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Nachsorge Rückenschmerz

Nachsorge in der ambulanten Rehabilitation bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen

Ziel dieser explorativ-beobachtenden Studie (Förderer: Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz) war die Beschreibung des aktuellen Geschehens in der Nachsorgephase bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen in der ambulanten Rehabilitation. Dabei stand das Nachsorgeprogramm MERENA (MEdizinische REha-NAchsorgeleistung) der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz und die Nachsorgeempfehlungen aus den Entlassberichten der Patienten im Mittelpunkt.

Das Nachsorgeprogramm MERENA ermöglicht Patienten nach der Rehabilitation noch einmal über acht Wochen die Teilnahme an Therapieleistungen (z.B. Medizinische Trainingstherapie). Ein Vorteil der ambulanten Rehabilitation als Ausgangspunkt für Nachsorgeprogramme ist, dass die Rehabilitanden in derselben Rehabilitationseinrichtung an Nachsorgemaßnahmen teilnehmen können, in der sie die Rehabilitation absolviert haben. Dadurch werden Schnittstellenprobleme zwischen rehabilitierender Einrichtung und Nachsorge-Einrichtung vermieden, und für den Patienten entfällt die „Barriere“, eine neue Einrichtung zu finden und dort die Nachsorge zu initiieren.

Im Mittelpunkt des Projektes stand eine Befragung von Rehabilitanden und Ärzten in ambulanten Rehabilitationseinrichtungen in Rheinland-Pfalz, die unter anderem die Beantwortung folgender Fragen ermöglichen soll:

  • Welcher Anteil der Patienten nimmt ein Nachsorgeprogramm in Anspruch? Welche Gründe bewegen den Patienten zur Teilnahme und ggf. zum Abbruch der Maßnahme?
  • Gibt es spezielle Merkmale oder Umgebungsfaktoren, die dazu führen, dass Patienten Nachsorgeprogramme in Anspruch nehmen, ablehnen oder abbrechen?

Aus den Ergebnissen sollten konkrete Hinweise auf Verbesserungspotentiale bei der Gestaltung der Nachsorgephase insbesondere bei Patientengruppen mit spezifischen Bedürfnissen abgeleitet werden.

Nahezu alle Patienten erhielten bei Entlassung aus der ambulanten Rehabilitation eine Empfehlung zur Teilnahme am Nachsorgeprogramm. In Anspruch genommen wurde das Programm von der Hälfte dieser Patienten. Als häufigster Ablehnungsgrund wurde eine Unvereinbarkeit der Teilnahme am Nachsorgeprogramm mit beruflichen Verpflichtungen angegeben. Eine geringe Funktionskapazität und eine fortbestehende Arbeitsunfähigkeit erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient nach der Rehabilitation am Nachsorgeprogramm teilnahm. Dagegen wirkte eine längere Anfahrtszeit zur Einrichtung als Barriere der Teilnahme. Frauen nahmen mit größerer Wahrscheinlichkeit am Programm teil als Männer.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine berufsbegleitende Teilnahme an Nachsorgeprogrammen häufig nicht möglich ist. Warum Frauen mit höherer Wahrscheinlichkeit am Nachsorgeprogramm teilnahmen, konnte nicht abschließend erklärt werden. Es könnte mit einer größeren zeitlichen Flexibilität der Frauen in Zusammenhang gestanden haben. Eine Verbesserung der derzeitigen Versorgungspraxis könnte durch wohnortnahe, flexible Nachsorgeangebote, alternative Nachsorgeleistungen (z.B. in anerkannten Fitnessstudios und Sportvereinen) sowie durch die Einbindung von Betrieben in die Planung und Durchführung der Nachsorge erreicht werden.

Publikation:

  • Siebold M, Mittag O, Kulick B, Mueller E, Opitz U, Jäckel WH: Prädiktoren der Teilnahme an einer Nachsorge nach ambulanter Rehabilitation bei erwerbstätigen Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Die Rehabilitation (im Druck)

Projektleiter

Prof. Dr. Oskar Mittag

Kontakt

Ksenija Fahrländer

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