Nebennierenrindentumoren
Was ist Nebennierenrindentumor? (NNR-Tumor)
Hierbei handelt es sich um seltene überwiegend gutartige Tumoren der Nebennierenrinde. Es bestehen zwei Altersgipfel, vor dem 5. Lebensjahr und zwischen dem 4. und 7. Lebensjahrzehnt. In der Nebennierenrinde werden verschiedene Hormone produziert, die beim gesunden Menschen einer feinen Regulierung unterliegen.
Ursachen
Rauchen und Kontrazeptiva („Pille“) sind bekannte Risikofaktoren. Weiterhin spielen genetische Veranlagungen eine Rolle.
Diagnose
In Abhängigkeit davon, ob es sich um eine gut- oder bösartige Tumorerkrankung handelt, treten verschiedene Symptome auf. Bei einer gutartigen Veränderung sind 80 % der Patienten symptomlos. Bei 20 % werden die Symptome durch eine überschießende Hormonproduktion bestimmt, wobei je nach Art des unkontrollierten Hormons unterschiedliche Symptome auftreten können. Dazu zählen u.a. Stammfettsucht, Muskelabbau, erhöhter Blutdruck, Akne oder Entwicklung eines männlichen Behaarungsmusters bei Frauen.
Bei bösartigen NNR-Tumoren können Gewichtsverlust, Schwäche, Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Bauchschmerzen auftreten. Die erwähnten Symptome durch einen Überschuss an Hormonen kommen ebenfalls bei ca. 50 % der Patienten vor. Außerdem können Symptome durch Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen auftreten, z.B. Atemnot bei Befall der Lunge oder Schmerzen bei Befall von Knochen.
Nach einem ausführlichen Arztgespräch und einer körperlichen Untersuchung folgen weitere Diagnoseschritte. Es werden verschiedene Labortests gemacht, wobei das Vorliegen eines Kaliummangels im Blut richtungsweisend ist. Von großer Wichtigkeit ist auch die Bestimmung diverser Hormonspiegel in Blut und Urin.
Durch bildgebende Verfahren können Veränderungen der Nebennierenrinde und Metastasen nachgewiesen werden. Dafür können Ultraschall, Computer- und Kernspintomographie (CT/MRT) oder Positronenemissionstomographie (PET) genutzt werden. Beweisend für die Erkrankung sowie für die Differenzierung zwischen gut- und bösartigem Tumor ist letztlich nur die Beurteilung des betroffenen Gewebes durch den Pathologen. Allerdings darf bei Verdacht auf Bösartigkeit keine diagnostische Punktion erfolgen, da durch diesen Eingriff die Gefahr besteht, dass Tumorzellen im Körper gestreut werden. Nach operativer Entfernung der kompletten Nebenniere als gleichzeitig diagnostischem und therapeutischem Verfahren erfolgt die Aufarbeitung des Materials durch den Pathologen.
Therapie
Als therapeutische Alternativen stehen Operation und Chemotherapie zur Verfügung. Beachtet werden muss, dass nach Entfernung der Nebenniere ein Mangel an Hormonen auftreten kann, der medikamentös ausgeglichen werden muss.
Für weiterführende Informationen bitten wir um Kontaktaufnahme zu Prof. Dr. Waller.