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SEQUAR

Qualitätssicherung mit sektorenübergreifenden Routinedaten der Krankenkassen in der orthopädischen Rehabilitation

Kooperationsprojekt mit dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) und dem AOK Bundesverband. Die SEVERA ist Konsortialführerin des Projekts und übernimmt die Planung und Durchführung der prospektiven Studie sowie die statistische Auswertung.

Konsortialpartner: WIdO (Dipl.-Math. Christian Günster), AOK-Bundesverband (Dr. David Scheller-Kreinsen)

Förderung: Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Förderung von Versorgungsforschung

Projektlaufzeit: 01.04.2022 – 30.09.2025

Der bisherige „Goldstandard“ der Qualitätssicherung (QS) von Rehabilitationsmaßnahmen umfasst Patient*innenbefragungen und ärztlich-therapeutische Assessments (bspw. das QS-Reha®-Verfahren), die mit vergleichsweise hohem administrativem Aufwand verbunden sind. Es liegen noch zu wenige empirische Studien vor, die den Nutzen von Routinedaten für die QS durch einen Vergleich mit einem „Goldstandard“ der Effektmessung untersuchen. Bisher findet die QS in Deutschland nicht sektorübergreifend statt, d.h. dass die verschiedenen Sektoren (z.B. Anschlussrehabilitation und vorangegangene Akutbehandlung) unabhängig voneinander QS-Daten erheben. Aufgrund des sektorübergreifenden Aufbaus der Routinedaten von Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) bietet es sich dabei an, diese zum Vorteile einer sektorübergreifenden QS zu nutzen, z.B. dadurch, dass Entlassungsdaten des vorangegangenen Sektors die Risikoadjustierung im Folgesektor optimieren.

Das zentrale Ziel des Projekts ist es, Möglichkeiten zu untersuchen, wie eine Reduktion des administrativen Aufwands bei der QS im Gesundheitswesen (speziell im Bereich der Medizinischen Rehabilitation) erfolgen kann.  Auf der Basis eines Modells zum Zusammenwirken von sektorenspezifischen QS-Daten und sektorenübergreifenden, mit Routinedaten der GKV erfassten Qualitätsindikatoren wird dies in SEQUAR am Beispiel von Patient*innen in einer orthopädischen Anschlussrehabilitation nach Hüft- oder Knie-Totalendoprothesenersatz untersucht. Es werden empirisch zwei Hypothesen überprüft: 1) Aus Routinedaten der GKV zu gewinnende Qualitätsindikatoren weisen für zentrale Ergebnisdimensionen einer orthopädischen Anschlussrehabilitation, die mittels eines „Goldstandards“ des Behandlungs¬erfolgs erfasst werden, eine hohe Vorhersagekraft auf. 2) Eine Berücksichtigung der Routinedaten der GKV ermöglicht ein besseres Risikoadjustierungsmodell für die Qualitätsmessung nach der Rehabilitation und belegt somit den Nutzen eines sektorenübergreifenden QS-Ansatzes.

Durchgeführt wird SEQUAR in ca. 10 Rehabilitationseinrichtungen. Zur Hypothesenprüfung werden in einer prospektiven Studie (Teilstudie 1, N = 600 Patient*innen) Primärdaten zu vier Messzeitpunkten (Rehabilitations-Beginn, Rehabilitations-Ende, 3 und 6 Monate nach Rehabilitation) erhoben, die den Behandlungserfolg der Maßnahme (z.B. Mobilität und Selbstständigkeit) im Sinne eines „Goldstandards“ abbilden sollen. In einer retrospektiven Kohortenstudie (Teilstudie 2) werden zudem N = 208.000 AOK-Versicherte mit abgeschlossener orthopädischer Anschlussrehabilitation untersucht. Diese Studie dient der Identifizierung von Qualitätsindikatoren und Risikofaktoren für den Rehabilitations-Behandlungserfolg.

Projektleitung in der SEVERA

Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker

Projektteam in der SEVERA

Kontakt

Ksenija Fahrländer

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
E-Mail: Kontakt