Das Resultat: Die körpereigene Abwehr erkennt den Tumor nicht – oder kann ihn nicht wirksam bekämpfen.

Die T-Zelle wird genetisch umprogrammiert

Im Labor werden T-Zellen aus dem Blut der Patient:innen isoliert und mit einem speziellen Gen ausgestattet: dem Bauplan für einen chimären Antigen-Rezeptor (CAR). Dieser künstliche Rezeptor wird in die Zelloberfläche eingeschleust und befähigt die T-Zelle, gezielt Tumormarker zu erkennen. So entsteht eine „CAR-T-Zelle“ – eine Immunzelle mit neuer Zielerkennung.

Der genetische Bauplan wird integriert

Der neue Bauplan für den CAR-Rezeptor wird dauerhaft in das Erbgut der T-Zelle eingeschleust. Sichtbar wird dies durch den neu eingebrachten DNA-Strang. Diese genetische Veränderung ist der zentrale Schritt, der die ursprüngliche T-Zelle in eine zielgerichtete CAR-T-Zelle verwandelt – maßgeschneidert für den Kampf gegen Krebszellen.

Die CAR-T-Zelle erkennt ihr Ziel

Durch den eingebauten CAR-Rezeptor trägt die T-Zelle nun neue, antikörperähnliche Strukturen auf ihrer Oberfläche – bildlich dargestellt als Tentakel. Diese binden gezielt an charakteristische Oberflächenmerkmale der Krebszelle. Damit kann die CAR-T-Zelle nun gezielt andocken – ein entscheidender Schritt zur präzisen Erkennung des Tumors.

CAR-T-Zellen vermehren sich eigenständig

Ein weiterer Vorteil der CAR-T-Zelltherapie: Die veränderten Immunzellen können sich nach ihrer Rückgabe in den Körper selbst vermehren. So entsteht eine anhaltende Abwehrfront gegen verbleibende oder neu auftretende Tumorzellen – eine Art „zelluläres Gedächtnis“ im Dienste der Krebsbekämpfung.

Gezieltes Andocken und Zerstörung der Krebszelle

Dank der neu gebildeten CAR-Rezeptoren – dargestellt als „Tentakel“ – erkennt die CAR-T-Zelle jetzt gezielt Oberflächenstrukturen auf der Krebszelle. Nach dem Andocken aktiviert sie ihren zellulären Tötungsmechanismus: Sie setzt Enzyme und Signalstoffe frei, die die Krebszelle gezielt und effizient zerstören – ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen.

Antikörper-basierte Diagnostik und Therapie

Zentrale Klinische Forschung (ZKF)
Breisacher Str. 66
79106 Freiburg

Telefon: 0761 270-28921
Telefax: 0761 270-28922

Prof. Dr. rer. nat. Philipp Wolf
philipp.wolf@uniklinik-freiburg.de