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Virtuelle Sprechstunde für Schmerzpatient*innen

Schmerzen

(12.10.2021)  Die Videosprechstunde am Interdisziplinären Schmerzzentrum wird von den Patient*innen mit chronischen Schmerzen sehr gut angenommen.

Für Menschen mit chronischen Schmerzen bietet das Interdisziplinäre Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg (ISZ) zahlreiche Behandlungsmethoden an. Bei Rückenschmerzen, Arthrose, Kopf- und Gesichtsschmerzen, Nervenschmerzen, Schmerzen in Verbindung mit psychischen Erkrankungen und zahlreichen weiteren chronischen Schmerzerkrankungen sind die Expert*innen in Freiburg Anlaufstelle für unterschiedliche Therapiemöglichkeiten.

Keine lange Anfahrt, Gespräche ohne Maske und Begleitung durch Angehörige: Die Videosprechstunde hat aktuell viele Vorteile. ©istock / Jean-Philippe Wallet

In der Pandemiezeit war das ISZ eines der wenigen Schmerzzentren in Deutschland, das durchgehend geöffnet bleiben konnte. Dennoch ist die Zahl der Patient*innen zurückgegangen: Viele Menschen hatten Angst vor Ansteckungen im Klinikbetrieb. So entstand die Idee von Videosprechstunden, die auch unter Pandemiebedingungen eine engmaschige Betreuung von Menschen zulässt, die unter chronischen Schmerzen leiden. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, freut sich Dr. Kristin Kieselbach, Ärztliche Leiterin des ISZ. Monatlich hält ein Team aus etwa acht Ärzt*innen mindestens 40 bis 50 jeweils einstündige Videosprechstunden ab. Das ist knapp die Hälfte aller angebotenen Sprechstunden im ISZ.

Potential für die Zukunft

Nach den ersten kleineren technischen Schwierigkeiten und Bedenken von technisch noch nicht so versierten Patient*innen hat sich das Gespräch von Bildschirm zu Bildschirm zwischenzeitlich bestens etabliert. Mit Potential für die Zukunft, ist Kieselbach überzeugt. „Wenn alle Hürden geschafft sind und sich die Patient*innen darauf einlassen, ist es eine tolle Sache. Die Videosprechstunde eignet sich auch für ein erstes Planungsgespräch sowie für diejenigen, die bereits zur Schmerztherapie bei uns waren.“

Manchmal sind auch die Angehörigen vor dem Bildschirm mit dabei, was im Klinikbetrieb derzeit nicht immer möglich wäre. „Wenn wir uns am Bildschirm sehen, freuen wir uns alle. Wir Ärzt*innen können uns dabei auch mal zeigen lassen, wo es wehtut. Und wir sehen die Mimik unserer Patient*innen ohne Maske. Das ist wichtig.“ Ein weiterer Vorteil des digitalen Gesprächs: Lange Anfahrts- und Wartezeiten vor Ort fallen weg. Denn das Einzugsgebiet des ISZ ist groß und reicht von Freiburg bis nach Karlsruhe, Sigmaringen und zur Schweizer Grenze.

Der menschliche Kontakt bleibt

Doch ganz ohne den direkten Kontakt von Mensch zu Mensch geht Schmerztherapie nicht. Viele Patient*innen mit einer komplexen Schmerzerkrankung müssen zur Versorgung in das Schmerzzentrum und die Tagesklinik nach Freiburg kommen. Am ISZ gibt es mittlerweile 33 tagesklinische Plätze, in denen chronische Schmerzpatient*innen während eines Diagnostiktags, dem sogenannten Assessment, und in multimodalen Schmerztherapieprogrammen zwischen drei und fünf Wochen behandelt werden. Daneben werden am ISZ jährlich mehr als 2.000 ambulante Patient*innen jährlich versorgt.

Erweiterte Aufnahmekapazitäten

Durch die seit 2018 bestehende Unterbringung im Gebäude der Klinik für Tumorbiologie bestehen deutlich erweiterte Aufnahmekapazitäten mit kürzeren Wartezeiten. „Erfreulich kurze Wartezeiten in Kombination mit digitalen Sprechstunden – so können wir unseren Patient*innen optimal entgegenkommen“, freut sich Kieselbach.

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