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Krankheitskonzepte

Subjektive Krankheits- und Behandlungskonzepte von Patienten mit Fibromyalgie – Prädiktoren des Outcomes?

Auftraggeber: RehaKlinikum Bad Säckingen

Projektdauer: 01.08.2006 bis 31.04.2008

Mit dem Projekt „Subjektive Krankheits- und Behandlungskonzepte von PatientInnen mit Fibromyalgie“, welches von der Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin (AQMS) des Universitätsklinikums Freiburg im Zeitraum August 2006 bis April 2008 im RehaKlinikum Bad Säckingen durchgeführt wurde, wurde das Krankheitserleben von Fibromyalgie-Patientinnen und -Patienten ins Zentrum gerückt.

Das Fibromyalgiesyndrom, welches in der Bevölkerung Prävalenzraten von bis zu 5% aufweist, ist zum einen mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität für die Betroffenen verbunden und verursacht zum anderen hohe (direkte und indirekte) sozioökonomische Kosten z.B. durch die Einnahme relativ vieler Medikamente über lange Zeiträume, häufige Arztbesuche mit einer Vielzahl diagnostischer und therapeutischer Interventionen, hohe Arbeitsunfähigkeitszeiten und Frühberentungen. Die Fibromyalgie stellt somit ein gesundheitsökonomisch und sozialmedizinisch relevantes Syndrom dar (Jäckel & Genth, 2007; Rösch, Jacobi & Osthus, 2001).

Von besonderem Interesse waren in diesem Projekt die subjektiven Krankheits- und Behandlungsüberzeugungen der Patienten. Diese wurden deskriptiv analysiert, es wurde der Zusammenhang der beiden Konzepte erfasst und deren Einfluss auf das Outcome der Rehabilitationsmaßnahme untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen zusammenfassend, dass die PatientInnen ihre Krankheit als sehr gravierend wahrnehmen, dass bzgl. des medikamentösen Behandlungskonzeptes sehr heterogene Vorstellungen existieren und dass die subjektiven Krankheitsüberzeugungen neben der Eingangsbelastung die nahezu einzigen Prädiktoren des Outcomes darstellen. Aufgrund dieser Ergebnisse wird deutlich, dass die Berücksichtigung der subjektiven Konzepte für eine individuelle und angemessene Therapieplanung lohnenswert scheint und das Wissen darum genutzt werden sollte.

Literatur:

  • Hagger MS, Orbell S: A Meta-Analytic Review of The Common Sense Model of Illness Representation. Psychology and Health, 2003; 18 (2): 141-184
  • Horne R, Weinman J, Hankins M: The Beliefs about Medicines Questionnaire: The development and evaluation of a new method for assessing the cognitive representation of medication. Psychology and Health, 1999; 14: 1-24
  • Jäckel WH, Traber U, Gerdes N: Stationäre Rehabilitation bei Fibromyalgie-PatientInnen: Konzept und Ergebnisse. Akt Rheumatol, 2004; 29: 270-275
  • Rösch M, Jacobi E, Osthus H: Differenzierte Erfassung des subjektiven Beschwerdebildes bei Patienten mit Fibromyalgiesyndrom. Phys Med Rehab Kuror, 2001; 11: 56-61

Projektleitung

Dr. Manuela Glattacker

Kontakt

Ksenija Fahrländer

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
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