Institut für Medizinische Biometrie
und Statistik (IMBI)

Qualitätssicherung in der ambulanten medizinischen Rehabilitation

Im Rahmen des Pilotprojekts "Qualitätssicherung in der ambulanten medizinischen Rehabilitation" wurde im gemeinsamen Auftrag der gesetzlichen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenkassen (Arbeitsgemeinschaft der Gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung zur Qualitätssicherung in der ambulanten medizinischen Rehabilitation) ein einheitliches Qualitätssicherungsprogramm für ambulante Rehabilitationseinrichtungen der Indikationsbereiche Muskuloskeletale und Kardiologische Erkrankungen entwickelt. Durch die Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin wurde ein Instrumentarium zur Qualitätsmessung erarbeitet und in 24 Einrichtungen erprobt. Bei der Festlegung der Verfahren wurden die Erfahrungen aus den Qualitätssicherungsprogrammen in der stationären Rehabilitation (das Programm der Rentenversicherung sowie das QS-Reha®-Verfahren der Krankenkassen) aufgegriffen, gleichzeitig jedoch die Besonderheiten der ambulanten Rehabilitation berücksichtigt.

Im Anschluss an eine sechsmonatige Konzeptphase (März bis August 2004), in der mit Hilfe von Expertengruppen und strukturierten Konsensusverfahren die einzusetzenden Qualitätssicherungsverfahren erarbeitet wurden, fand in der Pilotphase im Zeitraum September 2004 bis August 2005 eine Erprobung der Instrumente in den teilnehmenden Einrichtungen statt. Eingesetzt wurden Strukturerhebungsbögen zur Messung der Strukturqualität, Patientenbefragungen zum Gesundheitsstatus (medizinisches Outcome) und zur Zufriedenheit mit der ambulanten Rehabilitation, Arztbögen, das Peer Review-Verfahren zur Erhebung der Prozessqualität sowie Visitationen (Einrichtungsbegehungen). Bei der Auswertung wurden methodische Gütekriterien, aber auch die Vor- und Nachteile verschiedener Designs zur Messung der Ergebnisqualität (z.B. Zweipunktmessung vs. Dreipunktmessung mit Katamnesezeitpunkt, indirekte vs. direkte Veränderungsmessung) analysiert. Jede Einrichtung erhielt, getrennt für jede Qualitätsdimension, detallierte, einrichtungsspezifische Ergebnisberichte. Ein dreimonatiger Arbeitsabschnitt im Anschluss an die Pilotphase diente einer Zusammenfassung der Ergebnisse der Pilotphase und der Erarbeitung von Vorschlägen für die routinemäßige Umsetzung des Programms.

Das Projekt wurde von der AQMS in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie (Prof. Dr. Dr. U. Koch) durchgeführt, wobei durch letztere das Modul "Patientenzufriedenheit" bearbeitet wurde.

Literatur:

• Dudeck A, Farin E, Meffert C, Glattacker M, Jäckel WH: Ergebnisse zur Strukturqualität ambulanter Rehabilitationseinrichtungen der Indikationsbereiche kardiologische und muskuloskeletale Erkrankungen. 2006; 64: 216-218 (15. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Rehabilitation und Arbeitswelt - Herausforderungen und Strategien - vom 13. bis 15. März 2006 in Bayreuth), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
• Dudeck A, Farin E, Meffert C, Glattacker M, Jäckel WH, Arge: Quality Assurance in Outpatient Rehabilitation of Cardiac and Muscoskeletal Diseaeses Abstracts Book, 2006: 597-597 (15th European Congress of Physical and Rehabilitation Medicine)
• Farin E, Dudeck A, Meffert C, Glattacker M, Jäckel WH, Beckmann U, Böwering L: Qualitätssicherung in der ambulanten medizinischen Rehabilitation: Konzeption und Ergebnisse eines Pilotprojekts zur Entwicklung eines Qualitätssicherungsprogramms für die Indikationsbereiche Muskuloskeletale und Kardiologische Erkrankungen Rehabilitation (im Druck)
• Farin E, Dudeck A, Glattacker M, Meffert C, Jäckel WH: Direkte versus indirekte Veränderungsmessung in der ambulanten medizinischen Rehabilitation 2006; 64: 220-222 (15. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Rehabilitation und Arbeitswelt - Herausforderungen und Strategien - vom 13. bis 15. März 2006 in Bayreuth), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
• Farin E, Dudeck A, Glattacker M, Meffert C, Jäckel WH, Arbeitsgemeinschaft der gesetzlichen Renten-und Krankenversicherung zur Qualitätssicherung in der ambulanten medizinischen Rehabilitation: Effekte der ambulanten Rehabilitation bei muskuloskeletalen Erkrankungen Herzmedizin, 2006; 1 (5. Kongress für Versorgungsforschung)
• Meffert C, Dudeck A, Farin E, Glattacker M, Jäckel WH: Prozessqualität in der ambulanten medizinischen Rehabilitation - Ergebnisse eines Peer-Reviews in Einrichtungen des kardiologischen und muskuloskeletalen Indikationsbereichs 2006; 64: 218-220 (15. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Rehabilitation und Arbeitswelt - Herausforderungen und Strategien - vom 13. bis 15. März 2006 in Bayreuth), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
• Meffert C, Dudeck A, Farin E, Glattacker M, Jäckel WH, Arge: Outpatient Cardiac Rehabilitation - Patient Related Outcomes 2006 (15th European Congress of Physical and Rehabilitation Medicine)