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Hans-Böckler-Stiftung-II

Umgang mit Erwerbsminderung in drei europäischen Staaten: Vergleichende Untersuchung der rechtlichen Regelungen zur beruflichen Wiedereingliederung und sozialen Sicherung in Deutschland, den Niederlanden und Finnland

Förderung: Hans-Böckler-Stiftung (Projektnummer: 2014-694-4)

Projektziel

In dem Forschungsprojekt soll das finnische System der betrieblichen Gesundheitsförderung, der beruflichen Wiedereingliederung und der sozialen Sicherung bei (drohender) Erwerbsminderung möglichst detailliert beschrieben werden. Die Ergebnisse sollen dann in einen Vergleich der  Systeme in Deutschland, den Niederlanden und Finnland eingehen.

Kontext / Problemlage

Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Behinderung haben Konsequenzen für die Betroffenen und für die Gesellschaft. Sozialpolitische Instrumente sollen Beeinträchtigungen überwinden (Teilhabeleistungen) oder deren Folgen kompensieren (Erwerbsminderungsrenten). Es stellt sich die Frage, ob das gegenwärtige System der sozialen Sicherung bei Erwerbsminderung in Deutschland ausreichend ist und ob die Möglichkeiten der Förderung der Teilhabe ausreichend genutzt werden.

Etwa 20 Prozent aller Versichertenrentenzugänge entfallen in Deutschland derzeit auf Renten wegen Erwerbsminderung; in Berufen mit schwerer körperlicher Arbeit liegt der Anteil bei 35 Prozent. Durch die Erhöhung der Regelaltersgrenze wird sich dieses Problem weiter verschärfen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Möglichkeiten zur Sicherung der Teilhabe (z. B. Rehabilitation) im Vorfeld der Gewährung von Erwerbsminderungsrenten oft nicht ausgeschöpft werden.

Fragestellungen

In einem vorausgehenden Projekt (Sozialmedizinische Begutachtung, Leistungen zur Teilhabe und Berentungsgeschehen bei Erwerbsminderung aufgrund von Krankheit oder Behinderung) wurde das System der beruflichen Wiedereingliederung und der sozialen Sicherung in den Niederlanden analysiert. Das Folgeprojekt verfolgt nun drei Ziele:

  • Das finnischen System der betrieblichen Gesundheitsförderung, der beruflichen Wiedereingliederung sowie der sozialen Sicherung bei (drohender) Erwerbsminderung soll detailliert beschrieben werden;
  • Anhand von exemplarischer Fallvignetten soll ein Einblick in die konkreten Abläufe und Ergebnisse bei (drohender) Erwerbsminderung erlangt werden;
  • Die Systeme in Finnland, den Niederlanden und in Deutschland sollen verglichen werden.

Gegenstand der Untersuchung sind die unterschiedlichen rechtlichen Regelungen und ihre konkrete Ausgestaltung in den verschiedenen Ländern sowie ihre Folgen in der Praxis.

Untersuchungsmethoden

  • Systematische Analyse einschlägiger Forschungsarbeiten sowie verfügbarer Dokumente zur betrieblichen Gesundheitsförderung, beruflichen Wiedereingliederung und zur sozialen Sicherung bei Erwerbsminderung in Finnland.
  • Erarbeitung einer Beschreibung der Praxis im Umgang mit (drohender) Erwerbsminderung anhand exemplarischer Fallvignetten, die u.a. mit finnischen Experten (ExpertInnen-Workshop) besprochen werden sollen.
  • Zusammenfassung der Erkenntnisse über das finnische System mit den Ergebnissen aus den Vorarbeiten zu den Systemen aus den Niederlanden und aus Deutschland, die im Rahmen eines weiteren ExpertInnen-Workshops (voraussichtlich in den Niederlanden) unter Einbeziehung der Mitbestimmungsakteure abschließend diskutiert werden sollen.

Projektleitung

Prof. Dr. Oskar Mittag

Projektmitarbeitende

Dipl. Psych. Hanna Kampling

Kontakt

Ksenija Fahrländer

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
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