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Was ist Endokrinologie?

Endokrinologie und Diabetologie

Die Endokrinologie ist die Lehre von den endokrinen Drüsen oder "Drüsen innerer Sekretion". Hierzu gehören z. B. die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Nebennieren, die Hirnanhangsdrüse und die Bauchspeicheldrüse. Gemeinsam mit den Drüsen, welche die Sexualhormone bei Mann und Frau produzieren, sowie einer Vielzahl weiterer hormonproduzierender Zellen, z. B. im Magen-Darm-Trakt und im Fettgewebe, sind sie verantwortlich für die hormonelle Regulation sämtlicher Organfunktionen unseres Körpers. Hormone sind lebenswichtige Botenstoffe unseres Organismus, welche wesentlich zu unserem Befinden beitragen.

Nicht nur seltene Hormonerkrankungen, sondern auch sogenannte "Volkskrankheiten" fallen in das Gebiet des Endokrinologen: Osteoporose, Diabetes, Kropf bzw. vergrößerte Schilddrüse, hormonelle Veränderungen im Alter.
Hormonstörungen spielen bei einer Vielzahl von Erkrankungen, z. B. Rheuma, in der Kinderheilkunde (Wachstumsstörungen) und Fortpflanzungsmedizin (Unfruchtbarkeit), Bluthochdruck, Knochenstoffwechsel, eine Rolle. Aus diesem Grunde ist das Fachgebiet der Endokrinologie ein sehr weites Feld und der Endokrinologe ist Spezialist auf vielen Gebieten der Medizin.

Nahezu jedes Organ des Körpers, jede Funktion, wird durch Hormone gesteuert. Somit ist die Endokrinologie ein Bereich, der nicht leicht abzugrenzen ist, vielmehr stellt das Fach eine Art Netzwerk dar, das in allen anderen ärztlichen Fachbereiche eingreift. Der Endokrinologe ist der "Koordinator", der alle Wechselwirkungen und Zusammenhänge kennen und begreifen muss. Er ist der "Integrator", der die einzelnen Fachbereiche zusammenfasst und die Gesamtzusammenhänge sucht. Seine Arbeit ist daher sehr gesprächsintensiv und zeitaufwändig. Häufig ist der Endokrinologe die letzte Instanz in einer langen Kette von Arztbesuchen, die "letzte Hoffnung" nach einem langen Leidensweg des Patienten.

Dass ein medizinisches Problem eine hormonelle Grundlage besitzt, erkennt man nicht immer auf den ersten Blick, und oft wird der Patient nicht spezifisch behandelt, sondern leidet unter verborgenen Einschränkungen der Lebensqualität.

In der Endokrinologie muss der Mensch ganz besonders als ganzheitliche Person betrachtet werden, die nicht auf ein einzelnes erkranktes Organ reduziert werden kann.