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Aktuelle Studien

Studie am Epilepsiezentrum des Uniklinikums Freiburg: „Angstformen bei Patient:innen mit Epilepsie“

Epilepsiepatient:innen leiden aufgrund ihrer Epilepsie häufig an Ängsten. Diese Ängste können zwischen den Anfällen oder kurz vor,
während oder nach einem Anfall auftreten. Sie können sich zum Beispiel als Angst vor dem nächsten Anfall, als Panik oder soziales
Vermeidungsverhalten äußern, wobei viele weitere Manifestationen möglich sind.
In der medizinischen Versorgung von Patient:innen mit Epilepsie finden diese regelmäßig zu wenig Gehör angesichts der Tatsache,
dass sie einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Auch in der Forschung sind diese Ängste noch nicht hinreichend
verstanden. Wir laden volljährige Patient:innen mit gesicherter Epilepsiediagnose ein, im Rahmen unserer Studie ausführlich über ihre
Ängste zu berichten. Ausgehend von den Gesprächen wollen wir die verschiedenen Angstformen besser verstehen und einen Fragebogen
entwickeln. Er soll bei der Versorgung von Epilepsiepatient:innen eingesetzt werden, um deren Ängste differenziert zu erfassen und sie
einer Therapie zuzuführen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an Dr. phil. Raphael

Rauh (email: raphael.rauh@uniklinik-freiburg.de)"

Studie zur Stimulation der anterioren Thalamuskerne 
bei Patienten mit hypothalamischen Hamartomen (NATASHHA)

Bei Patienten mit einer strukturellen Epilepsie ist die Hirnstimulation der vorderen Thalamuskerne eine zugelassene und als wirksam erwiesene Standardtherapie. Bei strukturellen Epilepsien aufgrund eines hypothalamischen Hamartoms geht man von einer primären Propagation epileptischer Aktivität vom intrinisch epileptognenem Hamartom über die Nuclei Anteriores der Thalami in die symptomatogenen Hirnareale aus.

Ziel der hier durchgeführten Beobachtungsstudie ist es, die Wirksamkeit der Tiefen Hirnstimulation speziell bei Patienten mit hypothalamischen Hamartomen zu untersuchen. Aufgrund der anatomischen Lage des Hamartoms und des Ausbreitungsweges der hiervon ausgehenden epileptischen Aktivität besteht Grund zu der Annahme, dass diese Stimulationsbehandlung hier genauso wirksam oder sogar wirksamer ist als bei anderen strukturellen Epilepsien.

Standardmäßig erfolgt bei der Tiefen Hirnstimulation eine beidseitige Stimulation im Zielgebiet der vorderen Thalamuskerne. Aufgrund der anatomischen Lage des hypothalamischen Hamartoms ist es denkbar, dass auch eine einseitige Stimulation wirksam sein kann, falls sich die Anfallsaktivität nur über eine Seite ausbreitet. Neben der Wirksamkeit der Stimulation wird daher auch die Ausbreitung der von den hypothalamischen Hamartomen ausgehenden epileptischen Aktivität durch Registrierung der Aktivität in den Thalamuskernen unmittelbar nach der Elektrodenimplantation untersucht.

In diese Studie können Patienten im Alter von >18 Jahren mit einer Epilepsie basierend auf einem hypothalamischen Hamartom eingeschlossen werden, die trotz Pharmakotherapie unter beeinträchtigen Anfällen leiden.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Studienleiter, Oberarzt Dr. Martin Hirsch, Tel. 0761 27050250.

 

Studie zur Sicherheit der Knochenstruktur unter Behandlung mit Eslicarbazepin (BONAPARTE)

Am Epilepsiezentrum Freiburg wird in Kooperation mit dem Epilepsiezentrum Marburg eine Studie durchgeführt, die die Sicherheit der Behandlung mit Zebinix (Eslicarbazepin-Acetat) hinsichtlich der Knochenstruktur untersucht. 

Eine Vielzahl von Antiepileptika, insbesondere starke Enzyminduktoren wie Phenytoin, Phenobarbital und Carbamezepin), führen bei längerer Einnahme zu einer Verminderung der Knochenstabilität (Osteoporose). Für moderne Antiepileptika fehlen entsprechende Daten oft, es wird aber angenommen, dass Effekte auf die Knochenstruktur weniger ausgeprägt sind oder sogar fehlen.

Am Epilepsiezentrum Freiburg gehören Messungen der Knochendichte („Osteodensitometrie“) zum Standard der Behandlung, wenn Auswirkungen auf die Knochenstabilität möglich sind. Im Rahmen dieser Studie wird bei Patienten mit fokalen Epilepsien, die mit dem Antiepileptikum Zebinix behandelt werden, eine systematische Auswertung der Effekte auf die Knochendichte vorgenommen anhand zweier Bestimmungen im Abstand von einem Jahr.

Diese Studie wird unterstützt von Firma BIAL.

Studie zur Präferenz von Patienten und Ärzten 
hinsichtlich der Behandlung von Epielspei (VOTE-Studie)

Die Wirksamkeit unterschiedlicher Antiepileptika unterscheidet sich statistisch nicht signifikant (wenn auch im Einzelfall oft deutlich). Aspekte der Einnahme, der Verträglichkeit und der Wirkmechanismen können dennoch zur Bevorzugung eines Antiepileptikums gegenüber eines anderen führen.

