MinDial
Verminderung des Dialyserisikos
Förderung durch den Innovationsfonds
Konsortialführung:
- KfH-Stiftung Präventivmedizin, Neu-Isenburg; Institut für technische Chemie der Leibniz-Universität Hannover, NIFE (Prof. Dr. C. Blume)
Konsortialpartner:
- Institut für Medizinische Biometrie und Statistik, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Freiburg (IMBI) (hier auch SEVERA)
- Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See und
- Knappschaftskliniken Service GmbH
- KfH Nierenzentrums Bottrop, Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH, Klinik für Innere Medizin II, Nephrologie, Rheumatologie, Intensivmedizin
- Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE)
- 4 Knappschaftskliniken, vertreten durch ihre ärztlichen Direktoren
- Leibniz Universität Hannover, I. f. Techn. Chemie
Die Prävalenz einer eingeschränkten Nierenfunktion liegt in der Allgemeinbevölkerung ab einem Alter von 45 Jahren bei etwa 10%, bei Menschen mit Hypertonie, Diabetes und Menschen über 70 Jahre deutlich höher. Chronische Niereninsuffizienz (CKD), nachfolgende kardiovaskuläre Ereignisse und Nierenersatztherapien belasten das Gesundheitssystem erheblich.
Die frühzeitige Erkennung von Patient*innen mit CKD und deren fachärztliche Betreuung können das Fortschreiten der Erkrankung durch Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder unzureichende Medikation verlangsamen und das Risiko eines langfristigen Nierenversagens reduzieren.
Das Bewusstsein für die Bedeutung und die möglichen Folgen der CKD ist jedoch sowohl bei Ärzt*innen als auch bei Patient*innen gering, und selbst bei bekannter Niereninsuffizienz werden Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes häufig nicht adäquat kontrolliert.
Die Identifikation von Patient*innen mit Bedarf an einem spezialisierten CKD-Management ist daher sowohl aus Sicht der Patient*innen als auch aus ökonomischer Perspektive bedeutsam. Da eine CKD eine häufige Komorbidität bei Patient*innen im Krankenhaus ist, bietet sich eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit für eine bedarfsgerechte Versorgung von Patient*innen mit CKD in diesem Setting an.
In dem Projekt MinDial soll gezeigt werden, dass ein risikobasiertes Entlassmanagement, d.h. eine risikobasierte Vermittlung eines Termins bei einem/r nephrologischen Facharzt/Fachärztin für Krankenhauspatient*innen mit fortgeschrittener chronischer Niereninsuffizienz, einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Nierenfunktion sowie der leitliniengerechten Einstellung von Blutdruck und HbA1c (bei Personen mit Diabetes) sowie der Medikation innerhalb eines Jahres nach Krankenhausentlassung hat. Die Studie setzt ein Stepped-Wedge Design um. Die Beurteilung der neuen Intervention bei den Ärzt*innen wird als prozessevaluativer Aspekt über qualitative Interviews erfasst.
Projektleitung in der SEVERA
Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
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