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Historie und aktueller Stand des TIPS

Der Beginn der TIPS-Methodik ist eng mit dem Universitätsklinikum Freiburg assoziiert. In den 1980er Jahren bildete sich zu dieser Thematik eine Forschergruppe um Prof. Dr. Martin Rössle und Prof. Dr. Gerd Richter. 1988 wurde zusammen mit Prof. Dr. Julio Palmaz, der einen expandierbaren Metallstent entwickelt hatte, die weltweit erste TIPS-Anlage im Menschen in Freiburg technisch erfolgreich durchgeführt. Das Verfahren und die technische Umsetzung wurden in den folgenden Jahren optimiert, so dass bis 1995 mehr als 500 Patienten behandelt werden konnten. Mehrere hochkarätig im New England Journal of Medicine publizierte Studien lieferten die wissenschaftliche Grundlage für die Etablierung der TIPS-Anlage als Standardtherapie für die Komplikationen der portalen Hypertonie. Für diese wegweisenden Arbeiten erhielt Prof. Dr. Martin Rössle 2022 die höchste Auszeichnung der europäischen Lebergesellschaft EASL, den Innovation Award. Eine EASL School "Decompensated portal hypertension: TIPS from A to Z" fand vom 1. - 2. Juli 2022 in Freiburg statt. 

Unter der Leitung von Dr. Michael Schultheiß und PD Dr. Dominik Bettinger werden in der interdisziplinären gastrointestinalen Endoskopie der Klinik für Innere Medizin II derzeit etwa 100 TIPS-Anlagen jährlich durchgeführt. Neben den TIPS-Anlagen erfolgen auch transjuguläre Leberbiopsien, transjuguläre Druckmessungen oder lokale Lysebehandlungen bei Pfortaderthrombosen. Die Arbeitsgruppe von Dr. Schultheiß und PD Dr. Bettinger arbeitet an wissenschaftlichen Fragestellungen zum TIPS und führt Fortbildungsveranstaltungen durch.

Erstmalige TIPS-Anlage beim Menschen an der Universitätsklinik Freiburg 1988

Bildmaterial: Schultheiß M. et al., 30 Jahre transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS) – Rückblick und Perspektive. Z Gastroenterol 2020;58:877-889