In der Vote-Studie werden Patienten und Ärzte hinsichtlich ihrer Präferenz zur Behandlung mit dem Antiepileptikum Lacosamid oder mit anderen Antiepileptika in Monotherapie befragt, die Behandlung wird ansonsten nicht beeinlusst. Teilnehmen können erwachsene Patienten mit einer fokalen Epilepsie, die von einer vorbestehenden Medikation auf eine alternative Monotherapie umgestellt werden sollen und die zuvor noch kein Lacosamid (Vimpat) eingenommen haben.

Nähere Informationen erhalten Sie bei OA Dr. Martin Hirsch, Tel. 0761 27050250.

Behandlungsstudie mit einem neuen Antiepileptikum: Padesvonil (Phase II)

Zur Behandlung von Epilepsien haben sich zwei Wirkmechanismen als besonders wirksam erwiesen. Dies ist zum einen die Verstärkung der Hemmung nachgeschalteter Neurone über sog. GABA-Rezeptoren, zum anderen die Minderung der Freisetzung von Neurotransmittern aus erregenden Neuronen in die Schaltstellen zwischen Neuronen, sog. Synapsen.

Das Antiepileptikum Padsevonil verbindet diese beiden Wirkmechanismen in einem Molekül. In der aktuell durchgeführten Studie sollen die besten wirksamen und vertragenen Dosierungen dieses Medikamentes gefunden werden.

Hieran teilnehmen können Patienten, bei denen trotz Behandlung mit mindestens vier Antiepileptika keine Anfallsfreiheit erzielt werden konnte und die mindestens 4 Anfälle fokalen Ursprungs pro Monat haben.


Genauere Informationen erhalten Sie bei Oberarzt Dr. Martin Hirsch, Tel. 0761 27050250.

Studie zur transcraniellen Stimulation epileptischer Foci (EASEE II)

Stimulationsverfahren können die allgemeine Exzitabilität des Gehirns, die Ausbreitung epileptischer Aktivität oder die Generierung epileptischer Aktivität im epileptischen Fokus modulieren. In den USA wurde für einen implantierten Stimulator durch Fokusstimulation eine signifikante Reduktion der Anfallsfrequenz sowohl bei Temporallappenepilepsien als auch bei extratemporalen Epilepsien erreicht (sog. Responsive Fokusstimulation). Am Epilepsiezentrum Freiburg wird derzeit eine Studie zur Fokusstimulation mittels kombinierter Wechselströme (100 Hz) und Gleichströme mittels eines neuen entwickelten, unter die Kopfhaut implantierten Gerätes durchgeführt. Hierbei wird mittels einer speziellen Elektrode im Laplace-Design eine besonders gute Eindringtiefe erreicht; der Generator wird - wie bei einer Vagusnervstimulation - im Brustbereich platziert.

Diese Studie wird Patienten mit fokalem Anfallsbeginn im Neocortex, der an der Außenseite des Gehirns liegt, angeboten. Patienten im Alter von 18-75 Jahren mit mindestens 3 fokal beginnenden Anfällen pro Monat, die auf Medikamente nicht ausreichend angesprochen haben, können teilnehmen. Bei Interesse kann man sich hinsichtlich weiterer Informationen wenden an OA Dr. Martin Hirsch, Tel. 0761 27050250.

Einen Flyer mit ersten Informationen können Sie hier downloaden.

Studie zur Therapie des Dravet Syndroms mit niedrigdosiertem Fenfluramin

Eine Phase III Studie zu Fenfluramin bei Kindern und Jugendlichen mit Dravet Syndrom wurde bereits abgeschlossen und zeigte eine Überlegenheit des Medikaments im Vergleich zu Placebo. Für Erwachsene bis 35 Jahren mit Dravet Syndrom gibt es nun die Möglichkeit an der offenen Verlängerungsstudie teilzunehmen.

Für weitere Informationen können Sie uns gerne über epileptologie-kinder@uniklinik-freiburg.de kontaktieren.

Studie zur Therapie des Lennox-Gastaut Syndroms mit niedrigdosiertem Fenfluramin

Nachdem in einer großen Phase III Studie bei Dravet Syndrom eine Überlegenheit von Fenfluramin gegenüber Placebo nachgewiesen wurde und keine schweren cardiovaskulären Nebenwirkungen aufgetreten sind, wird Fenfluramin nun auch für das Lennox-Gastaut Syndrom in einer Phase III Studie getestet. Eingeschlossen werden können Kinder und junge Erwachsene mit Lennox-Gastaut Syndrom zwischen 2 und 35 Jahren.

Für weitere Informationen können Sie uns gerne über epileptologie-kinder@uniklinik-freiburg.de kontaktieren.

Behandlungsstudie zum elektrischen Status Epileptikus im Schlaf (ESES)

Der elektrischen Status Epileptikus im Schlaf ist eine seltene epileptische Erkrankung im Kindesalter, welche mit und ohne sichtbare Anfälle einhergehen kann. Als Therapieoptionen werden Steroide oder Clobazam eingesetzt, ohne dass eine Überlegenheit des einen oder anderen Medikamentes bekannt ist. Ziel dieser Studie ist es, den Effekt bezüglich Verbesserung des EEG und der Entwicklung dieser beiden Medikamente zu vergleichen. Hierfür werden Kinder bei denen ein ESES maximal 6 Monate lang bekannt ist, zufällig auf eines der beiden Medikamente verteilt. Es erfolgt dann eine strukturierte und engmaschige Kontrolle des EEG und der Entwicklung.

Für weitere Informationen können Sie uns gerne über epileptologie-kinder@uniklinik-freiburg.de kontaktieren.

Abteilung Prächirurgische Epilepsiediagnostik

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E-Mail: epilepsiezentrum@uniklinik-freiburg.de