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Freiburg, 11.02.2025

„Blutwäsche“ mit Licht macht Krebs-Immuntherapien viel verträglicher

Mit UV-Licht bestrahlte Blutzellen führen zu reduzierter Entzündungsreaktion / Fettstoffwechsel-Molekül steuert Immunberuhigung / Erfolg in klinischer Studie


Moderne Krebs-Immuntherapien sind sehr wirksam, haben aber oft starke Nebenwirkungen, die auch zum Abbruch der Therapie führen können. Nun zeigen Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg, dass eine spezielle Lichttherapie für Blutzellen diese Nebenwirkungen deutlich reduzieren kann, ohne die Tumorabwehr zu beeinträchtigen. Die sogenannte extrakorporale Photopherese (ECP), lindert dabei gezielt die Entzündungen, die durch die Immuntherapie auftreten. Die Forscher*innen entdeckten auch den Mechanismus dahinter. Sie zeigten, dass das körpereigene Molekül Adiponektin, bekannt aus dem Fettstoffwechsel, die Entzündungen reguliert. Die Ergebnisse wurden am 10. Februar 2025 in der Fachzeitschrift Cancer Cell veröffentlicht. Die Arbeit basiert auf einer intensiven Zusammenarbeit vieler Wissenschaftler*innen aus Freiburg, insbesondere der Kliniken für Innere Medizin I und II des Universitätsklinikums Freiburg und Forschenden aus Baltimore, USA. 

„Wir konnten die Nebenwirkungen der Krebs-Immuntherapie weitestgehend stoppen. Besonders spannend ist, dass darunter die Abwehr gegen den Krebs nicht leidet. Das hebt die Lebensqualität der Krebspatient*innen deutlich“, sagt Prof. Dr. Robert Zeiser, Leiter der Abteilung für Tumorimmunologie und Immunregulation der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg, Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1479 „OncoEscape“ und Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling der Universität Freiburg. „Künftig könnten dadurch viele Patient*innen von einer Immuntherapie profitieren, für die das bislang zu belastend ist“, sagt Prof. Dr. Justus Duyster, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg.

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Bild: Prof. Dr. Robert Zeiser (li.) und Erstautor Lukas Braun besprechen, wie das Darmgewebe eines Patienten auf die neue Therapie angesprochen hat.


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