Der Preis für das beste Fach 2008
Die Virologie erhält in diesem Jahr zum dritten Mal den Lehrpreis als bestes Fach
Die Welt der Viren
Prof. Dr. O. Haller
www.virologie-freiburg.de
Meine Mitarbeiter und ich freuen sich über das Ergebnis der diesjährigen Lehrevaluation. Bereits im Studienjahr 2002/03 und dann wieder 2004/05 wurde die Virologie als das beste Fach ausgezeichnet. Wie kommt es zu dieser konstant guten Bewertung? An der schönen Schweizer Dialekteinfärbung des Dozenten kann es nicht liegen, denn ein studentischer Kommentar bei unserer anonymen schriftlichen Umfrage lautete: „Ich habe Probleme mit dem Verstehen des Schwyzerdütsch!!“. Liegt es an der guten Vorbereitung aller beteiligten Dozenten? Vermutlich schon, das Lob geht an alle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür gibt es auch einen schriftlichen Beleg: „Allgemein kann man das „Viro-Team“ nur loben für ein interessantes und vor allem studentenfreundliches Semester! Vielen Dank vor allem an Frau Engelhard, die eine unendliche Geduld aufbringt“. Diese Anerkennung unserer Lehr- und Kursassistentin ist mehr als berechtigt. Sie und ihre Mitarbeiterinnen, Inge Hanselmann und Klara Wagner, setzen sich sehr für die Lehrveranstaltungen ein und vermitteln das, was unser Institut generell ausmacht: wir haben Freude an dem, was wir tun. Vermutlich spüren die Studierenden, dass die Lehrenden von ihrem Fach begeistert sind. Dazu kommt, dass die meisten von uns auch von der Wissbegier der Studierenden angesteckt werden. Ich habe mich oft gefragt, wie es kommt, dass ein Dozent über Jahrzehnte den Spaß am Unterrichten nicht verliert. Ich glaube, es hat damit zu tun, dass wir Hochschullehrer selbst ständig Lernende sind. Unser Fach entwickelt sich in rasanten Sprüngen und wir lernen täglich neue, faszinierende Dinge, die wir im Unterricht, so gut es geht, weiter vermitteln. Neugier und die Freude über neue Erkenntnisse aus der Forschung beeinflussen die Art und Weise, wie wir unterrichten. Ich bin sicher, dass eine reine Lehrprofessur, wie sie gelegentlich gefordert wird, nicht in gleichem Ausmaß motivierend wirken würde. Die beste Didaktik wäre nutzlos, ohne eigenes Betroffensein.
Die Virologie ist ein vergleichsweise kleines Fach und man würde meinen, es wäre einfach, das Fachwissen ordentlich zu vermitteln. Nach meiner Erfahrung stimmt das so nicht ganz. Einmal ist die Virologie sehr breit und interdisziplinär angelegt. Es gibt wohl kaum eine medizinische Disziplin, in der Viren keine Rolle spielen. Dazu kommt, dass für das Verständnis der Eigenschaften von Viren und den von ihnen hervorgerufenen Krankheiten ein großes Maß an Grundlagenkenntnissen notwendig ist. Es geht nicht ohne molekularbiologische und biochemische Kenntnisse. Es geht nicht ohne Genetik, Anatomie, Physiologie und Pathologie. Es braucht immunologisches Wissen und Verständnis für epidemiologische und soziokulturelle Zusammenhänge. Die Freiburger Studentinnen und Studenten sind meist mit Begeisterung bei der Sache. Die einen möchten noch mehr in die Grundlagen eintauchen und lassen sich von der Schönheit der Viruswelten faszinieren. Die anderen sehnen sich nach klinischen Bildern und Patienten und möchten die infektiologischen Zusammenhänge ganzheitlich verstehen. Die Kunst der guten Lehre besteht wohl darin, die Spannung zwischen diesen Positionen auszuhalten und eine kluge Verbindung zwischen Grundlagen und Anwendung herzustellen. Wir versuchen dies auf drei unterschiedliche Weisen. Ein wichtiges Element ist die Hauptvorlesung, die sich über das ganze Semester erstreckt. Sie erlaubt einen aufbauenden Unterricht im klassischen Sinn. Ein zweites Element ist die „Praktische Übung“. Sie findet in Kleingruppen von nur gerade sechs Studierenden statt und füllt den ganzen Nachmittag. Jeder Teilnehmer führt mehrere Grundversuche eigenhändig durch. Dazu ist eine gute individuelle Vorbereitung unerlässlich. Es wird erwartet, dass sich jeder Studierende die erforderlichen Vorkenntnisse anhand einer ausführlichen Kursanleitung selbst aneignet. Die Vorbereitungsarbeit jedes einzelnen Teilnehmers wird in einer Eintrittsprüfung zu Beginn des Praktikums durch den Kursleiter überprüft. Diese Eintrittsprüfung wird von den Studierenden positiv bewertet. Offensichtlich ist der leichte Prüfungsdruck eine erwünschte Motivationshilfe für die notwendige Vorbereitung, ohne die der ganze Kursnachmittag verloren wäre. Ein drittes Element der Lehre sind unsere klinisch-virologischen Workshops, die den direkten Praxisbezug herstellen. In diesen Diskussionsgruppen werden wichtige Themen wie „Vom Patienten zur virologischen Diagnose“, „Diagnostik der Herpesvirusinfektionen am klinischen Beispiel“ oder „Intrauterine und perinatale Virusinfektionen“ kompetent besprochen. Da am Virologen-Nachmittag jeweils nur ein Bruchteil der Studierenden in der Praktischen Übung oder in den Workshops beschäftigt ist, bieten wir den übrigen Studierenden Zeit zum Selbststudium. Leider wurde der von uns gewährte Freiraum stundenplanmäßig gleich wieder beschnitten und durch dringende Veranstaltungen anderer Fächer belegt. Im Gegenzug haben wir die Anzahl der Vorlesungsstunden reduziert und hoffen, dass die Studierenden die Lust am Lernen beibehalten. Die Unterstützung der Virologen ist ihnen sicher. Wir sind gespannt auf die kommenden Semester.
Ärztlicher Direktor:
Prof. Dr. med. Hartmut Hengel
hartmut.hengel@uniklinik-freiburg.de
Lehrbeauftragter | Kursassistenz | Kursvorbereitung |
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Prof. Dr. Marcus Panning Telefon: 0761 270-83470 Telefax: 0761 203-6603 | Ingeborg Hanselmann Telefon: 0761 270-83463 Telefax: 0761 203-6603 | Ingrid Steinbrecher Telefon: 0761 270-83761 Telefax: 0761 203-6562 |